Zu Adolph Bermbach,
Mitglied der Paulskirchen-Versammlung.
Kurz-Biographie. Kurze Biographie.


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DER TOTENZETTEL DER MUTTER VON ADOLPH BERMBACH.

Der Totenzettel von Catharina Nückel, geb. als Nückel, die aber formal eine Witwe namens Catharina Bermbach immer noch war, als sie starb. Sie wurde am * 12.6.1795 in Köln geboren und starb am + 28.4.1861 in Köln. Hier wurde der Zettel von K. J. verkleinert. Das Abbild stammt aus einer nicht sehr guten DIN-A4-Kopie aus der Quelle [F. B.] [X] ||| This jpg-SCAN is licensed under the Attribution-Share Alike 4.0 International license. (CC BY-SA 4.0) Das von Klaus Jans erstellte jpg-Bild des Totenzettels aus/von einer Papierkopie kann also problemlos und leicht und gratis unter Berücksichtung der Hinweise in der hier deutschsprachigen Lizenz genutzt werden. K. J. ||| 

3 Söhne bekam das Ehepaar Bermbach in Wiesbaden vermutlich. Später mindestens 15 Enkel. Aber da war deren Großvater, der so hoch gestiegene Jurist und Gerichtsmann Ferdinand Bermbach, zuletzt Ober-Appellationsgerichts-Prokurator, schon tot. Die Mutter zog als Witwe mit den Kindern zurück nach Köln. Adolph Bermbach wurde ein Kölner.













Adolph Bermbach

1821–1875

* 14.9.1821, Wiesbaden

+ 14.3.1875, Köln, 53 Jahre, nach einem längeren Leberleiden.
# Tod offenbar in seinem (Miets?-)Wohnhaus und/oder (?) Notarpraxishaus "Am Römerthurm 21". Die Notarpraxis dort ist sicher, ob es zugleich das Wohnhaus des Ehepaares war, ist derzeit noch unsicher.
#Beerdigung 17.3.1873
:Exequien, 18.3.1873, St. Gereon, Köln

QUELLE TOD ++++++ ZEITUNGSANZEIGE Digitale Kopie vorhanden. Anzeige der Familie in [KoeZei] 16.3.1875. [X] Siehe jpg-Bild der Anzeige weiter unten.
QUELLE TOD ++++++ Zweite ZEITUNGSANZEIGE Digitale Kopie vorhanden. Anzeige der "Gesellschaft 'Verein'" in [KoeZei] 16.3.1875. [X] Siehe jpg-Bild der Anzeige weiter unten.
QUELLE TOD ++++++ Totenzettel Pfarre St. Gereon. Digitale Kopie vorhanden.


Anna Steinbach wird die Ehefrau.


Hochzeit Adolph Bermbach / Anna Steinbach am 7.8.1855.


Das Ehepaar bekommt (mindestens) 3 Kinder.

Anna Steinbach, später verheiratet zu Bermbach, Ehefrau des Adolph

1824–1899
*  15.9.1824, vermutlich Köln, aber Todesmeldungs-Alter spricht eher für ein Jahr wie 1827 oder 1828 für die Geburt. Tippfehler sind aber nie auszuschließen. [X]

+ 25.10.1899, Köln. 71 Jahre alt laut kurzer Civilstandsmeldung [KoeZei 26.10.1899], gestorben oder zumindest mit einer Wohnung auf dem / im "Hunnenrücken 42". [X]

QUELLE GEBURT ANNA *** HOCHZEITSURKUNDE Digitale Kopie vorhanden, [X]
QUELLE TOD ++++++ ZEITUNGSANZEIGE Digitale Kopie vorhanden. Anzeige der Familie in [KoeZei] 26.10.1899. [X]

Eltern der Anna Steinbach, die den späteren Notar Adolph Bermbach heiratet, sind:

- Peter Steinbach, Köln
- Constantina Ehmann, Köln.
Quelle zu den Eltern: Heiratsurkunde zur Hochzeit 7.8.1855 von Adolph Bermbach und Anna Steinbach. [X]


Auffallend: Der Erstgeborene der Ehe Bermbach/Nückel heißt Adolph, vielleicht nach den Vorfahren der Catharina Nückel, da gab es den Namen Adolph. Z. B. bei ihrem Bruder Adolph/Adolf Nückel, Advokat-Anwalt am Landgericht, geb. * 4.2.1788, gest. + 10.11.1847. [Quelle Totenzettel, zu Adolf/Adolph Nückel als digitale Kopie vorhanden.] [X]




Todesanzeige zu Adolph Bermbach, Kölnische Zeitung vom 16.3.1875, der Tod war am 14.3.1875, Beerdigung am 17.3.1875 ab Wohnhaus/Sterbehaus/Notar-Amts-Sitz, Köln, (Am?) Römerthurm 21. Exequien am 18.3.1875 in St. Gereon. [X] Die Straße "Am Römerturm" und den Römerturm selbst gibt es heute noch in Köln, aber z. B. auf der nahen Zeughausstraße haben nach dem Krieg und den Kriegszerstörungen große Veränderungen der Straße selbst stattgefunden. Direkt-Link OpenStreetMap zum Römerturm heute, also 2023 ff., auf dem Stadtplan. [X] Die Anzeige wurde offenbar, so sagt uns der Text zumindest, von der Mutter und den Kindern aufgesetzt. Als erwachsene Kinder lebten Benno Bermbach und Catharina Bermbach und Uhrmacher Ferdinand Bermbach. Alle drei bislang bekannten Kinder. Ihr Vater Adolph war bei seinem Tod erst 53 Jahre alt. HINWEIS: "Civilstand" Köln, die regelmäßigen Kurznotizen zu Hochzeiten, Taufen, Sterbefällen et al. (eine feste Spalte in der Zeitung!) melden den Tod zum Datum 15.3.1875, okay, aber es heißt nicht, dass der Tod real wirklich am 15.3.1875 war, sondern lediglich, dass das Standesamt den Tod am 15.3.1875 erfasst hat. Da muss man genau nachdenken und checken, damit wir nicht voreilig ein falsches Todesdatum annehmen. Die Anzeige verweist deutlich auf den 14.3.1875. [X]


Die Todes-Anzeige selbst stammt von Wikimedia Commons, Direkt-Link dorthin zur Anzeige, hochgeladen von "Kasternol". Hier nun von K. J. allerdings vergrößert. ||| This file is licensed under the Attribution-Share Alike 4.0 International license. (CC BY-SA 4.0) |||




Eine weitere Todesanzeige fand ich in der "Kölnischen Zeitung" vom 16.3.1875 dann zudem noch. Auch diese gilt für den Notar und Stadtverordneten Adolf Bermbach, man schreibt ihn hier moderner mit f. Der Vorstand von "Gesellschaft 'Verein'" informiert die Mitglieder über den Tod am 14.3.1875 und lädt per Datum 15.3.1875 zur Beerdigung am Mittwoch (17.3.1875) ein. (Welcher Friedhof ist es? Melaten? Alles spräche dafür.) [X] Zur "Gesellschaft 'Verein'" eine Information bezogen auf die Krefelder Gründung, zu Köln ist mir bislang nichts Näheres bekannt:

Der 1821 gegründeten "Gesellschaft Verein", der das liberal

geprägte Unternehmertum und die Beamtenschaft angehörte, vermochte die 1874 im

Zug des Kulturkampfes von römisch-katholischer Seite gegründete "Gesellschaft

Erholung" kein vergleichbares öffentliches Prestige entgegenzusetzen. Das folgt aus

Joachim Ulrich, Wirtschaft und Gesellschaft in Alt-Krefeld. III.

1865-1890, in: Reinhard Feinendegen/Hans Vogt (Hg.), Krefeld. Band 3, Seiten 392-436.


Zur Adolph-Bermbach-Beerdigung (am 17.3.1875) lesen wir kurz in der Kölnischen Zeitung vom 18.3.1875: "Die gestrige Beerdigung des Herrn Notars Bermbach hat unter großer Betheiligung der Bürgerschaft stattgefunden. Im Leichenzuge wurden der jetzige und der künftige Oberbürgermeister unserer Stadt, viele Juristen und Stadträthe und eine große Anzahl von Mitgliedern der liberalen Fractionen bemerkt." [HINWEIS: Der jetzige Bürgermeister wäre Alexander Bachem, 29. Mai 1863–29. Mai 1875 als Bürgermeister im Amt, und der künftige wäre Hermann Heinrich Becker, der einst "rote Becker", 5 Jahre Festungshaft (siehe weiter unten auf dieser Web-Page) nach dem Kölner Kommunistenprozess ab 1852, mit dem Adolph Bermbach damals über den "Bund der Kommunisten" in sehr direkter Verbindung statt. Nun aber, zum Zeitpunkt des Bermbach-Todes, sind beide Anhänger des Liberalismus. Hermann Heinrich Becker geht hier mit beim Leichenzug für den einstigen revolutionären Genossen und später dann – wie er selbst – liberal ausgerichteten Adolph Bermbach. K. J.] [X]




Totenzettel (Pfarre St. Gereon) zu Adolph/Adolf Bermbach, geb. * 14.9.1821 | + 14.3.1875. Leider hat das jpg-Bild eine schlechte Qualität, es stammt aus einem nur bruchstückhaft überlieferten Geschlechtsregister Bermbach [F. B.], zudem sind es kopierte Seiten, keine Originale, die teils derart eingeschwärzt bereits sind. Adolph Bermbach, Kölner (vorher auch viele Jahre Gerresheimer) Notar, aber zuvor noch, als junger Mann, zu diesem Zeitpunkt Notar-Candidat, wurde er nachrückend Mitglied der Paulskirchenversammlung 1848/1849. Mindestens zwei Mal war er in mehrwöchiger (Untersuchungs-)Haft, dabei auch selber wegen Hochverrats angeklagt, wurde nämlich in der Revolutionszeit Unterstützer des "Bundes der Kommunisten" und half dabei auch als Mittelsmann für Informationen an/von Karl Marx. ||| Später wurde er überzeugter (fortschrittlicher) Liberaler ... und für diese "Vereinigten Liberalen" war er dann noch Parteiführer in Köln ... und zum Ende seines Lebens auch noch ein Mitglied in der Kölner Stadtverordnetenversammlung. |X] Siehe weiter unten auf dieser Web-Page längere biographische Notizen zu diesem (hauptsächlich Kölner) Adolph/Adolf Bermbach, der aber in Wiesbaden geboren wurde und einige Jahre in Gerresheim Notar war. ||| This jpg-SCAN is licensed under the Attribution-Share Alike 4.0 International license. (CC BY-SA 4.0) Das von Klaus Jans erstellte jpg-Bild des (leider schlecht kopiert nur vorliegenden) Totenzettels kann also problemlos und leicht und gratis unter Berücksichtung der Hinweise in der hier deutschsprachigen Lizenz genutzt werden. K. J. ||| 




Adolph Bermbach, der Notar und Politiker, heiratet. (Zu ihm auch noch weiter unten auf dieser Web-Page eine kl. chronologische Biografie.)


Anna Steinbach ist die Ehefrau. Geboren ist Anna am * 15.9.1828.


Hochzeit Bermbach/Steinbach am 7.8.1855 


Das Ehepaar Bermbach/Steinbach bekommt (mindestens) 3 Kinder.


1) GEBURT Benno Bermbach alias Benedict Bermbach alias Benedikt Bermbach alias Benedictus Bermbach (Namensversion Benedictus z. B. für die Kirche)

1856–1921
* 18.6.1856 (vermutlich gilt das "ein Sohn"-Datum der Bermbach-Zeitungs-Anzeige für diesen Benno)
+ 13.4.1921, Köln, 64 Jahre, im 65. Lebensjahr
Heiratet eine Margret Jansen.

QUELLE GEBURT *** ZEITUNGSANZEIGE als digitale Kopie vorhanden. [KoeZei], so eine Anzeige von Adolph Bermbach: Junge geboren (Name des Jungen nicht genannt) [X]
QUELLE TOD ++++++ ZEITUNGSANZEIGE als digitale Kopie vorhanden, Anzeige Familie in [KoeZei] am 14.4.1921 ... und Tod am 13.4.1921 auch laut STERBEBUCH von ST. MICHAEL, 16.4.1921 war dort die KIRCHENANDACHT [X]
||| Photograph, Retou(s)cheur, betrieb zeitweise auch eine (kleine?) Schule für das Retouchieren in Köln, auch Maler, später offenbar nur noch als Kunstmaler und Portraitmaler aufgetreten. [X] Das Rheinische Bildarchiv verzeichnet unter

RBA 019 737 ein Aquarellbild / eine Zeichnung von einem Bermbach, vermutlich ist es Benedict/Benno Bermbach. Bildtitel ist "Späterer Rheinauhafen mit Werthchen", datiert 1895. [X]


2) GEBURT Catharina Bermbach (Katharina Bermbach)
1857–1927
* 31.7.1857
+ 7.11.1927 = 71 Jahre, aber im 72. Lebensjahr
\\\Bleibt offenbar unverheiratet.

QUELLE GEBURT *** ZEITUNGSANZEIGE DER FAMILIE als digitale Kopie vorhanden. Nämlich: Anzeige von Adolph Bermbach: Mädchen geboren. (Name des Kindes dort aber nicht genannt, nur Name des anzeigenden Vaters. Name Mutter auch nicht genannt.) [X]
QUELLE TOD ++++++ ZEITUNGSANZEIGE als digitale Kopie vorhanden. [X]
Einäscherung war aber in Krefeld.
Laut Todesanzeige. [X]
||| Sängerin, taucht mehrfach in Köln oder Düsseldorf wegen Auftritten bei gemischten Musikabenden in der Presse auf, nie aber bei einem reinen Solokonzert, später nur noch als Musiklehrerin verzeichnet. [X]


3) GEBURT Ferdinand Bermbach (Achtung, es gibt mehrere Ferdinand Bermbach, bitte genau aufpassen, um welchen es sich handelt!)
1861–1884
* 18.4.1861, Köln
+ 3.4.1884, Köln, 22 Jahre alt, im 23. Lebensjahr

\\\Bleibt offenbar unverheiratet.
QUELLE GEBURT *** GEBURTSURKUNDE Nr. 1253 Digitale Kopie vorhanden [X]
QUELLE TOD ++++++ STERBEURKUNDE
Nr. 998 Digitale Kopie vorhanden [X]
QUELLE TOD ++++++ ZEITUNGSANZEIGE Digitale Kopie auch vorhanden [X]
||| Uhrmacher laut Sterbeurkunde, katholisch laut Sterbeurkunde.






Ferdinand Bermbach, geboren am 18.4.1861, aber in einem Fotoalbum von der Krefelder Familie Bermbach, konkret Adolph I., der Kaufmann, Crefeld, de facto Cousin zu diesem Ferdinand vom Foto. (Sein Sohn, Adolphs Sohn, der Junior, wäre übrigens Adolph bzw. Adolf II., auch der dann Kaufmann in Crefeld/Krefeld) und Ehefrau Hermine Bermbach, geb. Jans, Crefeld, alle wohnhaft Steinstr. 127. ||| Der Ferdinand Bermbach von diesem Foto hier ist (als drittes Kind) Sohn des Notars und Politikers Adolph Bermbach, 1821–1875, also hier von dem Kölner Adolph (!), und der Anna Bermbach, geborene Steinbach. ||| Ferdinand stirbt im Alter von nur 22 Jahren. Das Foto stammt von dem Fotografen/Photographen "Th. Schönscheidt, Photograph, Coeln a/R, 14 Breite Strasse 14, in der Nähe des Museums." (Vermutlich Wallraf-Richartz-Museum, eröffnet 1861.) Das Foto ist im Besitz von K. J. [X] Achtung, es gibt mehrere Personen, die Ferdinand Bermbach heißen.


||| This file is licensed under the Attribution-Share Alike 4.0 International license. (CC BY-SA 4.0) Das Foto (samt Rückseite des Fotos, also insgesamt zwei jpg-Bilder) kann also problemlos und leicht und gratis unter Berücksichtung der Hinweise in der hier deutschsprachigen Lizenz genutzt werden. K. J. |||






STATIONEN SEINES LEBENS ANHAND VON JAHRESZAHLEN:


Bermbach, Adolph
 


* geb. 14.9.1821, + gest. 14.3.1875


-- SOHN VON FERDINAND BERMBACH, WIESBADEN, und CATHARINA BERMBACH, geb. Nückel
(HIER: der Paulskirchenmann!) (Achtung, es gibt mehrere Adolph/Adolf Bermbach.)

    Sohn, eines von 3 Kindern des Wiesbadener Oberappellationsgerichtprokurators Ferdinand Bermbach, Letzterer geboren in Camberg. Und der Mutter Catharina Bermbach aus Köln.
   
Adolph ist Vater von mindestens 3 Kindern. Benno. Catharina. Ferdinand.


"51. Bermbach, Adolph, Notariats=Candidat, gebürtig aus Siegburg, wohnhaft in Cöln, früheres Mitglied der National=Versammlung. Als laut Theil I. Seite 121 ermittelt war, daß er der Correspondent des Bundes noch während der Cölner Assisen=Verhandlungen war und die Briefe aus London unter der Adresse des Kaufmanns Kothes empfing, ward er am 18. October 1852 in Haft und Untersuchung gezogen, welche aber später niedergeschlagen ist. Aus den bei ihm gefundenen Papieren ergab sich namentlich, daß Bermbach der thätige Gehülfe des Dr. Becker war."

[Quelle: Wermuth, Dr. jur., Stieber Dr. jur, Haupttitel im Original so: "Die Communisten-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. – Im amtlichen Auftrage zur Benutzung der Polizei-Behörden der sämmtlichen deutschen Bundesstaaten auf Grund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Acten dargestellt von Dr. jur. Wermuth, Königl. Hannöverschem General-Polizei-Director. Dr. jur Stieber, Königl. Preußischem Polizei-Director. – Zweiter Theil. Enthaltend: Die  Personalien der in den Communisten-Untersuchungen vorkommenden Personen. – Berlin, 1854. Druck von A. W. Hayn." Hier: Seite 26. Letzte bedruckte Seite ist S. 154.] HINWEIS: Wilhelm Johann Carl Eduard Stieber (1818–1882) galt später als Geheimdienstchef von Bismarck, also ein Verfolger im Geiste des nach 1849 reaktionären Staates und kein "Lamm". K. J.
[X] Achtung: Gebürtig aus Siegburg ist vermutlich (ziemlich sicher) falsch. K. J. Aber sein Wahlkreis für die Frankfurter Nationalversammlung war dort in Siegburg: 19. Wahlkreis Rheinland in Siegburg.


-- 1841 ||| 28.10.1841 Adolph Bermbach immatrikuliert sich an der Universität Bonn für Jura. Er wohnt laut den erfassten Namen (laut den Listen der Universität) in der Stockenstraße 10. [X] [VERZ. UNI BONN  WS 1841/1842]
    Man sehe hier den Kartenausschnitt über den Open-Street-Map-Direkt-Link für die (Lage der) Stockenstraße in Bonn heute.
   Adolph Bermbach studierte von 1841 (Wintersemester) bis 1844 (Sommersemester) an der Königlich Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Rechtswissenschaft, also Jura. [X]



Zum ersten Mal taucht Adolph Bermbach zum Wintersemester 1841/42 an der Universität Bonn auf. Hier ein Ausschnitt aus dem "Amtlichen Verzeichniß des Personals und der Studirenden der Königlichen Rheinischen Friedrich- Wilhelms-Universität zu Bonn" für dieses Wintersemester, die Studenten sind als extra Abschnitt von A bis Z nach dem Nachnamen geordnet. [X] Bildausschnitt und kleine rote Pfeilmarkierungen von K. J. Vor ihm, A. Bermbach, steht in der Liste Peter Bernard Bergrath aus Cleve, hinter ihm Engelbert Berrisch aus Cöln. [X]


-- 1841? 1842? ||| Adolph Bermbach war/wurde Mitglied im Corps Hansea I = "alte Hansea", einer schlagenden Verbindung. Hansea I "suspendierte" im Herbst 1844. Bis zu ihrer Suspendierung war die „alte“ Hansea eindeutiges und vollwertiges Corps. So offenbar laut Quelle: "Edzard Schmidt-Jortzig, Liste der 72 Ex-Mitglieder der alten Hansea.", folgt man [W]. Am 11. Juli 1849 gab es dann das neue Corps Hansea. Aber da taucht Bermbach nicht (mehr) auf. [X] Zumindest entdeckte ich ihn nicht in "Das Corps Hansea zu Bonn 50 Jahre seiner Geschichte erzählt von F. W. Bredt. Köln, 1899. Verlag von Albert Ahn. Druck von Hesse & Becker in Leipzig." [X] Bermbach hat die Bonner Uni ja auch 4 oder 5 Jahre zuvor bereits verlassen. 1844 bereits. Deshalb ist es logisch, dass er 1849 ff. nicht mehr als aktiver Student bei der (neuen) Hansea auftaucht. Er könnte zum Gönner geworden sein, das wäre evtl. noch denkbar, auch zum Spender/Geldgeber für die neue Hansa. [X]

Die 72 Ur-Mitglieder, von denen einer Bermbach ist, wären laut der Schmitz-Jortzig-Liste, siehe bei [W], genaue Beschaffenheit bzw. Details der Schmitz-Jortzig-Quelle unklar: Heinrich Antoine-Feill (1855–1922), Rechtsanwalt und Mäzen in Hamburg Hermann Baerecke (1861–1929), Landrat in Ortelsburg Gustav Adolf von Beckerath (1859–1938), Landrat der Landkreise Simmern und Düsseldorf Adolph Bermbach (1821–1875), Politiker  Paul Bienko (1845–1909), Landrat in Wehlau, Polizeipräsident in Posen und Breslau Harry Böninger (1859–1894), Landrat des Landkreises Merzig Charles Boiceau (1841–1907), Schweizer Jurist, Mitglied des Nationalrates Ernst von Borsig (1869–1933), Borsigwerke, Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände und des Reichsverbandes der Deutschen Industrie, Industrieller Paul Brandt (1869–1929), Landrat der Landkreise Simmern und Essen, Regierungspräsident in Koblenz Ludolph Brauer (1865–1951), Luftfahrtmediziner, Direktor des Eppendorfer Krankenhauses in Hamburg und Rektor Anton Braunbehrens (1840–1901), Reichsgerichtsrat Arthur Breusing (1818–1892), Navigationslehrer in Bremen Eduard Freiherr von Broich (1834–1907), Landrat in Malmedy, Hersfeld und Hanau, Vortragender Rat im Preußischen Staatsministerium Heinrich Bürgers (1820–1878), Journalist, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, MdR Ignatz Bürgers (1815–1882), Mitglied des Preußischen Abgeordneten- und Herrenhauses, MdR Jost-Dietrich Busch (1935–2023), Ministerialbeamter in Schleswig-Holstein Ernst Carstanjen (1836–1884), Chemiker, Professor an der Universität Leipzig George Degner (1847–1894), deutsch-amerikanischer Schiffsarzt und Chirurg Wilhelm Denhard (1876–1944), Ministerialdirektor im Reichsfinanzministerium, Präsident des Landesfinanzamtes Hannover Friedrich Dettweiler (1864–1939), Tierzüchter Fritz Doerr (1858–1935), Lederfabrikant Wilhelm Dyckerhoff (1868–1956), Landrat des Landkreises Aurich, Vizeregierungspräsident des Regierungsbezirks Aurich, Mitglied des Hannoverschen Provinziallandtags und des Preußischen Staatsrats Victor von Fischer-Treuenfeld (1833–1892) Landrat im Landkreis Düsseldorf, Polizeipräsident von Köln Georg Fitz (1860–1940) Gutsbesitzer, Weinhändler und Mitglied des Deutschen Reichstags Paul Geister (1874–1950), Jurist und Senator der Hansestadt Lübeck Franz August von Gordon (1837–1896), preußischer Gutsbesitzer und Politiker Leo von Graß-Klanin (1832–1917), Rittergutsbesitzer, Mitglied und von Vorsitzender des Westpreußischen Provinziallandtags, Mitglied des Preußischen Herrenhauses Horst Groepper (1909–2002), Botschafter Gustav von Hagenow (1841–1908), Landrat des Landkreises Grimmen, Rittergutsbesitzer, Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses Maximilian von Hagenow (1844–1906), General der Kavallerie, Gouverneur der Festung Metz Walter von Hagens (1873–1958), Richter in Danzig und Berlin Christian Heldt (* 1963), Diplomat Hans-Joachim Heldt (* 1934), Diplomat Ernst Herbig (1876–1943), Vorstandsmitglied des Rheinisch-Westfälischen Kohlen-Syndikats Karl Hilgenstock (1866–1937), Direktor der Harpener Bergbau AG, Kommunalpolitiker Ferdinand von Helldorff (1835–1893), preußischer Landrat Richard Herbertz (1878–1959), Philosoph Gottfried Freiherr von Herder (1858–1912), MdR Franz von Holtzendorff (1829–1889), Rechtswissenschaftler und Kirchenpolitiker Alfred Horstmann (1879–1947), Diplomat Walter Klamroth (1873–1946), Bankmanager Robert Klauser (1867–1951), preußischer Beamter und Landrat, Anhänger der Bekennenden Kirche Wilhelm Koch (1863–1942), Präsident der Reichsversicherungsanstalt für Angestellte Friedrich von Kühlwetter (1836–1904), Landrat in Bernkastel und Düsseldorf, MdHdA Heinrich von Kusserow (1836–1900), Bundesgesandter in Hamburg und Bundeskommissar im Reichstag Arnold Langen (1876–1947), Ingenieur und Industrieller Fritz von Langen (1860–1929), Unternehmer und Gutsbesitzer Hans Rudolph von Langen (1863–1935), Gutsbesitzer und Industrieller Johann Gottlieb von Langen (1858–1940), Industrieller Walter Langen (1857–1912), Bankier und Industrieller Max Otto Lewald (1860–1919), Landrat des Kreises Rawitsch, Polizeipräsident von Lichtenberg, MdHdA Hans von Lenke (1837–1917), preußischer General der Kavallerie Ludwig von Lockstedt (1837–1877), Rittergutsbesitzer, Landrat des Landkreises Regenwalde Peter von Loeper (* 1957), ehemaliger Konsistorialpräsident der Pommerschen Evangelischen Kirche Ernst-Ludwig Loewel (1906–1997), Obstzüchter im Alten Land. Alfred Luckhaus (1871–1923), Landrat des Landkreises Hörde Eduard Lübbert (1830–1889), Altphilologe und Archäologe Theodor Lürman (1861–1932), Richter, Senator in Bremen Hugo Edler und Ritter von Maffei (1836–1921), Guts- und Fabrikbesitzer (Lokomotivfabrik J. A. Maffei), Industrieller Emil von Mallmann (1831–1903), Kaufmann, Bankier, Mitglied des Rheinischen Provinziallandtags, MdHdA Victor Marcus (1849–1911), Senator und Bürgermeister in Bremen Albert von Maybach (1822–1904), Verwalter der Preußischen Staatseisenbahnen Karl Freiherr von Müffling genannt Weiß (1834–1901), Landrat des Landkreises Erfurt, Rittergutsbesitzer Wilhelm Freiherr von Müffling genannt Weiß (1839–1912), Polizeipräsident Bernhard Naunyn (1839–1925), Pharmakologe, Prorektor der Albertus-Universität Johann Eberhard Nebelthau (1864–1914), Physiologe, Professor für innere Medizin Rudolf Oetker (1889–1916), Industrieller, Namensgeber der Oetkerstiftung Otto von Pestel (1848–1919), preußischer Politiker Franz Rang (1831–1893), Oberbürgermeister von Fulda und Mitglied des Reichstags des Norddeutschen Bundes Paul Riebeck (1859–1889), Industrieller, Paul-Riebeck-Stiftung Philipp Schauer (* 1958), Diplomat Fritz von Scherenberg (1858–1928), Landrat in Mettmann, Polizeipräsident in Frankfurt am Main und Regierungspräsident in Koblenz Adolph Graf von Schlieffen (1841–1916), Landrat des Landkreises Pyritz, Kammerherr, Rittergutsbesitzer Edzard Schmidt-Jortzig (* 1941), Bundesjustizminister, Emeritus für Öffentliches Recht in Kiel Hugo Schuchardt (1842–1927), Romanist und Sprachwissenschaftler Heinrich Graf von Schwerin (1836–1888), MdHdA, Generallandschaftsdirektor von Pommern Gustav Simon (1878–1962), Verwaltungsjurist Richard von Spalding (1871–1913), stellvertretender Gouverneur von Deutsch-Ostafrika Peter-Tobias Stoll (* 1959), Professor für Völker- und Europarecht an der Universität Göttingen Ernst Stutz (1868–1940), Reichskommissar für die Kohleverteilung Woldemar Tenge-Rietberg (1856–1940), Verwaltungsjurist, Gutsbesitzer und Politiker Paul von Uckro (1862–1919), Fideikommissherr, Senatspräsident Johann Friedrich Voigt (1833–1920), Jurist und Heimatforscher Conrad Freiherr von Wangenheim (1849–1926), Rittergutsbesitzer auf Klein-Spiegel, Gründer des Bundes der Landwirte Hermann Wasserfuhr (1823–1897), Hygieniker Wolfgang Wechsler (1930–2012), Neuropathologe Hans Wilhelm Zanders (1861–1915), Papierfabrikant in Bergisch Gladbach Richard Zanders (1860–1906), Papierfabrikant in Bergisch Gladbach Carl Zapp (1867–1941), Industrieller Carl August Zapp (1904–1994), Botschafter Friedrich Karl von Zitzewitz-Muttrin (1888–1975), Landwirt, MdR, nach dem 20. Juli 1944 verhaftet und angeklagt


-- 1844 ||| Adolph Bermbach ist immer noch erfasst im [Verz. Uni Bonn, jetzt Sommermester 1844]. Bruder Ferdinand Bermbach ist mittlerweile auch an der Uni. Er, Ferdinand, hatte sich am 3.11.1843 eingeschrieben, für Philosophie. Beide Brüder werden unter der Adresse "10 Stockenstrasse" geführt. Vielleicht teilen sie sich ja ein Zimmern? [X]



Hier sehen wir beide Bermbach-Brüder, Adolph und Ferdinand, gemeinsam erfasst ... für die Studierenden der Universität Bonn. Hier im Sommersemester 1844, es ist das letzte Semester für Adolph, den Juristen. [X] Beide wohnen in der Stockenstraße 10. Vor den beiden Brüdern in der Liste steht Oscar Bermann aus Coblenz, hinter den Brüdern in der Liste steht Jacob Bernays aus Hamburg. [X] Bildausschnitt und Verkleinerung und rote, hier sehr deutliche, Markierungen von K. J.


-- 1844 ||| 1844 November, Adolph Bermbach wird im Rahmen seines Weges in der Justiz nach seinem Studium an der Universität Bonn "Auskultator".

    Nr. 762. Personal-Chronik der Justizbeamten des Königl. Landgerichts zu Köln pro November 1844. Die Rechtskandidaten Leonhard Hamm, Gustav Esser, Wilhelm Frenz, Ludwig Oettinger, Adolph Bermbach und Gerhard Faßbender sind als Auskultatoren verpflichtet worden. Der Notar Rennen zu Oberkassel wurde nah Bonn verlegt und an dessen Stelle der Notariatskandidat Leonhard Dohmen zum Notar in Oberkassel ernannt. Der Referendar Carl Joseph Steinberger ist zum Assessor beim hiesigen Landgerichte, so wie Der Gerichtsvollzieher-Kandidat Johann Bolz zum Gerichtsvollzieher, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Eitorf ernannt worden. Köln, den 3. Dezember 1844. Der Ober-Prokurator, Grundschöttel. [X]

    [AMTSBLATT FÜR DEN REGIERUNGSBEZIRK KÖLN, Stück 50 (also Ausgabe Nr. 50), 10.12.1844, fortlaufende Seite 356.] [X] HINWEIS: Der Auskultator war in Preußen die erste Stufe von der dreistufigen Justiz-Ausbildung nach Abschluss der Universität. Nach einer Auskultatorprüfung (examen pro auscultatura) wurde der Kandidat als Auskultator zum Bürodienst in der Justizverwaltung zugelassen. Am Ende der ersten Ausbildungsstufe stand das Referendarsexamen, um als Gerichtsreferendar zugelassen zu werden. [W] [Und die von Wikipedia haben es aus: Elmar Breuckmann: Die Vorbereitung auf den höheren Verwaltungsdienst. Eine historische und vergleichende Untersuchung (Schriften der Hochschule Speyer, 28). Duncker & Humblot, Berlin 1965, S. 35.] [X]

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1848 ||| Notarariats-Candidat, ab genau wann galt er als sokcher? Unmittelbar nach dem Ende des Jura-Studiums war man das noch nicht. Da wurde Bermbach erst einmal im Rahmen der Juristerei ein "Auskultator" (siehe weiter oben bei 1844). UND: 1848 für die Kandidatur zur Paulskirchenversammlung in Siegburg wird er als "Referendar" erwähnt, was eventuell auch etwas wie Notariats-Candidat meinen könnte. ||| Spätestens 1861 ist er dann aber eindeutig Notariats-Candidat, nämlich laut Kölner Adressbuch. ||| UND: Weiter unten, siehe bei Mai 1861, schreibt u. a. die Rhein- und Ruhrzeitung, er wäre schon 1848 Notariats-Candidat gewesen, sei aber 1851 aus der Liste gestrichen wurden. [X]

 

-- 1848 ||| 23.12.1848, Adolph Bermbach wird als Stellvertreter für die Frankfurter Nationalversammlung gewählt.
"Aus dem Siegkreise, 23. Dezbr.
Die beiden Abgeordneten des Kreises, Herr Compes und Herr Heister haben ihr Mandat für das Parlament zu Frankfurt niedergelegt. Zur Neuwahl hatten sich heute die Wahlmänner in Siegburg versammelt.
Als Kandidaten wurden auf's angelegentlichste empfohlen:
Herr von Seckendorf Königl. Preuß. Regierungs-Rath Hochwohlgeboren;
Herr von Proff-Irnich Königl. Preuß. Staatsprokurator Hochwohlgeboren;
Hansemann Königl. Preuß. Minister ausser Dienst, Excellenz;
man ließ sich inzwischen nicht irre machen, und wählte mit absoluter Stimmenmehrheit den Justizrath Kyll in Köln
und als dessen Stellvertreter, den Referendar Bermbach in Siegburg." [NRhZ] vom 27.12.1848. [X]

 

-- -- 1849 ||| Adolph Bermbach war vom 26.2. bzw. 27.2.1849 bis 27.6.1896 Mitglied der Nationalversammlung Frankfurt, Fraktion Deutscher Hof, Wahlkreis 19 (Rheinland) (Siegburg). Sein Vorgänger war Johann Heister. [QUELLE z. B.: ParlamentarierPortal online, hier FNV = bioparl.de/datenbanken/fnv/fnv-db, abgerufen am 16.10.2023, GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Unter Sachsenhausen 6-8, 50667 Köln.] [Oder KoeZei 10.1.1850.] [X] HINWEIS: Am 30. Mai 1849 beschlossen die verbliebenen 135 Abgeordneten (mit Hoffnung auf Unterstützung durch die württembergische Regierung), die Nationalversammlung nach Stuttgart zu verlegen. Dort tagte das sogenannte „Rumpfparlament“ vom 6. bis 18. Juni 1849. Dann müsste Bermbach in Frankfurt und in Stuttgart dabei gewesen sein, denkt K. J. – Außerdem scheint er, Adolph Bermbach, nicht direkt für Herrn Heister gekommen zu sein, denn vor ihm stand Herr Kyll als gewählter Nachfolger für Heister. Siehe 27.12.1848. Da müsste man noch klären, weshalb Bermbach und nicht Kyll am Ende nachrückte, denkt K. J. [X]

 

-- -- 1849 ||| März 1849. BERMBACH TAUCHTE SCHON AUF IM MÄRZ 1849 bei der NATIONALVERSAMMLUNG als ABGEORDNETER, z. B. im Protokoll vom 9.3.1849 zur Sitzung am 8.3.1849. Seite 5601, bei einem Abstimmungsergebnis. |||| [Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der Deutschen constituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Main. Herausgegeben auf Beschluss der Nationalversammlung durch die Redactions-Commission und in deren Auftrag von Franz Wigard.] [X]

 

---- 1849 ||| 1. Mai 1849. [Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der Deutschen constituirenden Nationalversammlung zu Frankfurt am Main. Herausgegeben auf Beschluss der Nationalversammlung durch die Redactions-Commission und in deren Auftrag von Franz Wigard. Deutsche Nationalversammlung Frankfurt am Main, 2. MAI 1849, Protokoll der 209. SITZUNG.] Sitzung war am 1. Mai 1859, Ort: Paulskirche, hier: vormittags. SEITE 6362. HIER: Bericht des Centrallegitimationsausschusses über die Legitimationen der Abg. Bermbach, Culmann, Krzyzanowski, Mazegger. BEANSTANDUNGEN GEGEN WAHL BERMBACH et al. geklaert. ||| Plathner von Halberstadt: >>>Meine Herren! Ich habe Ihnen anzuzeigen, daß folgende beanstandete oder angefochtene Legitimationen für gültig erachtet worden sind: die Wahl des Herrn Bermbach für den 19. rheinpreußischen Wahlbezirk war beanstandet, weil weder die Wahl des Herrn Bermbach zum Stellvertreter, noch eine Erklärung des ursprünglich gewählten Abgeordneten nachgewiesen sei. Die Wahl des Herrn Bermbach ist aber dadurch nachgewiesen, daß das Protokoll in Original sich bei den Acten befindet: die Erklärung des ursprünglich gewählten Abgeordneten ist insofern beglaubigt, als seine Handschrift durch mehrere Abgeordnete anerkannt worden ist. [...]<<< [X]

 

---- 1849 ||| Juli 1849. Inhaftierung des Adolph Bermbach. [Quelle: Würzburger Journal, 15.8.1849, siehe den längeren Beitrag bei diesem Datum 15.8.1849] [X]

 

-- 1849 ||| 15. August 1849. Das "Würzburger Journal" vom 15.8.1849 meldet, dass Notariats-Candidat Bermbach "in der hiesigen Strafanstalt" sitzt, Anklage Hochverrath. Prozessbeginn vermutlich Oktober 1849. Grund: Er hat bis zum Schluss bei der Nationalversammlung, sie tagte ja zuletzt in Stuttgart, ausgeharrt. [X] Im Wortlaut: "In der hiesigen Strafanstalt befindet sich seit etwa fünf Wochen ein früheres Mitglied der deutschen Nationalversammlung, Bermbach, als Notariats-Candidat aus dem Siegkreise, der ungeachtet der Abbberufung der preußischen Abgeordneten von Frankfurt Seitens der preußischen Regierung auf seinem Posten blieb und später an den Verhandlungen der genannten Versammlung zu Stuttgart Antheil nahm. Seine Anklage lautet auf Hochverrath und ohne Zweifel wird er vor die nächsten Assisen, die im Anfang des Monats Oktober beginnen, verwiesen werden. Wer den rein juristischen  und staatsrechtlichen Standpunkt einnimmt, der mag die Verhaftung und Anklage des genannten Abgeordneten der Rechtsordnung angemessen finden. Wir  aber halten dafür, die Regierung thue wohl und besser, wenn sie des Geschehenen vergäße: denn was  wird wohl das Resultat dieses und ähnlicher politischer Prozesse sein? Der Angeklagte und sein Vertheidiger werden durch ihre Reden am öffentlichen Gerichte die herbeiströmenden Volkshaufen in den politischen Enthusiasmus wieder zurückversetzen, der jetzt so  ziemlich abgekühlt ist, in Vielen bittere Gedanken und Gesinnungen gegen die Staatsregierung wecken und – die Geschwornen werden ihr Nichtschuldig aussprechen." [X, dieser Text wurde erstmals online erschlossen von K. J. am 1.11.2023.]

 


Das "Würzburger Journal" berichtet am 15.8.1849 über den seit 5 Wochen inhaftierten Adolph Bermbach – der Prozessbeginn wegen Hochverrats wird für den Oktober erwartet. Der Text der Meldung ist über dem JPG-Bild online erschlossen hier auf der Web-Page nachzulesen. [X]

 

-- 1850 ||| 9. Januar 1850. Ein Freispruch für Adolph Bermbach. Offenbar in Köln. Das erfahren wir z. B. aus dem Trier'schen Volksblatt für Politik, Gemeinwohl und Unterhaltung. Hier die Ausgabe vom Sonntag, 13.1.1850. Auf Seite 1. Oder aus der [KoeZei] vom 10.1.1850. [X] "Der Notariats-Candidat Bermbach, der wegen seiner Betheiligung an den Beschlüssen der Stuttgarter Nationalversammlung vom 6. Juni 1849 des Complots zum Umsturz der Regierung angeklagt war, wurde am 9. von den Geschworenen freigesprochen." [X, Sperrdruck hier kursiv ausgezeichnet.]


>>Hier wurde er wegen seiner Theilnahme an jenen Beschlüssen vom 6. Juni zur Untersuchung gezogen und verhaftet unter der Anklage am 6. Juni 1849 zu Stuttgart mit Anderen ein Complott zum Zwecke des Umsturzes und der Veränderung der preußischen Regierung und der deutschen Bundes-Verfassung, so wie der Bewaffnung der Bürger gegen die bestehenden Regierungen gemacht zu haben, — Verbrechen, welche in den Artikeln 87 und 89 *) des Strafgesetzbuches und im Gesetze vom 28. October 1836 vorgesehen sind.<< [Zitat aus der KoeZei vom 10.1.1850.] [X]

    ERLÄUTERUNG ZU DEN ANKLAGE-PARAGRAFEN laut KoeZei 10.1.1850: *) Art. 87. Ein Attentat oder Complott gegen das Leben oder die Person der Glieder der kaiserlichen Familie — das Attentat oder Complott dessen Zweck ist — entweder die Regierung oder die Ordnung der Thronfolge umzustürzen oder zu verändern; — oder die Bürger oder Einwohner aufzureizen, sich gegen die kaiserliche Gewalt zu bewaffnen  — werden mit dem Tode und der Confiscation des Vermögens bestraft. Art. 89. Ein Complott ist vorhanden, sobald der Entschluss zu handeln, unter zwei oder mehreren Verschworenen verabredet und beschlossen ist, obschon noch kein Attentat Statt gehabt
    Die Verteidungsrede von Bermbach und die Anklage von Staats-Procurator Otto Saedt finden wir hier, auf der zusätzlichen Homepage-Seite:
der prozess gegen das mitglied der nationalversammlung 1848/1849 adolph bermbach 9.1.1850 köln wegen umsturz-complott

 

 

Hier ein Auszug aus der Titelseite 13.1.1850, Trier'sches Volksblatt, von K. J. erstellt. [X]

 

 
Es geht in diesen Tagen zudem vor dem Assisengericht in Köln – Eröffnung der Gerichts-Session für etliche Strafsachen vom Diebstahl über freiwillige Tötungen bis hin zur Majestätsbeleidigung und Pressesachen etc. war am 7.1.1850 – wieder um die sogennante "Becker'sche Prozedur". Am 8.1.1850 war nämlich (wieder mal?) Hermann Heinrich Becker dran, Verleger und Redacteur der "Westdeutschen Zeitung". Becker ist zugleich der Kölner Anwalt, der seitens der stattlichen "Reaktion" nach 1848/1849 als ein wesentlicher Drahtzieher verfolgt wird, aus der Gruppe der Kölner Kommunisten. Becker wurde von den Geschworenen dieses Mal in sechs Fragen als "nichtschuldig" beurteilt. Ein Geschworener war der Redacteur der "Kölner Zeitung", Jos. DuMont. Köln, 8. Jan.
    Wir lesen in der [KoeZei vom 9.1.1850] dazu, also der Becker-Sache: "Heute stand der Verleger der 'Westdeutschen Ztg.' Hr. Herm. Heinr. Becker, vor dem hiesigen Geschwornen-Gerichte, unter den Anklagen: 1) einen Artikel in Nr. 64 v.., durch welchen der General-Lieutenant v. Hirschfeld in seinem Berufe beleidigt und verleumdet werde; 2) einen Artikel in Nr. 65, durch welchen die Aufreizung der Staatsbürger gegen einander versucht werde; 3) einen Artikel in Nr. 91, durch welchen die Ehrfurcht vor dem Könige verletzt werde; 4) einen Artikel in Nr. 92, durch welchen die Ehrfurcht vor dem Könige verletzt und der Thronfolger beleidigt werde; 5) einen Artikel in Nr. 95, durch welchen die Ehrfurcht vor dem Könige verletzt werde, verbreitet zu haben, und 6) einen Artikel in Nr. 117, durch welchen die Ehrfurcht vor dem Könige verletzt werde, verfaßt zu haben. Nach fast neunstündiger Verhandlung wurde in Betreff sämmtlicher Anklagen das Nichtschuldig erkannt." [X]
  Adolph Bermbach hingegen war seit 1849 und am Prozesstag 9-1-1850 wegen Hochverrats angeklagt. (ACHTUNG: Der Kölner Kommunistenprozess, in dessen Verlauf Adolph Bermbach wieder kurzzeitig verhaftet werden wird und der "rote Becker" fünf Jahre Festungshaft als Strafe bekommt, ist dann aber erst im Oktober 1852. Bermbach kommt dabei erneut circa 2 Tage in Untersuchungshaft.) [X] Aber vor dem Freispruch jetzt, 9.1.1850, hat Adolph Bermbach 8 Monate in Kerkerhaft gesessen. [Siehe zur Dauer Kerkerhaft: Trier'sches Volksblatt für Politik, Gemeinwohl und Unterhaltung 1850, Nr. 46., 07.03.1850] Oder er hat 7 Monate in Kerkerhaft gesessen, so lesen wir im Allgemeinen Anzeiger für Rheinland-Westphalen, Ausgabe 10.1.1850. Der Anwalt von Bermbach war ein Herr Hagen, das erfuhren wir einen Tag vorher. [AAfRW, 9.1.1850] [X]
   
Die Verteidungsrede von Bermbach und die Anklage von Staats-Procurator Otto Saedt finden wir hier, auf der zusätzlichen Homepage-Seite:
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der prozess gegen das mitglied der nationalversammlung 1848/1849 adolph bermbach 9.1.1850 köln wegen umsturz-complott

 

-- 1850 ||| Donnerstag den 4. Juli. 1850. Das Bonner Wochenblatt meldet: "Köln, 30. Juni. Dem ehemaligen Volksvertreter in Frankfurt und Stungart, Bermbach, der von den hiesigen Geschwornen freigesprochen wurde, ist vom Ehrengericht der Bescheid geworden, daß er nicht mehr Landwehr-Offizier sei."

 

-- 1851 ||| Herbst 1851. Bermbach wird als Akt der Repression aus der offiziellen Liste der Notariats-Candidaten gestrichen. Wir entnehmen dieses zum Beispiel aus einer Meldung der Rhein-und-Ruhr-Zeitung, allerdings 10 Jahre später, nämlich in der vom 25.5.1861: "Herr Bermbach war schon 1848 Notariats-Candidat, als er zum Abgeordneten für den Frankfurter Reichstag gewählt wurde. Weil er an den Beschlüssen des Reichstages, auch als dieser sich nach Stuttgart verlegt hatte, theilgenommen, wurde er in Köln wegen Hochverraths vor das Schwurgericht gestellt. Obgleich freigesprochen, blieb er mißliebig und wurde im Spätjahr 1851 ganz aus der Candidatenliste gestrichen. In diese Liste wurde er erst im vorigen Monat wieder aufgenommen und jetzt ist er zum Notar zu Gerresheim bei Düsseldorf ernannt." [X]

 

 

Der Kölner Kommunistenprozess von 1852. Holzschnitt nach einer Federzeichnung von J. H. M. Erstdruck: Illustrirte Zeitung. Leipzig. 20. November 1852. Prozess gegen die Mitglieder der Kölner Sektion des Bundes der Kommunisten. Bild-Quelle Wikimedia Commons. Direkt-Link zum Bild bei Wikimedia Commons Bild ist Public Domain. [X] Links die elf Angeklagten mit ihren Verteidigern, in der Mitte das Gericht mit Assisenpräsident Göbel, dem Landgerichts- bzw. Kammerpräsidenten Oedenkoven und Dr. Kehrmann, dem Oberprokurator Dr. von Seckendorff (stehend?), dem Staatsprokurator Saedt und rechts die sieben Geschworenen. (Textliche Info auch nach Wikimedia Commons. Eine Person des Wiki-Namens  "Machahn" hat das Bild dort hochgeladen.)

 


-- 1851 |||
Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]
    Friedrich Engels erwähnt Adolph Bermbach in einem Brief an Karl Marx nach London, ca. 20.7.1851 verfasst. Hier die englischsprachige Version direkt nur als Auszug aus dem Brief: "According to Bermbach’s letter Haupt is the traitor, but I cannot believe it. At any rate this business must be investigated. Of course it does seem suspicious that, as far as I know, Haupt is still at large." Der Brief müsste auf Deutsch zu finden sein in: z. B. bei Karl Marx, Friedrich Engels, MEW / Marx-Engels-Werke Band 27, Briefe Februar 1842 - Dezember 1851, 764 Seiten, 7. unveränderte Auflage 2000 von der 1. Auflage 1965, ISBN: 978-3-320-00231-2.
    Laut Wikipedia, aber Wikipedia in englischer Version, hier ins Deutsche übersetzt, gilt zu Haupt: Hermann Wilhelm Haupt wurde 1831 in Deutschland geboren. Er war kaufmännischer Angestellter und wurde Mitglied des Kommunistischen Bundes. Er verriet jedoch die anderen Angeklagten während des Kölner Kommunistenprozesses und wurde anschließend von der Polizei während der offiziellen Untersuchung freigelassen. [W] beruft sich auf eine biographische Angabe in einer Marx-Engels-Ausgabe, New York 1978.

Es gibt aber auch eine ältere Publikation zum Marx-und-Engels-Briefwechsel, dort vielfach etwas zu (Adolf) BERMBACH, es wurde hier weiter unten immer in Rotbraun von K. J. kenntlich gemacht: "Der Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und Karl Marx, 1844 bis 1883, Herausgegeben von A. Bebel und Ed. Bernstein, Erster Band, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf. G. m. b. H." Demnach schreibt Marx an Engels, und Adolph Bermbach wird dabei erwähnt, es folgen weiter unten noch mehr Briefe aus genau dieser Ausgabe.

 


1851
||| Brief, in welchem
Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]

BRIEF NR. 95

[Undatiert.] 28 Deanstreet, Soho, [Mitte] Juli 1851.

Lieber Engels!

    Sei so gut und gib den einliegenden Brief an Schulz sofort auf die Post in Manchester.

Du erhältst einliegend den Brief Freiligraths an Ruge, den ich zurückzuschicken bitte, und den Brief von Bermbach an mich. Auch einen Brief von Miquel.

    Ein gewisser „Ulmer“, Schuster, war bei den letzten Haussuchungen aus Köln entflohen. Er gab einem Straubinger bei „Schärttner“ einen Brief an seine Verwandten mit. Dieser Straubinger wurde sofort mit den Briefen an der holländischen Grenze abgefaßt. Kompromittiert sind dadurch nur die Leute, die ihn befreit haben. So gut ist die Polizei im Schärttnerschen Lokal organisiert.

    Weydemeyer hat sich über die Grenze gemacht. Wir erwarten ihn hier.

    Die elenden Heinzen-Ruge lassen sich allerlei dummen Klatsch über die Kölner Vorfälle, angeblich aus Deutschland, schreiben. Der ganze falsche Inhalt zeigt, daß sie ihre eigenen Korrespondenten sind.

    Laß bald von Dir hören.

Dein K. M.

    P. S. Es fällt mir eben ein, daß es besser ist, wenn Du selbst den Brief an Bermbach schickst. Nämlich auswendig: Louis Schulz, 2 Schildergasse, Köln. Inwendig den verschlossenen Brief an Bermbach. Du richtest es natürlich so ein, daß man keine inwendige Adresse sieht, und machst den Brief kaufmännisch zu. [Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]

BRIEF NR. 137

28 Deanstreet, 24. Januar 1852.

Lieber Frederic!

    Ich schreibe nur wenige Zeilen, da eben ein Brief von Bermbach aus Köln ankommt, von dem ich wünschte, daß Du ihn noch morgen erhieltest. Es ist nun unumgänglich, daß Du erstens über die Kölnische Angelegenheit einen Brief to the editor of the Times[1] mir schickst, nebst ein paar Zeilen, die ich vorherschicke dem corpus delicti. Zweitens daß Du in Deinem eigenen Namen an die Daily News dasselbe tust, obgleich natürlich das eigentliche corpus delicti, das heißt die Insertion selbst, mit „a Prussian“[2] oder dergleichen unterschrieben wird. Ich glaube, daß an die Times der „Doktor“ und an die Daily News der Manchester „Merchant“ besser tun, id est mehr Chancen der Aufnahme finden wird. Nenne die Leute bei ihren Titeln: Dr. Becker, Dr. (!) Bürgers, Dr. Daniels, Dr. Klein, Dr. Jacobi, Otto (ein in Deutschland wissenschaftlich renommierter Chemiker), Röser und Nothjung. Dieser kölnische Anklagesenat ist das nec plus ultra von Feigheit. Übrigens sind die Richter nach dem neuen Disziplinargesetz auch nicht mehr „unabsetzbar“, wenigstens nur nominell.

    Dein Artikel für Dana ist famos.

    Ich habe poor Weydemeyer natürlich seit Deiner Anwesenheit nur noch einen Artikel schicken können. Die Hämorrhoiden haben mich diesmal mehr angegriffen als die französische Revolution. Ich will sehen, was ich die nächste Woche fertig bringe. Auf die Bibliothek zu gehen, erlauben die hinteren Verhältnisse noch nicht. Die Konfiskation der orleanischen gestohlenen und erbettelten Güter! Abtritt Foulds! Persigny! Bravo! Ça marche.[3]

    Merkwürdig ist es, wie army, navy, colonies, fortifications and the whole administration[4] verfault ist unter diesem sonderbaren aristokratischen Cliquenregime, das die englischen Bourgeois seit 1688 an der Spitze der Exekutivgewalt traditionell mitgeschleppt haben. Nach dem englischen Überheben und liberalen Geheul unter Kossuths Ägide, nach den kosmopolitisch-philanthropisch-kommerzialen Friedenshymnen während der Exhibition, kurz nach dieser Periode der bürgerlichen Selbstüberhebung, ist es erquicklich, wenn die Canaillen jetzt finden, daß nicht etwas, sondern alles im Staate Dänemark faul ist. Und dann sehen die Herren auch gar zu bequem den kontinentalen Kämpfen zu.

    Salut!

Dein K. M.

    Die zwei einliegenden Briefe, wenigstens den von Cluß, schicke umgehend zurück.


[1] An den Redakteur der Times.

[2] Ein Preuße.

[3] Die Sache marschiert.

[4] Heer, Flotte, Kolonien, Befestigungen und die ganze Verwaltung.
[Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]


1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]
BRIEF NR. 138

Manchester, 28. Januar 1852.

Lieber Marx!

    Inliegend das Ding für die Times. Du schreibst dabei ganz einfach: Sir, I do believe the publication of the scandalous facts contained in the annexed letter will contribute to throw some lights upon the state of things on the Continent. – The correctness of these facts I guarantee, etc.[1] Namen und Adresse.

    Meins an die Daily News geht heute abend mit der zweiten Post ab; besorgst Du die Sache also gleich, so kommen beide Briefe fast gleichzeitig in den respektiven Offices an und können in der Freitagsnummer stehen. Gib aber den Brief in Charing Croß auf; bei den Nebenoffices ist zu viel Verzug.

    Die beiden Briefe von Cluß und Bermbach inliegend zurück. An Deinem Brief vom Samstag wieder das Siegel in miserablem Zustand; es erfolgt inliegend. Wie verhält es sich damit?

    Ich unterzeichne in den Daily News einfach: A German Merchant.[2]

    Schreibe bald

Deinem F. E.

    [Auf der Rückseite steht in Englisch folgender Brief, der hier sofort in Übersetzung gegeben wird:]

„An den Redakteur der Times!

Mein Herr! Die Vernichtung der letzten Reste einer unabhängigen Presse auf dem Festland hat es zur Ehrenpflicht der englischen Presse gemacht, jeden Akt der Ungesetzlichkeit und Unterdrückung in diesem Teil Europas zur Kenntnis zu nehmen. Erlauben Sie mir daher, eine Tatsache vor die Öffentlichkeit zu bringen, die beweist, daß die Richter in Preußen durchaus auf einer Stufe stehen mit den politischen Handlangern Louis Napoleons. Sie wissen, welch wertvolles Regierungsmittel eine wohlangefertigte Verschwörung bilden kann, wenn sie im geeigneten Moment aufgetischt wird. Die preußische Regierung brauchte eine solche Verschwörung zu Anfang des vorigen Jahres, um ihr Parlament gefügig zu machen. Demgemäß wurden eine Anzahl Leute verhaftet und die Polizei in ganz Deutschland in Bewegung gesetzt. Aber es ward nichts gefunden, und schließlich wurden nur einige wenige Personen unter dem Vorwand in Köln in Haft behalten, daß sie die Führer einer weitverbreiteten revolutionären Organisation seien. Es sind dies hauptsächlich Dr. Becker und Dr. Bürgers, zwei Herren von der Presse, Dr. Daniels, Dr. Jacobi und Dr. Klein, praktizierende Ärzte, von denen zwei die herben Pflichten von Armenärzten mit Ehren erfüllt hatten, und Herr Otto, Leiter eines großen chemischen Unternehmens und in seinem Lande wegen seiner Leistungen in der Wissenschaft der Chemie wohl bekannt. Da indes kein Beweis gegen sie erbracht war, wurde ihre Freilassung jeden Tag erwartet. Während sie jedoch noch im Gefängnis waren, wurde das ‚Disziplinargesetz‘ verkündet, das die Regierung in den Stand setzt, sich vermittels eines sehr kurzen und leichten Verfahrens jedes lästigen richterlichen Beamten zu entledigen. Die Wirkung dieses Gesetzes auf das bis dahin langsam und schleppend sich hinziehende Verfahren gegen die obengenannten Herren war eine fast unmittelbare. Nicht nur wurden sie in Sonderhaft gehalten, wurde ihnen jeder selbst schriftliche Verkehr miteinander oder ihren Angehörigen [Freunden] verweigert und wurden sie der Bücher und Schreibmaterialien, Dinge, die in Preußen dem gemeinsten Verbrecher vor der Verurteilung bewilligt werden, versagt, es nahm das Gerichtsverfahren überhaupt einen völlig anderen Charakter an. Die Ratskammer (Sie wissen, wir werden in Köln nach dem Code Napoléon abgeurteilt) ward sofort bereit gefunden, zu erklären, daß Anlaß zu einer Anklage vorliege, und die Sache kam vor den Anklagesenat, ein Kollegium von Richtern, das die Funktionen einer englischen Großen Jury versieht. Aus das ohnegleichen dastehende Erkenntnis dieses Kollegiums bitte ich besonders Ihre Aufmerksamkeit lenken zu dürfen. In diesem Erkenntnis findet sich wörtlich übersetzt folgende außerordentliche Stelle: ‚In Erwägung, daß kein zuverlässiges Beweismaterial erbracht worden ist und daß daher kein Anklagefall festgestellt ist, liegt kein Grund vor, die Anklage aufrechtzuerhalten (die notwendige Folgerung ist, werden Sie annehmen, daß die Angeschuldigten in Freiheit zu setzen sind? Ganz und gar nicht), – sind sämtliche Protokolle und Urkunden dem Untersuchungsrichter zur erneuten Untersuchung zurückzugeben.‘ Das heißt also, daß nach zehnmonatiger Haft, während welcher Zeit weder der Eifer der Polizei noch der Scharfblick des Staatsanwaltes den Schatten einer Anklage zustande bringen konnten, das ganze Verfahren von Anfang an aufs neue beginnen soll, um vielleicht nach einem zweiten Jahre Untersuchungen ein drittes Mal dem Untersuchungsrichter überwiesen zu werden. Diese offenbare Verletzung des Gesetzes wird durch folgendes erklärt: Die Regierung bereitet gerade jetzt die Schaffung eines Staatsgerichtshofs vor, der aus dem servilsten Material zusammensetzt werden soll. Da ihr eine Niederlage vor den Geschworenen sicher wäre, muß die Regierung die Schlußverhandlung dieser Sache verschleppen, bis sie vor den neuen Gerichtshof kommen kann, der natürlich der Krone jede, den Verhafteten aber keinerlei Garantie bietet. Würde es nicht sehr viel ehrenvoller für die preußische Regierung sein, über die Angeklagten von vornherein durch königliches Dekret Spruch zu verhängen, wie dies Louis Napoleon getan hat? Ich bin, mein Herr, Ihr sehr ergebener Diener.

Ein Preuße.“


[1] Mein Herr! Ich hoffe, die Bekanntgabe der im beifolgenden Brief aufgeführten skandalösen Tatsachen wird etwas dazu beitragen, die gegenwärtigen Zustände auf dem Festland zu beleuchten. Für die Richtigkeit der Angaben verbürge ich mich.
[Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

1852 ||| 3.5.1852 Adolph Bermbach schreibt an Karl Marx:
Adolph Bermbach an Karl Marx in London
Köln, 3. Mai 1852
| d . 3 . 5 . 5 2 .
Lieber Freund!
Ihren letzten Brief habe ich ebenfalls richtig empfangen und die darin enthaltenen Thatsachen zur Kenntniß unserer Freunde gebracht. Ich hatte früher schon von abentheuerlichen Plänen des Herrn K. gehört, aber nie geglaubt, daß man sich bis zu einer solchen Höhe des Blödsinns versteigen könnte: nun fange ich aber bald an, jede Narrheit von dieser Seite für möglich zu halten. Vor einiger Zeit hat man die Frau D[aniels] abermals mit einer Haussuchung beglückt, welche schlechterdings einen Brief von Ihnen zu Tage fördern sollte. Die preußische Polizei scheint sich zum Spielball jeden Esels herzugeben. Die Angelegenheit der Gefangnen scheint ihrem Abschluß entgegengehen zu wollen: die Untersuchung ist geschlossen, und die Akten sind seit mehr denn zwei Monaten wieder im Besitze des H. Staatsprokurators am Appellhof; dort scheint man aber mit der Formulirung eines Antrags für den Anklagesenat nicht zu Stuhle kommen zu können. Was für ein Kind da geboren wird, ist jedermann begierig zu sehen. Nach dem allverbreiteten Gerüchte soll die Sache vor einer Extraassise im Juni verhandelt werden. – Die Früchte des Jahres 48 kommen nun allmälig zum Vorschein. Nachdem das erste wüste Geschrei der ruheliebenden Ordnungsfreunde durch die groben Uebergriffe in die Privatkassen zum Schweigen gebracht worden, fangt ein wenig Bewußtsein in die vernagelten Köpfe der Leute zu kommen. Die außerordentliche Flauheit in den Geschäften und die fühlbare Ebbe in den Kassen sind die besten Ueberzeugungsmittel der guten Spiesbürger und die Unzufriedenheit nimmt merklich selbst bei den höhern Klassen zu. Ein Anstoß von Außen, eine neue Mißernte und Handelskrise würden das netteste Feuerchen anzünden. – Für mich am interessantesten sind die Regungen auf dem wissenschaftlichen Gebiete. Vor Kurzem wurden hier eine Anzahl von Vorstellungen über die Bildung der Erde in ihren verschiedenen Phasen in Verbindung mit einzelnen astronomischen Darstellungen gegeben, wel- che sich eines stets zunehmenden Besuches erfreuten, bis endlich die Geistlichkeit, welche wieder einen überwiegenden Einfluß geltend macht, gegen diese subversiven Lehren zu Felde zog. Um dieselbe Zeit fast fand ein Experiment über den Foucault'schen Versuch zur Constatirung der Axendrehung der Erde statt, welches von H Dr Garthe mit einem höchst blödsinnigen Vortrag vor sehr zahlreichem Auditorium begleitet wurde. Das Experiment selbst war interessant und gelang vollkommen. – Neuerdings wird endlich hier Phrenologie gelehrt von einem industriellen Privatdozent aus Heidelberg. Haben Sie sich je mit der phrenologischen Wissenschaft, die doch ihren Hauptsitz in England hat, beschäftigt? Ich habe die Vorträge gehört und, abgesehen von dem wissenschaftlichen Unsinn, den der geldsüchtige Herr Professor im Interesse seiner Börse dazuthat, muß ich gestehen, daß ich mehr wie geneigt bin, der Sache eine gewisse Berechtigung beizulegen; nicht zwar in dem Sinne, daß ich glaubte, der Mensch würde mit einer Anzahl besonders hervorragender Fähigkeiten geboren, die nun sein ganzes Dasein bestimmten; das ist wohl immer ein Ergebniß der gesellschaftlichen Stellung; sondern in dem Sinne, daß die geistige Thätigkeit in einzelne Faktoren zerfallt, deren jeder sein Organ und dieses Organ seinen besondern Sitz hat; die Ausbildung des Einen oder Andern sich auch an der Schädelbildung erkennen läßt. Die Sache hat schon zu manchen Diskussionen Veranlassung gegeben; was halten Sie davon? Ich habe sehr stark vor, im nächsten Winter eine Reihe von Vorträgen über „Geschichte des Handels und Handelsrechts" zu geben, wenn nicht öffentlich dann in engerm Kreise. Es läßt sich damit Alles verbinden, was in seiner abstrakten Form den Leuten nicht leicht mundgerecht gemacht werden kann. Nun fehlen aber hier wirklich fast alle ordentlichen Hilfsmittel. Können Sie mir nicht eine halbweg vernünftige Geschichte des Handels abgeben, worin namentlich auch die Entwicklung der Industrie eine genauere Berücksichtigung findet? Es wäre mir in der Beziehung ebenfalls sehr lieb gewesen, wenn Ihr Buch erschiene. Haben Sie denn gar keine Aussicht? Es ist komisch wenn selbst wissenschaftlicher Werke Herausgabe an dem Odium des Namens scheitert. Sobald Ihre Broschüre über die jüngsten französischen Ereignisse erschienen ist, bitte ich mir eine Anzahl Exemplare, zunächst etwa 100-250 jenachdem dieselbe Umfang hat und kein zu großes Paquet bildet, damit man sieht, ob der Weg gut ist. Sie adressiren das Paquet mit einfachem Begleitschein an Monsieur Dechateaux, Hotel quatre nations, à Venders (Belge), machen darunter noch eine Enveloppe, die Sie einfach mit S. C )( 10 bezeichnen. Begleitschein und Alles natürlich in französischer Sprache. - Den Abgang theilen Sie mir auf dem gewöhnlichen Wege mit, so daß bei dem Paquet weiter kein Schriftstück, welches den Absender bekundet, beiliegt. Den Preis bitte ich mir natürlich in ihrem nächsten Briefe anzugeben. Den Erlös werde ich Ihnen übermachen und Nachbestellungen nach Maßgabe des Absatzes eintreten lassen. – Können Sie mir nicht ein Exemplar, des von Weidemeier redigirten Blattes auf dem Wege mitschicken? – Kennen Sie „Reynold's newspaper"? Die Zeitung soll in London erscheinen und speziell die Arbeiterinteressen vertreten. – Wie sieht es eigentlich mit den englischen Arbeiter Assoziationen gegenwärtig aus? Die Zeitungen des Inlands bringen durchaus nichts vernünftiges darüber. Lassen Sie mich bald etwas von sich hören und grüßen alle Bekannten bestens. |




Hier sehen wir den oberen Teil des Briefes, Seite 1, den Adolph Bermbach an Karl Marx schrieb, und zwar am 3.5.1852. Somit haben wir auch eine Handschrift zu Adolph Bermbach. Hier von K. J. verkleinert und so aufgehellt, dass man die Schrift vor dem Hintergrund halbwegs erkennen kann. Deutlich kann man lesen "Lieber Freund!" und dann geht es weiter mit "Ihren letzten Brief [...]", siehe den gesamten Text auf dieser Web-Page ein bisschen weiter oben. [Marx/Engels, MEGA 73, Briefe Bd. 5, Jan. bis Aug. 1852] [X]


1852 ||| 9.7.1852 Adolph Bermbach schreibt an Karl Marx:
Adolph Bermbach an Karl Marx in London
Köln, 9. Juli 1852
I Lieber Freund!
Sie müssen mich entschuldigen, daß Sie nicht längst Antwort erhalten haben, aber außer andern störenden Einflüssen verhinderte hauptsächlich ein heftiges Unwohlsein das Schreiben. Die Briefe habe ich seiner Zeit richtig empfangen und sage ich Ihnen meinen Dank für die interessanten Aufschlüsse. In letzter Zeit hat man an verschiedenen Orten bei allerhand Leuten nach Correspondenzen von Ihnen geforscht, welche absolut durch jener Personen Vermittelung an die rheinische Demokratie gelangen sollten. Sie sehen mit welcher zarten Sorgfalt man für Ihre Person bemüht ist und können daraus abnehmen, mit welcher Vorsicht man zu Werke gehen muß. Die erfreulichste Nachricht, die ich Ihnen mittheilen kann, ist, daß Ihre Freunde in Cöln nun endlich vor die Assisen gestellt werden. Der Anklageakt, ein sehr compendiöses Werk, ist zugestellt, der Termin zur öffentlichen Verhand- lung der Sache auf den 28. dieses Monates bestimmt und die üblichen Prälimina- rien sind vom Stapel gelaufen. Soweit ich die Sache überschauen kann, steht die- selbe juristisch äußerst gut, aber man weiß, daß vor Geschworenen der menschliche Standpunkt überwiegt und in der Richtung läßt sich einige Gefahr für einzelne der Angeklagten nicht wegläugnen. Die Hauptangeklagten: Röser, Bürgers, Nothjung und Reif haben nämlich viel zu viel eingeräumt; eine Verbindung mit bestimmten Tendenzen und von einer bestimmten Dauer zugegeben; von der Aufnahme neuer Mitglieder mit gewissen Förmlichkeiten und Verpflichtungen gesprochen u. dgl. m., was an und für sich allerdings kein Verbrechen qualifizirt, wohl aber nach Umständen unangenehm auf Geschworene, die meist aus dem Bauernstande auserlesen sind, einwirken kann, zumal wenn eine so geringe Ehrfurcht vor deren Herrgott und Grundbesitz durchleuchtet. – Wegen der Vertheidigung werden sich auch bedeutende Schwierigkeiten erheben; die Herren Advokaten verstehen nichts von solchen Sachen, sind meist prinzipielle Gegner und denken mit Schaudern an eine 1Otägige Sitzung, welche zu der Sache anberaumt ist. – Hier ist Alles Sauerei und Polizeiherrschaft. – Nicht zu vergessen, daß gegen Ferd. Freiligrath dermalen in London in contumaciam bei Gelegenheit der Assisenprozedur verfahren wird. F. kann dann nächstens als in effigie geköpfter deutscher Dichter in England umherwandeln, was sicher sein Ansehen nicht schmälern wird. – Sosehr gegenwärtig, äußerlich in Deutschland der Indifferentismus an der Tagesordnung zu sein scheint, so können Sie nicht glauben, welche Masse von Zündstoff sich im Geheimen aufstapelt. Die neuen Lehren des 19. Jahrhunderts fangen an, ihr grauenerregendes Gewand zu verlieren und werden den Leuten allmählich mundgerecht. Die materielle Noth muß aber hinzutreten, sonst lassen sich die Deutschen noch lange einen groben Druck gefallen und daß dieser recht grob werde, dafür sorgt die preußisch-russische Politik. – Ich habe eben den Anklageakt gelesen, der nicht weniger als etliche 65-70 Seiten (Schreibpapierformat) enthält. Die Leute haben lediglich ihren eignen Aussagen es zu verdanken, wenn sie hängen bleiben. Complettere Esel, wie diese deutschen Arbeiter gibt es wohl nicht; ein gewisser Reif, der mitverwickelt ist, hat förmlich denunziatorische Aussagen gemacht und ebenso tappig haben sich
verschiedene Andere benommen. Man sieht was für eine gefährliche Sache es ist, mit Arbeitern sich in Verbindungen einzulassen, die geheim gehalten werden sollen oder müssen. Es ist nun nicht zu verwundem, daß man die Leute so gepeinigt hat; je länger sie allein gehalten wurden, desto schönere Aussagen machten sie. Von Faktum ist sonst gar keine Rede und wenn die Angeklagten nicht recht hübsch selbst größtentheils ausgesagt hatten, was die Inquisitionsbehörde wissen wollte, so hatte man bis ins Aschgraue instruiren können, ehe nun die leisesten Beweismittel zusammengekleistert worden wären. – Die gewünschte Adresse ist M. Dechateaux, hôtel des quatre nations à Verviers, inwendig S ^ 10. - Grüße an die Bekannten
Ihr Freund
XX
d 9.7.52.
Der Anklageakt enthält nebenbei allerhand Specialia, woraus hervorgeht, daß gewisse Verhältnisse und Personen ihnen durch aufgefangene Briefe und Spionage ziemlich genau bekannt sind. -1
IX. Marx
:::
[Marx/Engels, MEGA 73, Briefe Bd. 5, Jan. bis Aug. 1852]


1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]

BRIEF NR. 179 MARX an ENGELS

28 Deanstreet, Soho, London, 20. August 1852.

Lieber Engels!

    Dronke wird Dir das zwar miserabel konfuse Manuskript über Görgey mitbringen, ebenso den Neveu de Rameau und Jacques le fataliste[1] im Original.

    Von Köln gestern Brief von Bermbach erhalten. Darin hauptsächlich folgendes:

„In letzter Zeit hat man verschiedener Orten bei allerhand Leuten nach Korrespondenzen von Ihnen gesucht, welche absolut durch jener Personen Vermittlung in die rheinische Demokratie gelangen sollten. Ihre Freunde in Köln wurden endlich vor die Assisen gestellt. Der Anklageakt, ein sehr kompendiöses Werk, ist zugestellt, der Termin zur öffentlichen Verhandlung der Sache auf den 28. dieses Monats bestimmt, und die üblichen Präliminarien sind vom Stapel gelaufen. Sie werden nach dem Code pénal beurteilt, da ihr Vergehen noch vor die Zeiten des neuen Preußischen Gesetzbuchs fällt. Soweit ich die Sache überschauen kann, steht sie juristisch äußerst gut, aber man weiß, daß vor Geschworenen der moralische Standpunkt überwiegt, und nach dieser Seite läßt sich Gefahr für einzelne der Angeklagten nicht wegleugnen. Die Hauptangeklagten, Röser, Bürgers, Nothjung und Reiff, haben nämlich viel zu viel eingeräumt: eine Verbindung mit bestimmten Tendenzen und von einer bestimmten Dauer zugegeben; von der Aufnahme neuer Mitglieder mit gewissen Förmlichkeiten und Verpflichtungen gesprochen und dergleichen mehr, was an und für sich kein Verbrechen qualifiziert, wohl aber nach Umständen unangenehm auf Geschworene, die meist aus dem Bauernstand erlesen sind, einwirken kann, zumal wenn eine so geringe Ehrfurcht vor dem Herrgott und Grundeigentum durchleuchtet. Wegen der Verteidigung werden sich auch bedeutende Schwierigkeiten erheben; die Herren Advokaten verstehen nichts von solchen Sachen, sind meist prinzipielle Gegner und denken mit Schaudern an die zehntägige Sitzung, die für die Sache anberaumt ist. Freiligrath wird in contumaciam geköpft werden. – Ich habe eben den Anklageakt gelesen, der nicht weniger als etliche 65 bis 70 Seiten enthält. Die Leute haben es lediglich ihren eigenen Aussagen zu verdanken, wenn sie hängen bleiben. Es ist nun nicht zu verwundern, daß man die Leute so gepeinigt hat; je länger sie allein gehalten wurden, desto schönere Aussagen machten sie. Vom Faktum ist sonst gar keine Rede, und wenn die Angeklagten nicht recht hübsch selbst größtenteils ausgesagt hätten, läge nichts vor. Der Anklageakt enthält nebenbei allerhand Spezialia, woraus hervorgeht, daß gewisse Verhältnisse und Personen ihnen durch aufgefangene Briefe und Spionage ziemlich genau bekannt sind.“

Soweit Bermbach. – –

    Ein gewisser Coeurderoi (d’ailleurs très bon républicain[2]), der schon ein kleines Pamphlet gegen Mazzini, Ledru-Rollin, Louis Blanc, Cabet usw. veröffentlicht hat, gibt jetzt ein förmliches Buch über die ganze französische Emigration heraus.

    Proudhon veröffentlicht ein neues Werk. Da Religion, Staat usw. unmöglich geworden, bleiben nur noch die „Individuen“ übrig. Diese Entdeckung hat er Stirner nachgemacht.

    Durch das unverzeihliche Zaudern von W[eydemeyer] bin ich so im Gedränge, daß ich heute selbst die Stamps für diesen Brief nicht beibringen kann.

Dein K. M.


[1] Rameaus Neffe [und] Jacques der Fatalist [Titel von Werken Diderots].

[2] Übrigens sehr guter Republikaner.
[Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]


1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]

BRIEF NR. 180 ENGELS an MARX

Manchester, 22. August 1852.

Lieber Marx!

    Inliegend der Artikel für Dana. Die Mitteilungen von Bermbach sind unangenehm; wenn nur diejenigen loskommen, die nicht geschwatzt haben! Übrigens ist der Prozeß autant[1] gegen uns gerichtet wie gegen die Kölner; wir werden auch unser Fett abbekommen, und besonders da le jeune[2] Sädt jetzt denkt, seine Revanche ungezüchtigt nehmen zu können.

    Kannst Du mir die Sachen von Coeurderoi nicht verschaffen – das heißt, wenn sie der Mühe wert sind und mehr enthalten als pure Deklamationen.

    Unser Worzell war, wie ich aus Smitt erfahre, wirklich Graf und Hauptbeteiligter bei der Wolhynischen Insurrektion, wo er sich dadurch auszeichnete, daß er versprengt wurde und zirka drei bis vier Wochen in den Wäldern eine Art Räuberbande anführte, bis ihn Rozycki nach Polen brachte; unser Sznayde hat einige Kavallerie – soviel ich bis jetzt weiß – ohne Auszeichnung kommandiert. Ein 1847 in Berlin erschienenes Werk von Mieroslawski über den polnischen Feldzug wird von Smitt sehr gerühmt.

    Vergiß mir den englischen Artikel nicht!

    Beste Grüße an Deine Frau und Kinder.

Dein F. E.


[1] Ebenso.

[2] Der jugendliche.
[Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]


-- 1852 ||| ab 4.10.1852: Prozessbeginn bei einem Kölner Geschworenengericht. "Bis zum
12.  November  versuchten  an  32  Verhandlungstagen  fünf  Berufsrichter  und zwölf Geschworene darüber zu befinden, ob die elf Angeklagten des Hochverrats schuldig waren. Bei den Angeklagten handelte es sich um Handwerker, Ärzte und Journalisten. Sie waren Mitglieder des Bundes der Kommunisten, für den Karl Marx das 'Kommunistische Manifest' geschrieben hatte. Sie sollen in den Revolutionsjahren 1848/49 ein Komplott gestiftet haben mit dem Ziel, die Staatsverfassung umzustürzen und die Einwohner zu einem Bürgerkrieg aufzustacheln."
[Zitiert ist hier Jürgen Herres, "Der Kölner Kommunistenprozess von 1852", Um Quellenbelege und Anmerkungen erweiterter Vortrag, den er am 21. November 2002 auf Einladung des Fördervereins Geschichte in Köln e.V. im Kölnischen Stadtmuseum hielt.] [X]
    [Karl Marx war immer involviert, in der Ferne. Marx schrieb von London aus auch selber zu dem Prozess u. a.: "Enthüllungen über den Kommunistenprozeß zu Köln" [[1853]], in: Karl Marx/Friedrich Engels, Gesamtausgabe (MEGA), erste Abteilung, Bd. 11, Berlin 1985, S. 363–424 u. S. 974–1022.]
Oder als Einzelpublikation: [Kar Marx 1853] Siehe dazu unten bei den Quellen. [K. J.]
Es war ein Prozess mit Bezug auf die Kölner Revolutionsereignisse von 1848/49. Er stellte eine Art gerichtliche Aufarbeitung der Kölner Revolutionsgeschehnisse dar. Einer der Hauptangeklagten, Hermann Becker, wurde später Oberbürgermeister Kölns. Als im Oktober 1852 die Hauptverhandlung begann, hatten fast alle Angeklagten jedoch 15 bis 18 Monate in Einzelhaft verbracht. [Nach Jürgen Herres.]

-- 1852 ||| Diese elf Angeklagten sind vor Ort, also im Gericht anwesend:
1. der spätere Kölner Oberbürgermeister Hermann Becker, wegen seiner roten Haare »der rote Becker« genannt.
2. Roland Daniels, Arzt.
3. Abraham Jacobi, Arzt.
4. Johann Jacob Klein, Arzt.
5. Chemiker Carl Wunibald Otto.
6. der Bankangestellte Albert.
7. Peter Nothjung.
8. Heinrich Bürgers, Lehrer und Publizist, Redakteur bei der "Neuen Rheinischen Zeitung", 1848 Mitglied des Vorparlaments (wie übrigens auch Wolfgang Müller von Königswinter, der aber 1853 erst von Düsseldorf dauerhaft nach Köln umziehen wird. Müller hat auch in einem revolutionären "Bürgerbuch" dieses Heinrich Bürgers etwas publiziert). [X]
9. Peter Gerhard Röser, Zigarrenmacher.
10. Handlungsgehilfe und Schreiber Wilhelm Josef Reiff, 1848 einer der Aktiven des Kölner Arbeitervereins.
11. Schneider Friedrich Lessner.
UND: Der Dichter Ferdinand Freiligrath, ebenfalls angeklagt war, hatte noch rechtzeitig nach London fliehen können. [Nach  Jürgen Herres, hier aber von K. J. als schnelle, weniger ausführliche Namens-Liste runtergekürzt.]

-- 1852 ||| Ab 18.10.1852 Untersuchungshaft für Adolph Bermbach im Rahmen des sog. Kölner Kommunistenprozesses [Wermuth Stieber], S. 26, er war aber kein Angeklagter jenes so bekannten Kommunistenprozesses.
    "Denn inzwischen waren auch die Kölner Bürger verhaftet worden, die den Briefverkehr mit London hergestellt hatten, erwähnt seien Justizreferendar  Bermbach  und  Kaufmann  Kothes." [Zitat  Jürgen Herres] [X] Info: Kaufmann Johann Dominicus Kothes, 1848 Vorsitzender des Aufsichtsrates der Neuen Rheinischen Zeitung, verließ nach seiner Freilassung Köln und lebte zumindest einige Jahre in London. [Nach Jürgen Herres] [X]

-- 1852 |||| 18.10./19.10./20.10.1852 "
Kothes wird am 18. Oktober verhaftet und erklärt nach 24 Stunden, das B auf der innern Adresse des Briefes bedeute Bermbach. Am 19. Oktober wird Bermbach verhaftet und Haussuchung bei ihm gehalten. Am 21. Oktober werden Kothes und Bermbach wieder in Freiheit gesetzt." ZITAT. So schreibt [MARX 1853], [Seite 31/32]. Aber wir lesen es auch in den Zeitungen, Beispiel: Bonner Zeitung, 23.10.1852. [X] Marx und Bonner Zeitung haben mit dem 19.10. einen anderen Tag notiert als die staatlichen Verfolger für die Verhaftung von Adolph Bermbach in ihrer Publikation: Diese haben den 18.10.1852 notiert. [X, siehe Eintrag hier etwas weiter oben direkt.]


Hier sehen wir das Teilstück, wo direkt 3 x Adolph Bermbach als Bermbach auftaucht, bei Karl Marx, im 75-seitigen kleinen Buch von 1853. "Enthüllungen über den Kommunisten-Prozess zu Köln", Bezug ist der eine bekannte und berühmt-berüchtigte Kommunistenprozess in Köln ab Oktober 1852. K. J. hat hier 3 x den Namen Bermbach dezent mit Rot markiert, da geht es bezüglich u. a. für die Person Bermbach in dieser Marx-Publikation um die Seiten 31 bis 38, und dann eine letzte Erwähnung auf Seite 40 noch. [X] Bedeutsam und einprägsam bleibt das Zitat: "Bermbach saß ad majorem gloriam der pr. Richter." Bermbach war aber kein Angeklagter in diesem Prozess. Er wurde aber quasi begleitend zum Prozess festgenommen. Der Prozess hatte am 4.10.1852 begonnen. [X]


-- 1852 ||| Brief, in welchem
Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]
BRIEF NR.199 ENGELS an MARX

[Wahrscheinlich 22. Oktober 1852.]

Lieber Marx!

    Wenn Du in Zukunft präzis auf Zusendung der Artikel für Dana rechnen willst, so mußt Du Dich hüten, mir gerade auf den speziellen Donnerstag Abend ... zuzuschicken.

Wir sind also jetzt von Staats und sogar Polizei wegen als „intelligente“ Leute anerkannt, teste[1] Stieber. Eine schöne Geschichte. Wie der dumme Stieber die Kerls für seinen eigenen Mouchard Cherval verantwortlich zu machen sucht. Weißt Du etwas über die Gründe der Verhaftung von Kothes und Bermbach? Gerade diese beiden – das ist ominös. Den Haupt werden wir aber züchtigen. Weerth wird erfahren, wo er in Südamerika ist, und wenn er hinkommt, ihn demaskieren. Dazu ist es nötig, daß man sich die Kölnische Zeitung oder ein anderes Blatt verschafft, worin seine Aussagen stehen. Könnt Ihr das nicht besorgen? Bietet alles auf; es wäre zu schön, den Schuft die Macht der Neuen Rheinischen Zeitung bis nach Brasilien fühlen zu lassen.

    Dieser Tage mehr, sowie auch Übersetzungen.

Dein F. E.


[1] Bezeugt von.

::: [Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

-- 1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]

BRIEF NR. 200 MARX an ENGELS
28 Deanstreet, Soho, 25. Oktober 1852.

Lieber Engels!

    Wegen unserer Korrespondenz müssen wir andere Maßregeln treffen. Es ist positiv, daß wir einen Mitleser im Ministerium Derby haben. Zudem stellt sich, wenigstens versuchsweise, wieder eine Schutzwache (abends) vor mein Haus. Ich kann Dir also absolut nichts schreiben, wovon ich nicht ratsam halte, daß es die preußische Regierung in diesem Augenblick erfährt.

Dana benimmt sich sehr kommun gegen mich. Ich habe ihm vor ungefähr sechs Wochen geschrieben und ihm genau gesagt, wie es bei mir steht, und daß ich das Geld für die abgesandten Artikel umgehend haben muß. Er hat die Artikel regelmäßig abgedruckt, aber das Geld noch nicht geschickt. Ich muß natürlich demungeachtet exakt fortfahren. Sonst bin ich doch am Ende wieder der Bestrafte.

    Nun hatte ich schon vor fünf Wochen den Landlord mit dieser Aussicht auf Amerika beschwichtigt. Heute kommt der Kerl her und machte der housekeeperin[1] und mir einen scheußlichen Skandal. Er zog sich heute – da ich zuletzt zur ultima ratio, nämlich zur Grobheit meine Zuflucht nahm – mit der Drohung zurück, wenn ich ihm diese Woche nicht Geld schaffe, werde er mich auf die Straße werfen, vorher aber noch einen broker[2] mir in das Zimmer setzen.

    Von Cluß sind vor vier bis fünf Tagen 130 Exemplare des Brumaire angekommen. Ich konnte sie aber nicht von der Douane nehmen bis jetzt, da ich 10 Schilling 9 Pence bei dieser Gelegenheit entrichten muß.

    Kothes und Bermbach sind verhaftet worden, weil ich letzterem durch ersteren eine zur Verteidigung nötige Arbeit, die etwas voluminös war (trotz dünnem Papier und kleiner Perlschrift), zugeschickt hatte. Die Regierung glaubte einen famosen Fang getan zu haben. Aber jeune[3] Sädt, bei näherer Ansicht, beschwor sicher Himmel und Hölle, um die Sache niederzuschlagen, denn das Aktenstück enthielt sonderbare strictures[4] über das Talent usw. des jungen Sädt und konnte, den Juries mitgeteilt, nur zur Freisprechung der accusés[5] beitragen.

    In der „Neuen Preußischen Zeitung“ ist „G. Weerth“ als Mitglied der Zentralbehörde in Köln angeführt, und zwar wird dies zitiert aus dem Anklageakt.

Dein K. M.


Sobald der Prozeß vorüber ist, er mag nun ausfallen, wie er will, müssen wir beide einen oder zwei Druckbogen „An das Publikum zur Aufklärung“ drucken lassen. Ein günstigerer Moment, zur Nation en large[6] zu sprechen, kommt nicht wieder. Zudem dürfen wir den Schein des Ridicule nicht dulden, den selbst die moralische Würde und szientifische Tiefe des sanften Heinrich unfähig sind zu zerstreuen.

    Cherval hat selbst an den Londoner Deutschen Arbeiterverein geschrieben, er sei „Spion, aber im edlen Sinne des Cooperschen Spions“. Ich habe auf sicherem Wege einem der Advokaten die nötigen Aufklärungen zukommen lassen.

    Wegen der oben angeregten Publikation über den „Kölner Prozeß“ muß sich jetzt schon umgesehen werden. Mir schiene das beste, wenn Du an Campe schriebst, er solle Dir einen soliden Kommissionär nennen, im Falle er selbst zu ängstlich sei. Da Du ein zahlungsfähiger Mann bist, kann dem Kommissionär gesagt werden, er erhalte das Geld zum Beispiel in drei Monaten (auf Wechsel), wenn er in der Zwischenzeit sich nicht (was sicher) schon aus dem Verkauf bezahlt gemacht. Übrigens können die Druckkosten für eine solche Lumperei höchstens auf 25 Taler kommen.

    Vale! und überlege die Sache. Schweigen können wir nicht, und wenn wir nicht zur Zeit für die Druckgelegenheit sorgen, kommen wir wieder nicht im rechten Augenblick.


[1] Vizewirtin [die das Haus für den Eigentümer – „Landlord“ – zu verwalten hat].

[2] Auspfänder.

[3] Jung.

[4] Kritische Sätze.

[5] Angeklagten.

[6] Im weiten Sinne.

::: [Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

-- 1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]
BRIEF NR 203 MARX an ENGELS

28 Deanstreet, 28. Oktober 1852.

[Marx an Engels ohne Anrede.]

    Das Geld erhalten und heute das Paket mit dem Brief. In meinem letzten Schreiben an Dich und Weerth hatte ich absichtlich nichts erzählt, was im Falle des Erbrechens der Briefe die preußische Regierung weiter aufklären könnte über die gegen sie ergriffenen Schritte. Heute berichte ich im Detail. Ich denke, wir haben eine Kontermine gelegt, die den ganzen Regierungshumbug in die Luft sprengt. Die Herren Preußen sollen sehen, qu’ils ont à faire à plus fort.[1]

    Montag erhielt Schneider II über Düsseldorf (an einen Kaufmann, Freiligraths Bekannten, adressiert) einen Brief von mir, dessen Inhalt in kurzem folgender: 1. 1847, während ich in Brüssel war, wurde Cherval zu London durch Herrn Schapper und auf Vorschlag Schappers in den Bund aufgenommen, also nicht 1848 von mir zu Köln. 2. Von Ende Frühling 1848 bis Sommer 1850 wohnte Cherval fortwährend zu London, wie durch seine housekeepers[2] bewiesen werden kann. Er hauste also nicht während dieser Zeit als Propagandist in Paris. 3. Erst [im] Sommer 1850 begab er sich nach Paris. Die bei ihm abgefangenen Papiere und seine Aussagen vor den Pariser Assisen beweisen, daß er Schapper-Willichs Agent war und unser Feind. Daß Cherval Polizeispion, wird durch folgendes bewiesen: 1. Wunderbare Flucht (nebst Gipperich) gleich nach der Verurteilung aus dem Pariser Gefängnis. 2. Ungestörter Aufenthalt in London, obgleich gemeiner Verbrecher. 3. Herr von Remusat (ich habe Schneider ermächtigt, ihn im Notfall zu nennen) erzählte mir, Cherval habe sich ihm als Agenten für den Prinzen von Orleans angeboten. Er habe darauf nach Paris geschrieben und folgende (mir in der Kopie vorgezeigte) Dokumente erhalten (für einige Stunden zur Kopie), woraus folgt, daß Cherval erst preußischer Polizeiagent war, jetzt bonapartistischer ist. Die preußische Polizei schlägt ihm eine Geldsendung ab, weil das „double emploi“[3] sei und er von französischer Seite bezahlt worden. – Endlich habe ich Schneider einige einfache theoretische Auseinandersetzungen gemacht, wodurch er die Schapper-Willichschen Dokumente von den unserigen unterscheiden und die Differenz nachweisen kann.

    Nebst dem Brief an Schneider II, den Du besorgt, ging dasselbe Aktenstück über Frankfurt a. M. (wo der alte Ebner ihn auf die Post legt und Quittung nimmt) an Advokat von Hontheim ab, und zwar Dienstag. Dasselbe Paket enthält: 1. einen Brief von Becker an mich mit Poststempel London und Köln versehen, woraus folgt, daß unser Verkehr vor allem buchhändlerischer Natur war; 2. zwei Einlagen von Daniels an mich in dem Beckerschen Briefe, worin er bloß von seinem Manuskript spricht; 3. zwei Ausschnitte aus den Protokollen von Hirsch; 4. einen Ausschnitt aus den Peoples Paper, worin Cherval glücklicherweise selbst seine Residenz anzeigt; 5. auf Seite 3 dieses Briefes befindlichen Brief (eigene Handschrift) des Herrn Stieber an mich, während der „Neuen Rheinischen Zeitung“.

    Dienstag abend kam durch Gelegenheit ein Brief von Schneider II, woraus hervorgeht, daß sein erster durch die Post gesandter unterschlagen ist. Dagegen hatte er einen von hier registrierten Brief erhalten, den ich ihm durch Dronke schreiben ließ, worin ihm angezeigt worden, daß Henze hier 6 bis 8 Wochen bei Willich war, daß Willich von ihm unterhalten worden ist, daß Willich selbst hier damit renommiert hat, er habe dem Henze Instruktionen gegeben, wie er gegen uns aufzutreten. Schneider schreibt, daß sämtliche Advokaten von der Unechtheit der Dokumente überzeugt, bittet dringend, ihm Beweise, namentlich auch, daß Frau Daniels nie an mich geschrieben.

    Mittwoch hätte aus Geldmangel nichts geschehen können, wären nicht glücklicherweise Deine 2 Pfund eingesprungen. Ich habe also vor dem Police Court, Marlboroughstreet (before Mr. Wingham, magistrate of the Metropolitan District,[4] der sich die Sache erzählen ließ und sich furieusement[5] für uns und gegen die preußische Regierung erklärte) zweierlei authentifizieren lassen:

    1. Handschrift von Rings und Liebknecht, die, wie Schneider II schreibt, fast alle Protokolle des Hirsch unterzeichnet haben. Du weißt, daß Rings kaum schreiben kann, also famos von Hirsch zum Protokollführer bestimmt ist.

    2. Habe ich von dem Wirt unseres Zusammenkunftslokals bezeugen lassen, daß seit März die „Society of Dr. Marx“[6] (der Kerl kennt nur mich), ungefähr 16 bis 18 Mann, regelmäßig und nur einmal die Woche, nämlich am Mittwoch, zusammenkommt, und daß er und sein waiter[7] uns nie eine Zeile haben schreiben sehen. Den Mist wegen des Mittwochs hat auch einer seiner Nachbarn, ein deutscher Bäckermeister und Hausbesitzer bezeugt. Beide Aktenstücke mit dem Siegel des Police Court sind im Duplikat abgefaßt. Das erste Exemplar desselben schickte ich via [unlesbar] an G. Jung, der mir glücklicherweise vor drei Tagen geschrieben, er wohne in Frankfurt a. M. und Adresse gegeben. Jung wird selbst nach Köln die Sachen bringen oder ein Exemplar hinschicken. Der Brief, den er erhalten, ist an Schneider II gerichtet und enthält außer den angegebenen polizeilich-gerichtlich beglaubigten Dokumenten: a. Eine Kopie des ersten Briefes an Schneider nebst zwei abermaligen Ausschnitten aus Hirschs Protokollen. b. Ausschnitt aus einem Briefe von Becker an mich, wo glücklicherweise auf der Rückseite Londoner und Kölner Poststempel. Becker schreibt wörtlich wie folgt (weiter enthält das von mir hingesandte Stück nichts): „Der Willich schickt mir die lustigsten Briefe ....“ c. Drei Briefe von Bermbach an mich, woraus die Natur unseres Briefwechsels hervorgeht, und wovon der eine (vom März) zugleich die Antwort enthält auf mein Schreiben von wegen des Hirsch und der Denunziation der Frau Daniels und der bei ihr erfolgten Haussuchung. Dieser Brief beweist, daß sie nicht mit mir in Korrespondenz stand. d. Abschrift des Briefes von Stieber. e. Instruktion an Schneider, worin ich ihm unter anderem auch mitteile, daß die Donnerstag, 28. Oktober, in einem registrierten Brief von London an ihn direkt unter seiner Adresse abgehen werden und gleichzeitig er über Düsseldorf von Kaufmann W. den beglaubigten Dokumente oder DuplikatRegistrationsschein erhalten wird. Unterschlägt die Regierung also diesmal, so ertappen wir sie nachweislich au flagrant délit,[8] ohne daß es ihr gelingt, der Verteidigung etwas anderes zu entziehen als ein Duplikat.

    Im Advertiser von künftigem Sonnabend (30. Oktober) wirst Du eine kurze Erklärung über die infamen Artikel der Times und Daily News finden. Sie ist gezeichnet: „F. Engels, F. Freiligrath, K. Marx, W. Wolff.“ Dasselbe in mehreren Wochenblättern.

Ich denke, die preußische Regierung wird diesmal in einer Weise blamiert werden, wie es selbst ihr noch nicht vorgekommen ist, und sich überzeugen, daß sie nicht mit den Tölpeln von Demokraten zu tun hat. Sie hat die Leute gerettet durch die Dazwischenkunft des Stieber.             Selbst die Verhaftung des Bermbach ist ein Glück. Ohne dies konnten seine Briefe nicht hinübergesandt werden. Er hätte sich dagegen gesträubt, um nicht provisorisch gesetzt zu werden. Jetzt, wo er sitzt, ist alles all right. –

    Besten Gruß an Weerth.

Dein K. M.


Über sichere ... Adressen hierhin das nächste Mal.

[Auf einer neuen Seite folgt die Abschrift des Briefes von Stieber aus den „Enthüllungen“, S. 46/47, und daran anschließend fährt Marx fort:]

    Ich ersuche Dich nun, auf dem dritten, in Deinem Briefe angedeuteten Wege nach Köln folgende Zeilen an Schneider zu schreiben und sie ihm umgehend zukommen zu lassen.

„Stieber hat allerdings die 14 bis 16 der Willich-Schapperschen Clique zugehörigen Dokumente gekauft, aber er hat sie zugleich gestohlen. Er hat nämlich einen gewissen Reuter für bares Geld zum Diebstahl sollizitiert. Reuter war seit lange nicht gerade „Polizeibeamter“, wohl aber occasionally à la tache[9] bezahlter spy[10] der preußischen Gesandtschaft. Er hat nie einer Kommunistengesellschaft angehört, nicht einmal dem öffentlichen deutschen Arbeiterverein in London. Reuter wohnte in demselben Hause wie Dietz, der Sekretär und Archivar der Willich-Schapperschen Zentralbehörde. Reuter erbrach das Schreibpult von Dietz und gab irgendeinem, Stieber oder Schultze, die Papiere. Die Sache war längst herausgekommen vor den Kölner Assisenverhandlungen. Stechan erhielt nämlich während seiner Haft in Hannover mehrere von ihm an Dietz, als an den Sekretär des von Schapper präsidierten Flüchtlingskomitees gerichtete Briefe von dem Untersuchungsrichter vorgelegt. Stechan brannte bekanntlich durch aus dem Gefängnis. In London angekommen, schrieb er nach Hannover, um jene Briefe herauszuverlangen, damit er den Reuter vor den englischen Gerichten verfolgen könne:

    1. Wegen Diebstahl mit Effraktion. [Widerrechtliches Aufbrechen.]

    2. Wegen Falsums.[11] Er behauptet nämlich, in seinem – den Kölner Juries jetzt auch von Stieber vorgelegten – Briefe sei das „530 Taler, 500 für die Führer“ interpoliert, von der Polizei hineingeschrieben. Er habe nur 30 Taler damals nach London geschickt und kein Wort von Führern gesprochen.

    Das Hannoversche Gericht ging natürlich nicht auf Stechans Verlangen ein. Derselbe Reuter hat die sämtlichen Dokumente durch Effraktion des Dietzschen Pultes gestohlen. Dietz und die Schappersche Clique entdeckten die Sache erst, als Stechan hier ankam.“

Soeben, lieber Engels, erhalte ich Euer Paket. Es ist also nicht nötig, daß Du Vorliegendes abschreibst. Ich werde es selbst direkt schicken unter einem der mir zugekommenen Kuverts.

Sage Weerth, daß er sich jetzt eine der „Minister“stellen, die Stieber zu meiner Disposition gestellt, für immer gesichert hat, wenn er den ihm zugedachten Gesandtschaftsposten in Paris nicht vorzieht.

    Dein K. M.

Wenn Du mir wichtige Sachen zu schreiben hast, so tu es jetzt unter der Adresse: A. Johnson, Esq., Bullion Office, B. o. E. (Bank of England).


[1] Daß sie mit jemand, der stärker ist, zu tun haben.

[2] Wirtsleute.

[3] Doppelte Bestallung.

[4] Vor Mr. Wingham, Polizeirichter des Bezirkes für die Hauptstadt.

[5] Mit Leidenschaft.

[6] Verein des Dr. Marx.

[7] Kellner, Aufwärter.

[8] Auf frischer Tat.

[9] Gelegentlich nach dem Stück.

[10] Spion.

[11] Fälschung.

::: [Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

-- 1852 ||| Brief, in welchem Adolph/Adolf Bermbach erwähnt wird, jeweils in Rotbraun von K. J. hervorgehoben. [X]
BRIEF NR. 205 ENGELS an MARX

Manchester, 28. Oktober 1852. (II.)

Lieber Marx!

    Hierbei ein Artikel für Dana – die Sache war nicht anders abzubrechen. Gelingt es mir, noch heute abend das Ganze fertigzubringen, so bringe ich’s später noch auf die Post. Einstweilen geht dies, damit Du doch wenigstens etwas zur Zeit erhältst. Übrigens kann Dana zur Abwechslung auch einmal mit 3/4 bis 4/5 Druckspalten zufrieden sein, besonders wenn er so langsam zahlt.

    Ich würde mich gar nicht wundern, wenn der Kölner Prozeß noch einen Monat dauert. Am Montag scheint keine Sitzung gehalten worden zu sein – vielleicht war ein Angeklagter oder ein paar Geschworene krank, oder alle bedurften zwei Rasttage hintereinander. Namentlich bei den famosen Zeugen, die alle nichts auszusagen wissen. Dem Herrn Henze ist schon auf die Kappe gestiegen worden. Weerth traf diesen Edlen in Hamburg, wo er fürchterlich auf Dich schimpfte – cela t’acquitte de toute obligation envers lui.[1] Er gestand auch ganz offen das bürgerliche Motiv seiner Wut. Schreibe doch direkt – registered letter[2] – an einen der Advokaten und mache sie darauf aufmerksam, daß die Anklage ganz aus den Händen des Herrn Sädt in die des Mouchard Stieber übergegangen, der unter stillschweigendem Konsens des öffentlichen Ministeriums ganz neue juristische Theorien aufstellt:

    1. daß es ein Verbrechen ist, wenn ein moralisch beim Prozeß Beteiligter vom Ausland den Advokaten Akten und sonstige Mitteilungen im Interesse der Angeklagten macht und die Polizeilügen eines Stieber als Lügen aufdeckt; daß es ebenfalls ein Verbrechen ist, dergleichen Briefe zu empfangen;

    2. daß die Polizei dagegen das Recht hat, sich alle möglichen Verbrechen zu erlauben und sogar damit vor dem Gericht und dem Publikum öffentlich zu renommieren:

    a. Diebstahl mit Einbruch – die Erbrechung des Pultes von Dietz und die Entwendung der Aktenstücke daraus;

    b. Verleitung dazu, eingestandenermaßen durch Geldangebote; ebenso Bestechung;

    c. Diebstahl von Akten, die der Verteidigung gehören, indem man von Deinem Memoire für die Advokaten ein Stück abschneidet und zurückbehält; von der Brieferbrechung will ich nicht einmal sprechen, weil die Kerle da nachher wenigstens legale Formen vorzuschieben suchen;

    d. falsches Zeugnis und Meineid, indem Herr Stieber absichtlich die Kölner als Beteiligte und Genossen von Cherval usw. hinstellt, was er selbst besser weiß und nachher auch zugibt; indem er namentlich schwört, daß ein Brief erst am 19. Oktober mit der Post in Köln angekommen sei, der schon am 15. da war, indem er seine ganze Lüge vom außerordentlichen Kurier erfindet usw.;

    e. Fälschung, indem das angebliche Protokoll direkt von der Polizei geschmiedet und als echt vorgelegt wird, während uns alle Mittel abgeschnitten werden, den Gegenbeweis in die Hände der Verteidiger zu liefern.

    Und so weiter.

    Wenn die Advokaten sich brav und geschickt benehmen, so kann die Sache nicht mit der Verurteilung der Kölner, sondern mit der Arretierung des Herrn Stieber wegen Meineids und sonstiger preußischer Verbrechen gegen den gottlosen französischen Code pénal endigen.

Ich wollte Dir noch über was anderes schreiben, aber ich hab’s total vergessen, da ich mit Weerth, der eben nach Hause kommt, geplaudert habe.

    Eben höre ich von ihm, daß Frau Daniels auch als Schutzzeugin zitiert ist – tant mieux.[3] Die Protokolle werden ein schönes Ende nehmen. Und ce pauvre[4] Bermbach scheint gleich ohne weiteres mit aufs Angeklagtenbänkchen gewandert zu sein. Was sie nur diesem unschuldigen armen Teufel wollen mögen!

Dein F. E.


[1] Das enthebt Dich jeder Verpflichtung ihm gegenüber.

[2] Eingeschriebener Brief.

Um so besser.
[Engels/Marx, Ausgabe 1921] [X]

-- 1852 ||| 12.11.1852. Urteile Kölner Kommunistenprozess. 4 Freisprüche, 8 Verurteilungen. Alles mehrjährige Haftstrafen. U. a. bekommt "der rote Becker", Hermann Heinrich Becker (* 15. September 1820 in Elberfeld, heute Teil von Wuppertal | + 9. Dezember 1885 in Köln) fünf Jahre Festungshaft. Er verbüßte seine Strafe von November 1852 bis November 1857 in Stettin und in der Danzig-Festung Weichselmünde. Becker wurde aber 1875 (als Mitglied der Liberalen Fortschrittspartei) Bürgermeister in eben diesem Köln.
    Und zwar vom 5. Juni 1875 bis 9. Dezember 1885 hatte er das Amt inne. [KÖRNER] [W] [X]

 

Der Hauptangeklagte Hermann Heinrich Becker (links) neben Karl Marx am Kölner Rathausturm, wo sich etliche Personen zu und um die Kölner Geschichte befinden. Bildquelle (hier wurde das Foto von K. J. verkleinert) ist Wikimedia Commons. Die Aufnahme stammt vom 11.4.2010. Fotograf ist © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons). Direkt-Link zu diesem Foto bei Wikimedia. [X] Adolph Bermbach kannte beide Personen und kam selber zeitweise in Haft, weil er den Bund der Kommunisten unterstützte.

 

-- 1852 ||| Am 24.12.1852 meldet z. B. die "Bonner Zeitung" mit Berufung auf die "Düsseldorfer Zeitung", dass Adolph Bermbach (durch Bestimmung des Justizministeriums) aus der Liste der Notariats-Candidaten gestrichen und überhaupt aus dem juristischen Dienst "excludirt" sei. [X]

 

-- 1854 ||| Er, Adolph, und die Mama, Witwe Bermbach, tauchen beide in der Hämergasse 35 auf, im Adressbuch für 1854 Köln. Aber ein Schreibwarengeschäft in der Herzogstr 2 A, betrieben von Adolph Bermbach, das taucht noch nicht auf. [X]

 

-- 1855 ||| 11.8.1855 Standesamtliche Hochzeit Bermbach und Steinbach.
Hochzeit Adolph Bermbach / Maria Anna Steinbach am 11.8.1855 in Köln. [X] Heiratsurkunde Nr. 410 liegt digital vor. Standesamt Köln.

    Heiratsregister Köln für 1855, Band 1, LAV 2 (NRW R Zivilstandsregister), SIGNATUR: 48 H/1855r, Bd. 1 ||| Zeugen der Urkunde waren Bruder Ferdinand Bermbach, der Maurermeister. Dann der Schwager Heinrich Kauerz ohne Beruf. Und der Kaufmann Hermann Uhlendorff als "Bekannter". [X] Siehe auch hier unten die kleine eigene Anzeige des Paares in der KoeZei 13.8.1855. [X]

 

-- 1855 ||| Ab 1.9.1855 betreibt Adolph Bermbach eine Papier- und Schreibwarenhandlung in der Herzogstraße 2 A, vermutlich wegen Berufsverbotes bezogen auf die Juristerei. [Quelle Beginn-Datum Geschäft: Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westphalen (1.9.1855)] [X] Und zudem noch hier: [Quelle Adressbuch Köln 1855, hier aber Ergänzungsband, "Ergänzungen zum Adreßbuch der Stadt Köln pro 1855 als Dritter Jahrgang.",  hrsg. von E. Kluge, Königlicher Polizei-Assessor, Köln 1856, Verlag von M. Lengfeld. Hier: Seite 3 oben rechts.] [X] Man müsste wissen, wann die jeweiligen Adessbücher real Redaktionsschluss hatten. Denn der (vielleicht vorab schon erfolgte) Eintrag bzw die Anmeldung des Eintrags bedeutet ja schon die Absicht, das Geschäft zu eröffnen.

 

 

Adolph  Bermbach eröffnet ein Schreibwarengeschäft (Großhandel plus Einzelhandel als Kombi) in Köln. "Geschäfts-Eröffnung. Mit dem heutigen Tage eröffne ich auf hiesigem Platze, Herzogstraße 2 A ein Papier- und Schreibmaterialien-Geschäft en gros & en dètail und werde durch reelle Bedienung und preiswürdige Artikel das mir geschenkte Vertrauen zu rechtfertigen eifrig bestrebt sein. Köln, den 1. September 1855. Adolph Bermbach. [QUELLE: Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westphalen 1.9.1855.] [X, Sperrdruck hier kursiv.] Direkt-Link für Open Street Map (OSM) zur heutigen Kölner Herzogstraße, niedrigste Hausnummer beginnt ab Schildergasse. [X]

 

-- 185? ||| Notarariats-Candidat, ab genau wann war er das, formal? Unmittelbar nach dem Ende des Jura-Studiums war man das noch nicht. Da wurde Bermbach erst einmal im Rahmen der Juristerei ein "Auskultator". UND: 1848 für die Kandidatur zur Paulskirchenversammlung (er in Siegburg) wird er als "Referendar" erwähnt, was eventuell auch etwas wie Notariats-Candidat meinen könnte. Im Dez. 1852 schließlich liest man (siehe weiter oben in der Liste) von der Aberkennung seines Status als Notariats-Candidat und dem Ausschluss aus dem juristischen Dienst. ||| Spätestens 1861 ist er dann aber eindeutig Notariats-Candidat, nämlich laut Kölner Adressbuch. ||| Weiter unten, siehe bei Mai 1861, schreibt u. a. die Rhein- und Ruhrzeitung, er wäre schon 1848 Notariats-Candidat gewesen, sei aber 1851 aus der Liste gestrichen wurden. [X]

 

-- 1856 ||| GEBURT SOHN Benno Bermbach alias Benedict Bermbach alias Benedikt Bermbach alias Benedictus Bermbach (Namensversion Benedictus z. B. für die Kirche)
* 18.6.1856

 

-- 1857 ||| GEBURT TOCHTER Catharina Bermbach (Katharina Bermbach) * 31.7.1857

 

-- 1859 ||| 1859 tauchen laut Adressbuch Adolph und seine Mutter, die Witwe Catharina Bermbach, wieder/weiterhin in der Herzogstr. 2 A auf. Also Wohnung(en) und Geschäftslokal vermutlich in einem Haus. [X]

 

Adolph Bermbach, eigentlich Jurist (Notar in spe als Notariats-Candidat), derzeit aber wegen Berufsverbot als Kaufmann tätig, kandidiert für die Kölner Stadtverordnetenversammlung. Hier eine Anzeige im "Allgemeinen Anzeiger für Rheinland-Westphalen" vom 23.11.1859, die Partei wird genannt. In der Kölnischen Zeitung vom 23.11.1859 war das allerdings nicht der Fall. [X]

 

-- 1859 ||| Am 23.11.1859 erscheint in der [KoeZei] eine anonyme Anzeige, in der Adolph Bermbach, Kaufmann (!), für die bevorstehende Stadtrats-Neuwahl (Stadtveordnetenversammlung), aber als Abgeordneter für die III. Abtheilung (Wahlrecht wurde damals noch unterschieden in "Abtheilungen", je nach Eintrag in die sogenannte Bürgerrolle) empfohlen wird. Ebenso Johann Classen-Kappelmann, Kaufmann; Jakob Horst, Kaufmann; Johann Schumacher, Kaufmann. [X] Ähnliche Anzeige auch im [AAfRW] vom 23.11.1859. Dort steht auch für wen: für die liberale Partei kandidieren diese vier Männer, die man den Lesern empfiehlt. – Adolph Bermbach wurde allerdings nicht gewählt. Die Stimmen lagen so: Horst 839, Classen 835, Baudry 745, Stroever 702, Oppenheim 116, Bermbach 68, J. P. Brandenburg 15, Lesimple 14, Kühlwetter 14. Nur die besten vier wurden aber gewählt. Wahlberechtigt waren 3747 Personen, gewählt haben nur 814, das klingt aber unlogisch, wenn jemand 839 Stimmen bekommt, K. J. – außerdem liest man, dass die "bisherigen" Stadtverordneten gewählt wurden. Man sieht ja auch den auffallenden Stimmenabfall nach diesen vier Siegern, die offenbar durch ihr bisheriges Wirken sehr bekannt waren. [Siehe KoeZei vom 25.11.1859 und AAfRW vom 25.11.1859.] [X]

 

-- 1860 ||| 1860 etwa betreibt Adolph Bermbach immer noch eine Schreibwarenhandlung in der Herzogstraße 2 A, vermutlich wegen Berufsverbotes. [Quelle Adressbuch Köln 1860.] [X]

 

-- 1861 ||| Es wohnt Adolph Bermbach als Notar-Cand. = Notar-Candidat (also Kandidat jetzt immer noch? Oder wieder? Oder erstmals?) z. B. 1861 in Köln in der Breitestraße 32, jetzt mit Breite... mit e (könnte aber beides Mal dieselbe Straße gemeint sein, K. J., also ein "schwankender" Name) laut Kölner Adressbuch 1861. Hauseigentümer war demnach ein E. Disch aus der Brückenstraße 13. Weitere Bewohner der Breitestraße 32 waren Bruhn, ein Hauptmann a. D.,  Klein, ein Dr. med., und Spithof oder Spilhoff, ein Ober-Telegraphist. [X]

 

-- 1861 ||| GEBURT SOHN Ferdinand Bermbach (Achtung, es gibt mehrere Ferdinand Bermbach, bitte genau aufpassen, um welchen es sich handelt!)
* 18.4.1861

 

-- 1861 ||| Notar! Real und faktisch ab wann? Ab April 1861? Mai 1861? Notar in (heute: Düsseldorf-)Gerresheim, damals natürlich nur Gerresheim. Ab 1815 gehörte die Stadt Gerresheim zum Königreich Preußen, sie wurde am 1. Mai 1816 in den Landkreis Düsseldorf eingegliedert. Eingemeindung nach und zu Düsseldorf (Stadt) geschah aber erst viel später: 1909.
    Man findet z. B. im  "Allgemeinen Anzeiger für Rheinland-Westphalen" am 14.5.1861 folgende Meldung:
    "Herr Notariats-Candidat Bermbach, unter der Manteuffelschen Regierung wegen seiner demokratischen Ansichten aus der Liste der Notariats-Candidaten gestrichen und erst unter dem neuen Ministerium wieder auf dieselbe gebracht, ist wie wir hören, jetzt zum Notar in Gerresheim ernannt." [X] Etliche andere Zeitungen aus Aachen, Bonn, Köln, Essen etc. haben diese Meldung auch. [X]

Otto Theodor von Manteuffel lebte 1805–1862. Das sogenannte Kabinett "Manteuffel" galt vom 4. Dezember 1850 bis 6. November 1858. Er als Ministerpräsident für Preußen. Es folgte das Kabinett Hohenzollern-Sigmaringen ab 6. November 1858 bis 11. März 1862. Danach das Kabinett Hohenlohe-Ingelfingen vom 11. März bis 23. September 1862. Bezogen auf die Lebenszeit von Adolph Bermbach, Tod 1875, ist auch noch höchst wichtig: Das Kabinett Bismarck/Roon vom 23. September 1862 bis 30. März 1890, Bismarck (vorher auch Bundeskanzler) war dann ja in der neuen/neugeschaffenen Position Reichskanzler ab 4.5.1871 des Deutschen Reiches, Reichsgründung war bekanntlich im Jahr 1871. [17. Januar 1871, Spiegelsaal von Versailles, es versammeln sich etwa 1400 Personen, die deutschen Fürsten, hohe Militärs sowie die Spitzen der Hof- und Staatsbehörden. Es soll mit einer Zeremonie der Kaisertitel bestätigt werden.] Albrecht von Roon spielte vom 1.1.1873 bis 9.11.1873 den Ministerpräsidenten, jetzt Kaiserreich. Preußen und das Reich und seine Kabinette um 1871 ff. gingen angesichts der politischen Veränderungen letztlich auch teils ineinander über. [W als Datenquelle.]


-- 1861 ||| 22.5.1861. Adolph Bermbach wird am Landgericht Düsseldorf als Notar vereidigt. Wir entnehmen diesbezüglich (zum Beispiel einer Meldung der Rhein-und-Ruhr-Zeitung vom 25.5.1861): "Herr Bermbach war schon 1848 Notariats-Candidat, als er zum Abgeordneten für den Frankfurter Reichstag gewählt wurde. Weil er an den Beschlüssen des Reichstages, auch als dieser sich nach Stuttgart verlegt hatte, theilgenommen, wurde er in Köln wegen Hochverraths vor das Schwurgericht gestellt. Obgleich freigesprochen, blieb er mißliebig und wurde im Spätjahr 1851 ganz aus der Candidatenliste gestrichen. In diese Liste wurde er erst im vorigen Monat wieder aufgenommen und jetzt ist er zum Notar zu Gerresheim bei Düsseldorf ernannt." [X]


-- 1861 ||| 1.6.1861 vermutlich. (Evtl. auch früher: abhängig von dem üblichen "Semesterbeginn".) Adolph Bermbach ist nun Notar, und das in Gerresheim. Aus dem Register des Amtsblattes Düsseldorf wissen wir, dass Bermbach im Jahr 1861 als Notar bestellt wurde und in Gerresheim die Akten des Vorgängernotars Birnbach übernommen hat. Birnbach könnte verstorben sein. [X] [Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf. 1861 | Register, 1861, Seite 7 und Seite 15.] [X] Und aus dem Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf vom 13.7.1861 wissen wir erneut: Adolph Bermbach ist nun Notar. Siehe Personalchronik, Nr. 0000 (Sic! 4 x die Null, K. J.) "Königliches Landgericht pro Semester I. 1861", "Die Notariats-Candidaten Borren zu Neuß und Bermbach zu Köln sind zu Notarien ernannt worden, und zwar Ersterer zu Elberfeld und Letzterer zu Gerresheim." Seite 356. Die Amtsblätter sind fortlaufend paginiert, wohl je Jahr. [X, Sperrdruck hier als Kursiv wiedergegeben.]


-- 1861 ||| 22.6.1861 Oberprocurator v. Ammon (ist es evtl. derjenige Ammon, mit dem Bermbach später in Köln die liberale Partei anführen wird, fragt K. J.) verkündet im Amtsblatt, dass der Königliche Notar Bermbach definitiv zum Verwahrer der Akten des verstorbenen Birnbach ernannt wurde, Seite 340, Amtsblatt 1861 (fortlaufende Seiten), hier die Ausgabe vom 6.7.1861, Nr. 37. [X]

-- 1861 ||| Zum 22.11.1861 steht in der Zeitung etwas bei "Verschiedenes". In dieser Rubrik lesen wir [Druckausgabe 24.11.1861, Bügermeistereiblatt Düsseldorf.]: "Die gestern bei Hoff stattgehabte Versammlung der Wahlmänner des Landkreises war nicht zahlreich besucht. Nach einer längeren Debatte, wobei sich außer dem Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister Könnecke, die Herren Notar Bermbach, von Gahlen, P. Göhres und A. Sauberg betheiligten, wurde beschlossen, daß die Landgemeinden im liberalen Sinne zu wählen hätten und daß eine neue Versammlung sämmtlicher liberalen Wahlmänner des Landkreises im Hoff'schen Lokale einberufen werde, und zwar auf Mittwoch den 27. November, Nachmittags 3 Uhr." [X] Diese Versammlung am 22.11. wurde von Bermbach übrigens geleitet. ||| Ein paar Tage später heißt es, die neue Versammlung sei gut besucht gewesen, anwesend sämtliche Wahlmänner, es wurde unter Vorsitz Dr. Naegele ein Aufstehen für das Kölner Wahlprogramm beschlossen, außerm wurden Candidaten bestimmt, die Sitzung sollte aber nochmals fortgesetzt werden, dann aber in Cürten. [29.11.1861, Bügermeistereiblatt Düsseldorf.][X]


-- 1872 ||| Offenbar ab 1. Juni 1872. Adolph Bermbach ist als Notar von Gerresheim (die Stadt liegt bei Düsseldorf) nach Köln versetzt worden. [X] [Amtsblatt für den Regierungsbezirk Düsseldorf. Nr. 26, 29.6.1872. hier: Rubrik "Personalchronik", Seite 222, fortlaufende Seitenzahlen pro Jahr. Die Personalchronik in dieser Nr. 26 beginnt bereits auf Seite 221.] [X]
    "Der Notar Bermbach in Gerresheim ist nach Cöln versetzt  und an dessen Stelle der Advocat-Anwalt Coninx hierselbst vom 1. Juni ds. Js. ab zum Notar für den Friedensgerichtsbezirk Gerresheim mit Anweisung seines Wohnsitzes in Gerresheim ernannt, welch Letzter auch zugleich durch Rathskammer-Beschluß des hiesigen Königlichen Landgerichts vom 15. ds. Mts. zum provisorischen Verwahrer der Urkunden des etc. (?, ich kenne das Zeichen als "etc.", K. J., vielleicht falsch, oder es hat eine weitere Bedeutung) Bermbach ernannt worden ist. Düsseldorf, den 21. Juni 1872. Der Ober-Procurator: von Guerard. [X, Sperrdruck hier kursiv.]




Hier sehen wir die Meldung der Versetzung des Adolph Bermbach von Gerresheim nach Cöln. Amtsblatt. Regierungsbezirk Düsseldorf. 29.6.1872. ||| Laufende Meldungs-Nummer 895 fett gedruckt ... sowie auch noch eine weitere Nummer 829, diese aber nicht fett gedruckt. Über ihm, über Bermbach, steht qua Meldung in der "Personalchronik" der Heinrich Feldberg aus Mönchengladbach, der nun Zähne ausziehen darf. Also ein munterer Mix von Berufen oder Hilfsberufen in dieser Personalchronik. ||| Die Ränder für den Amtsblatt-Ausschnitt in Orange und der rote Pfeil stammen von K. J., sind nicht im Original. [X]


-- ab wann? ||| Führer der "Liberalen Fortschrittspartei" (in Köln), zusammen mit Ammon. Beide unterschreiben immer die Wahlaufrufe und Versammlungsausrufe, die als bezahlte Anzeigen in der Presse, in der Kölnischen Zeitung z. B., abgedruckt werden.


-- 1874 ||| 8.1.1874 Allererste Sitzungsteilnahme für Adolph Bermbach als neugewählter Abgeordneter in der Stadtverordnetenversammlung Köln. Das galt auch für Dr. Lent und für Herrn Meuser (?Schreibweise?). [X]


-- bis 1875 ||| Mitglied im Kölner Stadtrat, also "Stadtverordnetenversammlung" bis zum Tod. [X]


-- bis 1875 ||| Mitglied in der Gesellschaft "Verein" bis zum Tod 1875. [Folgerung aus Todesanzeige.] [X]


-- 1884 ||| 6.3.1884 und 7.3.1884. Ort aber Bonn, nicht Köln. Es wird u. a. der Nachlass von Adolph Bermbach beim Antiquariat Lempertz versteigert (M. Lempertz (P. Hanstein)). Es geht um Ölgemälde, Autographen et. al. Es handelt sich um drei Nachlässe a) Rechtsanwalt Dr. Josef Nückel (ein Verwandter von Adolph Bermbach!) b) Adolph Bermbach selbst c) Musikverleger Schloss. [Siehe: Neue Bonner Zeitung 3.3.1884 und 4.3.1884] [X] Insgesamt werden versteigert: 123 Ölgemälde, ca. 2000 Kupferstiche und "etliche 100" Autographen von Musikern, Schauspielern und Professoren. [X]

 

Das Antiquariat Lempertz versteigert, aber in Bonn (!), am 6.3.1894 und am 7.3.1894 Nachlässe von Notar Adolph Bermbach und Dr. Josef Nückel (Familien Bermbach und Nückel gehören letztlich auch zusammen) und Musikverleger Schloss. Hier eine Anzeige aus der "Neuen Bonner Zeitung" vom 3.3.1894. [X]

 

-- 1895 ||| 1895 als Beispiel: Die Witwe zu diesem Notar und Politiker Adolf/Adolph Bermbach scheint z. B. im Adressbuch für Köln auf, 1895, Adresse Klapperhof 2. Dort wohnt auch Tochter Catharina als Musik und Gesanglehrerin. Auch Klapperhof 2. Sohn Benno wird als Maler verzeichnet, Friesenwall 17. Siehe Seite 23. In: Greven's Adreßbuch für die Stadtgemeind Köln, umfassend Köln u. d. eingemeindeten Vororte, sowie für die Umgebung, besonders Mülheim am Rhein und Kalk / 41. Jahrgang 1895. [X] ::: aber sie starb bereits 25.10.1899, siehe ANZEIGE in der KoeZEI vom 26.10.1899

 

-- 1899 ||| Die Ehefrau und Witwe von Adolph Bermbach, Anna Bermbach, geb. Steinbach, stirbt am 25.10.1899 in Köln. Siehe die Anzeige von 2 Kindern und einer Schiwgertochter in der KoeZei vom 26.10.1899. Benno Bermbach und Katharina Bermbach (nun also mit K) und Margaarthe Bermbach, geb. Jansen, (sie ist Ehefrau zu Benno=Benedict, K. J.) stehen unter der Anzeige. Witwe Bermbach war im 72. Lebensjahr, also 71 Jahre alt. [X] Info: Sie war am 15.9.1828 im Mülheim bei Cöln geboren worden, damals war Mülheim noch nicht eingemeindet. [X]

 

-- 1913 ||| Adolph Bermbach taucht kurz (über einen Rückblick) in der Presse auf: Die Unterhaltungsbeilage (16.4.1913) vom "Vorwärts" (SPD-Zeitung) erinnert an eine Statistik, verfasst von einem Gefangenen in Hohenasberg, 1849, über das Schicksal von einigen Personen aus dem linken politischen Spektrum seit 1813.  U. a. heißt es da (die Zahlen meinen die Anzahl je Kategorie) : "II:  Seit dem März 1848. A) Wurden standrechtlich ermordet: 2. Robert Blum von Leipzig, v. Trützschler aus Dresden. B) War zum Tode verurteilt: 1. Fröbel C) Sitzen gefangen: 9. Bermbach aus Siegburg, Hensel II. von Zittau, Heibner von Freiburg, Kolb von Speyer, Rösler von Oels, Schmidt von Wurzen, Temme, Trampusch von Wien, Dr. Tzschucke von Meißen." [X]

 

-- 2010 ||| Soll man eine Straße in Düsseldorf-Gerresheim nach A. Bermbach benennen? 2010 erscheint dazu ein Aufsatz von Harald Posny ||| Namensvorschläge für neue Straßen in Gerresheim. Adolph Bermbach (Stadtrat) u. Wilhelm Kohn (Musiker), erschienen 2010 in: "Rund um den Quadenhof", Düsseldorf, 61 (2010), Sommer, S. 37, 39, I ll. (Harald Posny war Vorsitzender des Bürger- und Heimatvereins Gerresheim, später Ehrenvorsitzender.) ||| BHV Gerresheim 1950 e.V. bhv-gerresheim.de, die letzte Ausgabe (bezogen auf Oktober 2023) "Rund um den Quadenhof" erschien offenbar Sommer 2021. Posny war 32 Jahre Korrespondent für "Die Welt" in Düsseldorf. [X]

 

 

Bermbach, Adolph/Adolf  * geb. 23.5.1857, + gest. 16.2.1929
(HIER: Ferdinand Adolph Maria Hubert Bermbach)

(HIER: der Kaufmann! Stichwort: Stockhausen & Bermbach, Stichwort: Crefeld/Krefeld, Stichwort: Deutsche Naphta-Oel-Gesellschaft.) (Achtung, es gibt mehrere Adolph/Adolf Bermbach)

    Dieser Adolf als Sohn, eines von 12 Kindern des Maurermeisters und späteren Architekten Ferdinand Bermbach, Letzterer geboren in Wiesbaden. Und der Mutter Anna Oberreuter aus Köln.

1883 ||| 1.1.1883, eingetragen am 12.1.1883, die Firma "Stockhausen & Bermbach" wird eingetragen, in Dortmund, ins Handelsregister, als OHG, Nr. 442 des Gesellschaftsregisters, Victor Stockhausen und Adolf Bermbach sind gleichberechtigte Gesellschafter. Beide als Kaufmann, beide zu Dortmund. [KoeZei 18.1.1883] [X]


1883 ||| Verlobte sich mit Hermine Jans aus Crefeld, am 27.3.1883 (Ostern  1883) [X]

1884 ||| Vermählte sich mit Hermine Jans aus Crefeld, vermutlich am 24.5.1884. Die private Anzeige der beiden ist unterzeichnet zum 24.5.1884 (Datum in der Anzeige, Datum aber auch der Zeitungsausgabe) als "Vermählte". [KoeZei 24.5.1884] [X]


1883 ||| 1.7.1883, die Firma "Stockhausen & Bermbach" hat Dortmund verlassen und ist nun neu in Crefeld angemeldet. Sitz in Crefeld. Unter der Nr. 1525 des Handels-Gesellschafts-Registers. Nun ist explizit die Rede von einer Toilettenseifefabrik, wieder OHG, wieder die beiden Gesellschafter Victor Stockhausen & Adolph Bermbach. Beide früher in Dortmund, beide nun in Crefeld wohnhaft. Anmeldung geschah am 10.7.1883. [KoeZei 13.7.1883]


1885 ||| Am 16.5.1885 wird Sohn Adolph/Adolf (II.) Bermbach geboren. Adolf Junior, der später die Kaufmanns-Firma seines Vaters übernehmen wird, zuerst zusammen mit der Mama, 1936 aber erst ganz alleine offiziell, aber dann unter neuer Firmierung: "Adolf Bermbach & Co." wird sie dann heißen. [X]


1886 ||| Die Unternehmung "Seifenf. von Stockhausen & Bermbach" (Seifenfabrik) hat ihren Sitz in der Fischelnerstr. 58b in Krefeld. (Heute heißt die Straße "Kölner Straße".) Zumindest laut [Adressbuch der Stadt Krefeld nach amtlichen Unterlagen und eigenen Erhebungen 1886, Straßenverzeichnis]. Und nach dem Namensverzeichnis gibt es auch noch ein "Comptoir" in der Fischelnerstr. 105. Und bei genau dieser Adresse sitzt auch die Firma "Stockhausen & Traiser", gegründet von Julius Stockhausen, derzeit auch noch als "Seifenfabrik" verzeichnet. Victor Stockhausen und Julius Stockhausen stehen also eng miteinander. Julius hat ja auch ein Telefon, die Nummer lautet kurz und knapp "40". [X]


1888 ||| Am 23.6.1888 wird der zweite Sohn, Hermann Bermbach geboren. Dieser wird am Realgymnasium (später heißt es Moltke-Gymnasium) in Krefeld 1907 seine Reifeprüfung ablegen. [X]


1888
||| Im August 1888 sucht A. (wahrscheinlich Adolph!) Bermbach eine gesunde Amma per Zeitungsanzeige zur Adresse Kronprinzenstrasse 57 in Crefeld, "per sofort". Vermutlich soll diese sich um Sohn Hermann kümmern, der am 23.6.1888 geboren wurde. [Dorfchronik und Grafschafter Moers, 24.8.1888
= Dorf-Chronik und Grafschafter; General-Anzeiger für Moers, Homberg und den Nieder-Rhein; Organ des Landw. Vereins für Rheinpreußen Lokalbatl. Moers II] [X]


1889 ||| Zum 17.6.1889 wird die "Deutsche Naphta-Oel-Gesellschaft Adolph Bermbach & Cie" errichtet, in Crefeld, eine Commandit-Gesellschaft, Gesellschafter (offenbar mit einem ... weiteren ... Commanditisten, diese geben nur eine Einlage, sind aber nicht der Führung der Geschäfte aktiv) ist Adolph Bermbach, wohnhaft zu Crefeld. Angemeldet wurde die Firma am 18.6.1889. [KoeZei 25.6.1889]


1907 ||| Sohn Hermann Bermbach legt am Krefelder Realgymnasium, so der Name der Schule ab 1882, vorher nur Realschule, (das spätere "Moltke"!) seine Reifeprüfung ab. Alter circa 19 Jahre, je nach Stichdatum der Prüfung. Hermann wurde am 23.6.1888 geboren."Realgymnasium zu Crefeld" war damals wohl noch der offizielle Name. Adresse und Lage der Schule im Jahr 1907: Schulhaus am Luisenplatz (1864 bis 1915). Der klassizistische Neubau am Moltkeplatz (Architekt: August Bibebricher) wurde nämlich erst 1915 eingeweiht. [X]


1911/12 ||| Die "Seifensieder-Zeitung" und Revue über die Harz-, Fett- und Ölindustrie. Jahrgang 1912. (Mit dem Beiblatt der "Chemisch-Technische Fabrikant."), Verlag für Chemische Industrie, Ziliokowski, Augsburg, erscheint wöchentlich, 40 bis 80 Seiten pro Nummer, führt neben vielen anderen auch die Firma Victor Stockhausen auf, nun in Neuss.

Eingetragen wurden Warenzeichen unter dem am 1. Oktober 1894
in Kraft getretenen Gesetz zum Schutze der Warenbezeichnungen den Nachstehenden:
Fa. Victor Stockhausen, Neuß a. Rh., Etikett El-Creme-Seife für Seife.
Eingetr. unter 151337 am 16. 11. 11.
Fa. Victor Stockhausen, Neuß a. Rh., Wortz. Pütt für Seifen.
Eingetragen unter 167 422 am 27. 11. 12.
UND:
Im Stadtarchiv Neuss findet sich etwas zu: "Dampf-Seifen-Fabrik Victor Stockhausen (1902)",
Signatur: B.02.03, 1778 ODER "Feinseifen-Fabrik Victor Stockhausen Neuss a. Rh." (1922) UND
"Victor Stockhausen Moderne Toilette-Seifen-Fabrik Neuss a. Rh." (1923), Signatur: B.02.03, 3423



Die Firma Victor Stockhausen Neuss im Deutschen Reichsanzeiger, Fri, 06 Jun 1913. [X] Unter "Visto" als Hauptmarke liefen etliche Produkte des Unternehmens. Und hier unten sehen wir noch Visto, eine Sammler-"Marke" als Werbemarke für "Visto", irgendwann 1900 bis 1925 wird diese gedruckt worden sein. [X] Angefangen hat aber alles mit "Stockhausen & Bermbach" im Jahr 1883 in Dortmund und ab Juli 1883 in Crefeld. [X] ACHTUNG: Die Firma "Stockhausen & Traiser" wiederum, die in Krefeld als "Stockhausen" und "Stockhausen GmbH" noch ganz groß werden sollte, und auch mit Seifen begann, und später in Evonik aufgegangen ist, dieses Unternehmen muss man Julius Stockhausen zuordnen. Victor versus Julius. [X]



1929 ||| + Tod Kaufmann Adolph Bermbach Senior am 16.2.1929 (aber wo?). [X]


1936 ||| Seine Witwe, Hermine Bermbach geb. Jans, scheidet am 1. Juli 1936 aus der verbliebenen Naptha-Oel-Gesellschaft aus, die offenbar sie und der erste Adolph-Sohn = Adolph Junior seit 1929 zusammen innehatten. Damit ist die "Deutsche Naptha-Oel-Gesellschaft" 1936 auch aufgelöst. Nun firmiert eine neue Gesellschaft als "Adolf Bermbach & Co", unter HRA 975. Alleiniger Inhaber ist Adolf Bermbach Junior. [Niederrheinische Volkszeitung, 10.8.1936.] [X]

Dieser Kaufmann Adolph Bermbach Senior ist Vater von mindestens 2 Kindern. Hermann und Adolph (II.) Bermbach (Junior)





Bermbach, Ferdinand,

* 22.6.1789, Camberg,+ 13.1.1829, Wiesbaden, 39 Jahre alt,

ZUM SCHLUSS, beim Tod, war er Oberappellationsgerichtsprokurator.


(Achtung: Es gibt mehrere Ferdinand Bermbach.)


-- 1814 ||| Ferdinand Bermbach, hier noch als "Amtsaccessist", wird versetzt, von Limburg nach Idstein. [X] [[ QUELLE: Akte "Versetzung des Amtsaccessisten Bermbach von Limburg nach Idstein" 1814–1815 (HHStAW Abt. 207 – Hofkammer Wiesbaden - Nr. 1672) Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden. ]]




Hier sehen wir (von K. J. verkleinert) Blattseite 1 aus der Akte zur Versetzung des Amtsaccessisten Ferdinand Bermbach von Limburg nach Idstein 1814–1815 [[ (HHStAW Abt. 207 – Hofkammer Wiesbaden – Nr. 1672), Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden ]] [X] Man kann die Wörter "Bermbach" und "Limburg" und "Idstein" sehr gut erkennen. Auch "des bisherigen Amtes" und "in gleicher Eigenschaft" und "Besoldung". [X] Es sind in der Akte ca. 8 beschriebene Blattseiten. Es ist offenbar ein Beschluss des herzoglich-nassauischen Staatsministeriums, aus/in dem Ort Usingen, vom 5.4.1814. Es gibt u. a. noch ein Schreiben von Wiesbaden, 14.4.1814, wo Idstein über die Umsetzung/Versetzung des Ferdinand Bermbach informiert wird. Vierteljährlich sollen es 37 X (Taler? Gulden?) und 30 XX (Kreuzer?) sein. An Gehalt. (Das Herzogtum Nassau existierte von 1806 bis 1866.)

-- 1819 ||| Ferdinand Bermbach ist auf Seite 35 erfasst im Staats- und Adress-Handbuch des Herzogthums Nassau des Jahres 1819, und zwar in der Rubrik "Oberappellationsgerichts-Advocaten und Procuratoren" [X] Siehe das jpg-Bild, Auszug, verkleinert von K .J., der auch den Hinweis-Pfeil setzte, hier ↓ unten. Der Eintrag zum Oberappellationsgericht samt Präsidenten und Vizepräsidenten beginnt auf Seite 34. Dort finden wir auch diesen kurzen Erläuterungstext zu dem Stellenwert von diesem Gericht. "2. Justiz-Behörden. A. Oberappellationsgericht. Das Oberappellationsgericht bildet die letzte und höchste Instanz in allen sowohl Civil- als Criminalprozessen; in so fern bei ersteren die festgesetzte Appellationssumme vorhanden ist, oder solche nichtschätzbare Gerechtsame zum Gegenstande haben, und bei letzteren, wenn Nullitäten im Prozeßverfahren begangen worden sind. Auch sind seiner Gerichtsbarkeit Ehe- und Lehnsachen in der Appellations-Instanz unterworfen. Die dem Oberappellationsgericht unmittelbar untergeordneten Stellen sind: das Hofgericht, die Rechnungscammer, und die Oberrechnungs-Commission; die beiden letztern jedoch nur in dem Falle, wenn von ihren Rechnungsabschlüssen nach den bestehenden Verordnungen appellirt werden kann. Dasselbe hält seine gewöhnlichen Sitzungen Mitwochs und Samstag." [X] [Sic! appellirt ohne ie, das e bei werden fehlt als Buchstabe im Original, Mitwochs mit einem t. Unterstreichungen hier sind im Original Sperrdruck, K. J.]






Die hier oben zu sehende Karte (map) zum Herzogtum Nassau stammt von Wikimedia Commons. K. J. hat sie nun auf eine neue Höhe von 600 pix verändert. Sie wurde von Nutzer/-in "ziegelbrenner" erschaffen ("own drawing"), als Karte des Herzogtums Nassau 1815–1866; "ziegelbrenner" erläutert: "Die Ämter Braunfels, Greifenstein und Hohensolms sind schraffiert. Diese kamen nach dem Wiener Kongress zu Preußen (Landkreis Braunfels) und blieben Teil der Rheinprovinz, auch als das restliche Herzogtum Nassau 1866 Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau wurde." Direkt-Link zur Karte vom Herzogtum Nassau bei Wikimedia. Diese "map" ist von "ziegelbrenner" als "under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license" bei Wikimedia abgelegt, und diese veränderte Version hier auf dieser Web-Page unterliegt folglich derselben Lizenz. [X]


-- 1821 ||| 14.9.1821, Geburt des dritten Sohnes Adolph Bermbach.

-- 1823 ||| 7.1.1823, Geburt des zweiten Sohnes Ferdinand (II.) Bermbach.

-- circa 1829 ||| Circa 1829, Geburt des dritten Sohnes Friedrich/Fritz Bermbach.


-- 1829 ||| 13.1.1829 + Tod des Ober-Appellations-Gerichtsprokurators Ferdinand Bermbach in Wiesbaden mit nur 39 Jahren. Ehefrau Catharina Bermbach, geb. Nückel, ist nun Witwe und wird wieder nach Cöln/Köln zurückziehen, mit den drei Söhnen, vielleicht im Jahr 1833.



Bermbach, Ferdinand
, * geb. 7.1.1823, + gest. 2.12.1893
ZUM SCHLUSS, beim Tod, trat er als Architekt auf.
(Achtung: Es gibt mehrere Ferdinand Bermbach.)


-- 1843 ||| Ferdinand Bermbach aus Cöln (deshalb müsste es der Bruder zu Adolph sein) ist mittlerweile auch an der Uni in Bonn. Er, Ferdinand, hatte sich am 3.11.1843 eingeschrieben, für Philosophie. Sein Bruder Adolph Bermbach ist immer noch erfasst im [Verz. Uni Bonn, Sommersemester 1843]. Beide Brüder werden unter der Adresse "10 Stockenstrasse" geführt.

    Man sehe hier den Kartenausschnitt über den Open-Street-Map-Direkt-Link
für die (Lage der) Stockenstraße in Bonn heute.
  Bruder Adolph Bermbach hatte sich aber bereits am 28.10.1841 immatrikuiert und wird die Uni bald verlassen. In 1844 schon, das Wintersemester 1844/1845 findet dann ohne Adolph statt, er hat sein Jura-Studium zu diesem Zeitpunkt bereits beendet. [X]



Hier sehen wir beide Bermbach-Brüder, Adolph und Ferdinand, gemeinsam erfasst ... für die Studierenden der Universität Bonn. Hier im Sommersemester 1844, das letzte Semester für Adolph, den Juristen. [X] Beide wohnen in der Stockenstraße 10. Vor den beiden Brüdern in der Liste steht Oscar Bermann aus Coblenz, hinter den Brüdern in der Liste steht Jacob Bernays aus Hamburg. [X] Bildausschnitt und Verkleinerung und rote, hier sehr deutliche, Markierungen von K. J.
[Verz. Uni Bonn, Sommersemester 1844.] [X]


-- 1844 ||| Wintersemester. Ferdinand Bermbach aus Cöln (deshalb, da aus Cöln, müsste dieser Ferdinand auch genau der Ferdinand-Bruder zu Adolph Bermbach sein) ist weiterhin an der Universität Bonn. Er, Ferdinand, hatte sich am 3.11.1843 eingeschrieben, für Philosophie. [Verz. Uni Bonn, Wintersemester 1844/1845]. Ferdinand wird aber nun unter der neuen Bonner Adresse Brüdergasse 1041 geführt. [X] – Adolph, sein älterer Bruder hat die Uni bereits zum Ende des Sommermesters 1844 verlassen. In 1844 schon, das Wintersemester 1844/1845 findet ohne Adolph statt, er hat sein Jura-Studium beendet. [X]


-- 1849 ||| Hochzeit Ferdinand Bermbach und Anna Maria Oberreuter (kirchlich) am 9.6.1849. In der Kirche Groß St. Martin, Köln. Und standesamtlich auch am 9.6.1849.


-- 1849 |||
GEBURT Tochter Maria Catharina Jacolina Bermbach, Maria Bermbach
1849–1868
* 7.12.1849, Köln


-- 1850 ||| Zulassung als Maurermeister im Stadtkreis Köln. [AMTSBLATT FÜR DEN REGIERUNGSBEZIRK KÖLN, Stück 36 (also Ausgabe Nr. 36), 3.9.1850, fortlaufende Seite 239, zugleich Titelblatt von Ausgabe Nr. 36.]


Verordnungen und Bekanntmachungen der Königlichen Regierung.

In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 22. September v. J. Stück 40 des Amtsblattes
bringen wir hiermit das Verzeichniß derjenigen Bauhandwerker, welche seitdem zum
selbstständigen Betriebe ihres Gewerbes zugelassen worden sind, zur Öffentlichen Kenntniß.

Im Stadtkreise Köln:

1. August Kersten, Maurermeister,
2. Ferdinand Bermbach, ,,
3. Bernhard Schmalbein, ,,
4. Valentin Pallenberg, R ,,
5. Peter Gugarten, Zimmermeister ,,

Im Landkreise Köln:

6. Theodor Schmitz zu Frechen, Zimmermeister.

Im Kreise Bonn:
7. Ambr. Weiler zu Bonn, Steinhauermeister.

Im Kreise Gummersbach,
8. Wilhelm Knoche zu. Erlinghagen, Maurermeister.

Köln, den 27. August 1850. Kgl. Regierung [X]



Ferdinand Bermbach, Maurermeister ... und später eher als Architekt auftretend, schreibt etwas zu dem nur bruchstückhaft und als Fotokopiensammlung vorliegenden Geschlechtsregister, welches er weiterführte. Einmal ist da was am 1. Mai 1859, aber wurde dann auch wieder durchgestrichen. So als wäre die Person, die er dafür vorsah, verstorben. (Von den 12 Kindern dieses Ferdinand Bermbach sind einige sehr früh verstorben.) "Dieses Buch fäl(l)t nach meinem Tode [...]" könnte man vielleicht lesen. ||| Aber dann folgt etwas aus Ehrenfeld (heute Kölner Stadtbezirk und Stadtteil) am 1. Mai 1878: "Der Besitzer soll es fortwährend unter Beschluss geben [...]" ... oder so etwas ... meint man dort zu lesen. Vermutlich haben wir zweimal die Handschrift dieses Ferdinand Bermbach, deen ein Ferdinand unterschreibt beide Wünsche hinsichtlich des Registers. [F. B.] [X]


-- 1850 ||| Laut Adreß-Buch (Wohnungs-Anzeiger) Cöln, Verlag M. Greven, wohnt er in der Weißbüttengasse 20 und ist Maurermeister. Siehe Seite 117. [X]


-- 1853 |||
GEBURT Tochter Agatha Bermbach (auch als Agata oder Agathe Bermbach, später meist als Agathe mit e, zu finden, auch in der Todesanzeige als Agathe. In der Geburtsurkunde ist nur ein Vorname verzeichnet.)
1853–1936
* 11.7.1853 [X]


-- 1855 |||
GEBURT Tochter Franziska Bermbach, Francisca/Franziska Henriette Bermbach
1855–1926
* 1.6.1855, Köln [X]


-- 1856 |||
GEBURT Tochter Joseph (I) Bermbach (hat nur einen Vornamen !!!, Joseph Bermbach), er stirbt aber bereits nach circa 13 Monaten.

1856–1857
* 3.7.1856
+ 26.8.1857 [X]


-- 1857 ||| GEBURT Sohn Adolph Bermbach (Ferdinand Adolph Maria Hubert Bermbach)  (ACHTUNG: Das ist nicht der berühmte Notar und Paulskirchenmann, siehe weiter oben, der Notar war ein Onkel zu diesem Kaufmann und Namensvetter Adolph Bermbach hier, aber wir haben ja noch weitere Vornamen zusätzlich zu Adolph.) In Crefeld ist er dann: Adolph Bermbach I. (Senior), er wird in Crefeld/Krefeld noch einen "Junior" zum Sohn haben, den (gedanklich) Adolph Bermbach II. (Junior).
1857–1929
* 23.5.1857 [X]


-- 1857 ||| TOD Sohn Joseph (I) Bermbach (hat nur einen Vornamen !!!, Joseph Bermbach)


1856–1857
* 3.7.1856
+ 26.8.1857 [X]


-- 1858 ||| GEBURT Sohn Joseph (II) Bermbach (hat nur den einen Vornamen!). Noch ein Joseph Bermbach, der andere Joseph ... war ja jung verstorben. Siehe diesen weiter oben bei Kind 4 des Ehepaares Bermbach/Oberreuter.
* 5.8.1858 [X]


-- 1860 |||
GEBURT Sohn Willibald Bermbach (Ferdinand Willibald Bermbach) (Ferdinandus Willibaldus Bermbach hieß er für die Kirche.) (Zu ihm auch noch weiter unten auf dieser Web-Page eine kl. chronologische Biografie.)
1860–1944
* 1.3.1860 [X]


-- 1861 |||
GEBURT Anna Bermbach (Maria Anna Bermbach)
* 23.5.1861 [X]


-- 1862 |||
GEBURT Sohn Ferdinand Bermbach I., Ferdinand Joh. (Johann) (Johannes) Edmund Bermbach, kirchlich als Ferdinandus Joannes Edmundus Bermbach. Er wird nur rund 14 Monate leben.

1862–1863
* 29.9.1862
+ 21.11.1863 [X]



-- 1863 ||| TOD Sohn Ferdinand Bermbach I., Ferdinand Joh. (Johann) (Johannes) Edmund Bermbach, kirchlich als Ferdinandus Joannes Edmundus Bermbach.

1862–1863
* 29.9.1862
+ 21.11.1863 [X]


-- 1864 ||| GEBURT Sohn Ferdinand Bermbach II. (Achtung, nicht zu verwechseln mit dem Sohn des Paulskirchenmannes Adolph Bermbach, siehe weiter oben. Der hieß nämlich auch Ferdinand Bermbach, verstarb allerdings mit 23 Jahren. Dieser Letztere war dann, 1864, bereits geboren, und zwar am * 18.4.1861.)
* 16.3.1864 [X]


--
1865 ||| GEBURT Tochter Helena Bermbach (Sie wird aber nur  etwas älter als 6 Jahre werden.)

1865–1872
* 10.10.1865
+ 11.1.1872 [X]


-- 1868 ||| TOD der Tochter Maria.

+ 25.2.1868, Köln, an Scharlach(fieber), 18 Jahre und 3 Monate alt, im 19. Lebensjahr.

Wohnung der Familie Bermbach zu diesem Zeitpunkt Gereonsmühlengasse 4 D, laut Civilstands-Meldung vom Standesamt zu dem Tod in der Zeitung. Aber Domstr. 21 laut Sterbeanzeige selbst. Vielleicht ist eines die Meldeadresse, das andere der reale Todesort. [X]
-- 1869 ||| GEBURT Sohn Paul Bermbach (Jacob Paul Julius Bermbach) (katholisch als Jacobus Paulus Julius Bermbach)
(Zu ihm auch noch weiter unten auf dieser Web-Page eine kl. chronologische Biografie.)

1869–1943
* 30.11.1869 [X]



-- 1872 ||| TOD Tochter Helena Bermbach im Alter von 6 Jahren, im 7. Lebensjahr.

1865–1872
* 10.10.1865
+ 11.1.1872 [X]


-- 1875 ||| Tod des Bruders und Paulskirchenmannes (später dann erst, nach Jahren von juristischem Berufsverbot n Folge seiner Teilnahme an der Nationalversammlung, "richtiger" Notar) Adolph/Adolf Bermbach.
+ 14.3.1875, Köln, 53 Jahre erst alt, nach einem längeren Leberleiden. [X]


-- 1893 ||| Tod Ferdinand Bermbach, + 2.12.1893, in Bonn, 70 Jahre alt, im 71. Jahr (ACHTUNG, Sterbeurkunde spricht von Alter 71 Jahren, hatte er vielleicht am 6.1.1822 Geburtstag? Und nicht am 6.1.1823? Das kann aber nicht, da Bruder Adolph am 14.9.1821 geboren wurde, Schwangerschaften haben bekanntlich eine gewisse Dauer.) [X]
# Todesort Bonn, Mülheimerplatz 1
, damals war der Platz "An der Münsterstraße", und es wurden im Adressbuch 1893 nur zwei Bewohner verzeichnet: a) Hubert (als Nachname), zugleich als Eigentümer des Hauses, und b) Bermbach. Heute befinden sich dort die Volkshochschule und die Stadtbiliothek, das "Haus der Bildung", allerdings in einem anderen Gebäude als dem von 1893, Bauabwicklung des neueren Gebäudes war von 1922–1925, plus ein zusätzlicher Neubau als Anbau von 2016. [X] Direkt-Link zur Lage vom Mülheimerplatz in Bonn heute bei OpenStreetMap.
# Beerdigung in Köln 5.12.1893.
# Grab auf dem Friedhof Melaten in Köln. (Aber wo ist es heute? Abgeräumt?)














I, 214 S. : Mit 107 Textabb. ; 8







QUELLEN-ABKÜRZUNGEN:

Bitte denken Sie daran, dass Städte wie Cöln/Köln oder Crefeld/Krefeld als Beispiel in unterschiedlichen (auch offiziell unterschiedlichen) Schreibweisen auftauchen, und diese C/K-Schreibung hat mal hin-, aber auch wieder zurückgewechselt hat (!), es hängt genau vom Jahr jeweils ab. Am einfachsten ist es, wenn man dieses immer im Hinterkopf behält, damit man nicht Jahr um Jahr extra die "richtige" Schreibweise nachschlagen muss
. Cöln mit C galt offiziell z. B. von 1857 bis 1919. Aber vorher gab es auch schon das Köln mit K, aber 1919 wurde Köln mit K wieder (mal) durch die preußische Regierung erneut und vorerst endgültig verbindlich. (Zugleich schreiben nicht immer alle Leute so, wie es verbindlich ist.) – Auch bei Namen finden wir das Phänomen. Geburtsurkunde und Sterbeurkunde können in der Schreibung abweichen: Agatha/Agathe, Franzisca/Franziska, Adolph/Adolf et al. Auch hier sollte man immer beide Schreibvarianten "denken". [X]

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[AAfRW] ... steht für "Allgemeiner Anzeiger für Rheinland-Westphalen", "Organ für Handel, Gewerbe, Verkehr und Anzeigen", aus Köln.

[Adressbuch Köln 1900] ... steht für "Greven's Adreßbuch für die Stadtgemeine Köln, umfassend: Köln und die Vororte Bayenthal, Deutz, Ehrenfeld, Lindenthal, Nippes, Riehl, Sülz, Zollstock u. s. w., sowie für die Umgebung, besonders: Mülheim am Rhein und Kalk". "Nebst Stadt- und Theaterplänen." "Sechsundvierzigster Jahrgang" "Redigiert und herausgegeben von Ant. Carl Greven." "Köln, 1900" "Verlag von Greven's Kölner Adreßbuch-Verlag Ant. Carl Greven" "Druck durch Greven & Bechtold, Köln, Brückenstraße 6."  Jahrgang/Auflage: 46. Erscheinungsjahr: 1900. [X]

[Adressbuch Köln 1905] ... steht für "Greven's Adreßbuch für Köln und Umgebung insbesondere auch Mülheim am Rhein und Kalk". "Nebst Stadt- und Theaterplänen." "Einundfünzigster Jahrgang" "Redigiert und herausgegeben von Ant. Carl Greven." "Verlag von Greven's Kölner Adreßbuch-Verlag Ant. Carl Greven" "Druck durch Greven & Bechtold, Köln, Brückenstraße 6."  Jahrgang/Auflage: 51. Erscheinungsjahr: 1905. [X]

[Briefwechsel Engels/Marx, Ausgabe 1921] ... steht für "Der Briefwechsel zwischen Friedrich Engels und Karl Marx, 1844 bis 1883, Herausgegeben von A. Bebel und Ed. Bernstein", Erster Band, Verlag von J. H. W. Dietz Nachf. G. m. b. H., Stuttgart 1921. [X]

[DISS. SPEER 2000] ... steht für "Klaviere und Flügel aus dem Wupperthale – Instrumentenbau in der Wupperregion und am Niederrhein während des 19. Jahrhunderts am Beispiel der Orgel- und Klavierbauerfamilie Ibach", INAUGURAL-DISSERTATION zur Erlangung der Würde eines Doktors der Philosophie des Fachbereichs Geschichte – Theologie – Philosophie der Bergischen Universität – Gesamthochschule Wuppertal vorgelegt von Florian Speer M. A. aus Wuppertal, Referent: Professor Dr. Volkmar Wittmütz Korreferent: Professor Dr. Hartwig Brandt, Eingereicht: 13. Januar 2000, Disputation: 29. Juni 2000. [X]
K. J. bilanziert aus der DISS., Seite 554, und aus eigenen Erkenntnissen, bezogen auf die Familie Oberreuter. (Siehe auch die Daten weiter oben bei Anna Maria Oberreuter, der Ehefrau zu Maurermeister ... und später Architekt ... Ferdinand Bermbach.)
-- Jacob und Wilhelm Oberreuter wurden in Nieder-Schleidern (damals Fürstentum Waldeck) geboren.
-- Engelbrecht Oberreuter und Catharina Elisabeth Clement waren die Eltern zu Jacob und Wilhelm.
-- Jakob war der circa 2 Jahre ältere Bruder der beiden.
-- Jacob Oberreuter muss einen Sohn Carl gehabt haben, der auch Tischler von Beruf war.
-- Wilhelm war (bedenkt man eine Werbeanzeige von ihm) bereits (mindestens) seit 1822 in Köln.
-- Jacob war (wegen der Hochzeit) bereits (mindestens) seit 1818 in Köln.
-- In Köln heiratete Wilhelm am 21.7.1830 die 27-jährige Clara Wichterich.
-- In Köln heiratete Jacob schon am 19.8.1818 die Maria Anna Oberreuter, geb. Senz. (Die Kirche schreibt bei einer Taufe diese Patin, also diese Frau Oberreuter, jedoch als "Senns".) Deren gemeinsame Tochter hieß aber auch "Anna Maria Oberreuter", Achtung (bisweilen stehen Maria und Anna aber auch umgekehrt), und heiratete später den Maurermeister / Architekten Ferdinand Bermbach und bekam danach 12 Kinder.
-- Jacob taucht zeitlebens als Schreiner oder Tischler auf. Wilhelm hingegen als Klavierbauer. (Hat Jacob für Wihelm gearbeitet oder hatte er eine eigene Schreinerei?)
-- In Köln starb Wilhelm Oberreuter, der Klavierbauer, bereits am 16.4.1845. In der (St.) Apernstraße 46.  ||| Am 27.8.1845, ca. 3 1/2 Monate danach, starb zudem noch sein (Wilhelms) Sohn, erst vier Monate alt: Wilhelm Ferdinand Heinrich Oberreuter. Auch in der (St.) Apernstraße 46. Urkunde 1669, Tod wurde erst angezeigt am 28.8.1845. Von einem Nachbarn namens Eduard Müller und einem Johann Heinrich Frequen. [X, Urkunde als digital Kopie vorhanden. Zivilstandsregister für Köln, Sterberegister 1845, Band 4.] [auch: KoeZei 31.8.1845, Civilstand-Meldungen.] [X] Ich finde aber für den April 1845 keine Geburtsurkunde zu dem Baby. Auch keine Civilstandmeldung. Vielleicht geburt woanders. [X]
-- In Köln starb Jacob Oberreuter, der Tischler/Schreiner, aber erst am 20.5.1861. Rund 16 Jahre nach seinem Bruder und Klavierbauer Wilhelm.
-- Es gab eine Christina Oberreuter, denn die spielte Patin bei der Taufe von Willibald Bermbach (auf dieser Web-Page weiter oben!) am 11.3.1860 in der Kirche St. Gereon, Köln.
-- In Köln starb am 21.9.1861 eine Wilhelmine Josephine Oberreuter in der großen Neugasse. [KoeZei 25.9.1861] Meldung Civilstand. [X] Als Tochter zu wem?
-- Am 23.8.1862 heiratete ein Johann Wilhelm Oberreuter (vermutlich ein Sohn des Wilhelm) aus der Apernstraße 50 (!!!, nicht 46) eine Catharina Schoos aus der Apernstraße 48 (!!!). [KoeZei 27.8.1862] Meldung Civilstand. [X]
-- Am 5.12.1862 wurde der Sohn Bruno Oberreuter zum Vater Johann Wilhelm Oberreuter geboren. [KoeZei 9.12.1862] Meldung Civilstand. [X]
-- 1905 (als Beispiel) findet man etliche Personen namens Oberreuter im Adressbuch für Köln, aber keiner scheint mehr ein Pianobauer zu sein. Siehe hier unten das jpg-Bild. [X] 1900 im Adressbuch tauchte ein Jacob Oberreuter aber noch als "Claviermach." im Adressbuch auf, für die Leostraße 34, das ist (Köln-)Ehrenfeld, Seite 377.
-- Jedoch noch etwas zum Jakob Oberreuter und dessen Adresse in der Ehrenfelder Leostraße 34. Was fällt auf? Anna Oberreuter, wird (aber) als Witwe (zu Ferd.) Bermbach, also als geb. Oberreuter, in der Leostraße 50 (also sehr, sehr nah zur Nr. 34!) in Ehrenfeld wohnen und dort auch sterben. Wohnung war im II. Stock. Siehe z. B. Adressbuch Köln 1900, aber bei Bermbach ... Die Familie Oberreuter wohnte also im "Veedel" nah zusammen. Direkt-Link zur Lage und den Hausnummern der Leostraße heute bei OpenStreetMap.




Auszug aus dem [Adressbuch Köln 1905] für den Namen Oberreuter, er wurde erstellt und es wurden alle Oberreuter rot markiert von K. J. Etliche (gerade auch handwerkliche) Berufe sind vertreten, aber niemand scheint mehr den Klavierbau oder die Pianoherstellung zu betreiben. [X] 1900 war der Jacob Oberreuter aus der Leostr. noch als Klaviermacher im Kölner Adressbuch aufgetaucht, nun, 1905, scheint er für die Stadt Köln zu arbeiten. [X]
    
Im Adressbuch von 1900 für Köln [Adressbuch Köln 1900] hatte allerdings ein anderer der etlichen Oberreuter, Gottfried Oberreuter, eine Werbeanzeige geschaltet: Einrahmungen für Bilder und Spiegel, Mauritiussteinweg 8. Hier als jpg-Bild von K. J. "ausgeschnitten". [X]


[F. B.] ... steht für handschriftliche (teils nicht eindeutig zu entziffernde) (eigene? diktierte?) in der ICH-Form verfasste Aufzeichungen u. a. des Maurermeisters und späteren Architekten Ferdinand Bermbach, aber auch von Vorfahren offenbar noch verfasst und geschrieben, zudem nur bruchstückhaft noch und als schlechte Kopien, teils als Einzelblatt, oder Teilblatt, abgeschnitten, vorhanden. Das meiste war mit dem Hefter "zusammengeheftet". Name der Mini-Sammlung auf dem Deck-Karton: "Geschlechtsregister Bermbach", aber Geschlechtsrech(!!!)ister geschrieben. Offenbar hatte das Ur-Konvolut, aus dem die Kopien gezogen wurden, mal über 400 Seiten. Denn die Kopien wurden mit Zahlen (neueren gestempelten Zahlen) als Seitenzahlen versehen, die über die Zahl 400 noch hinausgehen. Es gibt aber realiter nur noch wenige Seiten, zumindest hier vorliegend, und bezogen auf Bermbach, es sind rund 25 (?) Seiten, die überhaupt, zudem nur als Fotokopierer-Kopien, in diesem konkreten Bermbach-Fall noch vorhanden sind.  (Oder ist das große Sammel-Werk oder eine nachträglich paginierte Art von Buch mit den über 400 Seiten, welche/s wir nicht kennen, einmal ein Chronik-Werk für eine andere Haupt-Groß-Universal-Familie gewesen, wo die Bermbach((s)) dann eine Art Nebenzweig bildete(n)? Vielleicht für Nückel?) [X] Er, Ferdinand Bermbach, hatte 12 Kinder zusammen mit Maria Anna Oberreuter. Siehe dazu weiter oben auf dieser Web-Page. ||| Er nannte die handschriftlichen Aufzeichnungen, das war damals wohl üblich: "Geschlechtsregister", allerdings findet man hier das Wort "Geschlechtsrechister" mit dem "ch" bei ...rechister auf dem eher neueren Deckkarton des gehefteten 25-Seiten-Materials. Vielleicht nannte man es so, mit "ch", als alte Schreibweise, oder von der gesprochenen Sprache her, schon ... als man – evtl. Jahrhunderte zuvor (?) – eine solche Familien-Erfassungs-Sache begann. Oder der kopierende Mensch hat es eilig mit "ch" als "...rechister" draufgeschrieben. [X]

[Festschrift] ... steht für die Festschrift "Das Marzellen Gymnasium in Köln 1450–1911. Bilder aus seiner Geschichte" "Festschrift dem Gymnasium anlässlich seiner Übersiedelung gewidmet von den ehemaligen Schülern" "Herausgegeben von Professor Dr. Jos. Klinkenberg" "Köln 1911. Druck der Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei A.-G." So der Haupt-Titel. [X] ||| Dr. Paul Bermbach schrieb (als Vorsitzender des Arbeitsausschusses) für den Festakt anlässlich der "Übersiedelung" bzw."Verlegung" der Schule zwei Seiten Vorwort in diesem Buch.

[[ Denn es gab a)) das Ende vom Marzellengymnasium als Namen b)) den Auszug aus dem Gebäude Marzellenstraße c)) Neubeginn im neuen Gebäude als (neuer Name!) "Dreikönigsgymnasium", und das im Thürmchenswall, und das alles mit den bisherigen Schülern und mit dem bisherigen Lehrkörper. ]] Das Vorwort beginnt auf der ersten vollen Haupt-Textseite, Seite 3. Letzte bedruckte Seite ist 287, dort findet sich aber das Inhaltsverzeichnis. [X] Jos. Klinkenberg ist Joseph Klinkenberg, 1857–1911, er war/ist selber aktiv am Marzellengymnasium als Oberlehrer seit 1.4.1886. [X]
    Direkte textliche bzw. inhaltliche Beiträge zur Festschrift kamen laut "Vorbericht des Herausgebers" (Klinkenberg) von Prof. Dr. Willibald Bermbach, Köln; Oberlehrer Dr. Franz Bosch, Crefeld; P. Bernhard Duhr S. J., München; Prof. Dr. Alfons Fritz, Aachen; Dr. Joseph Gotzen, Köln; Oberlehrer Dr. Jakob Kemp, Köln-Kalk; Gymnasialdirektor Dr. Anton Kreuser, Jülich; Oberlehrer Hermann Mennen, Köln; Domkapitular Dr. Arnold Steffens, Köln; Regierungsbaumeister Dr. ing. Hans Vogts, Mönchengladbach. [X] Weitere Namen werden zudem noch aufgezählt, für viele weitere Hilfeleistungen für das Buch. [X] [S. J. ist die Abkürzung bzw. das offizielle Ordenskürzel für Mitglieder des katholischen Jesuitenordens, S. J. meint Societas Jesu = Gesellschaft Jesu(s), K. J.]

INHALT.
Vorwort 3
Vorbericht des Herausgebers 7
Zur Geschichte des Marzellengymnasiums 11
Jacobus Leichius und Justus Velsius 22
Johannes Rethius 37
Justus Lipsius 58
Georg Braun 75
Christoph Brower und Jacob Masen 91
Cornelius a Lapide 108
Friedrich Spee 113
Paulus Aler 123
Hermann Joseph von Hartzheim 140
Ferdinand Franz Wallraf 148
Ohm, der große Physiker 165
Wilhelm Smets 173
Professor Johann Kreuser 186
Theodor Schwann 197
Eduard Heis 206
Religionslehrcr Dr. Christian Hermann Vosen und Gesellenvater Adolph Kolping 215
Karl Schurz 234
Die Familie vom Rath 254
Die Bauten des Gymnasium Tricoronatum 269 [X] [Letzte bedruckte Seite ist die 289.]

 

[FN] steht für Familiennachlass. Aus dem Haus Jans. Es sind Karten, Fotos, Einladungen, Todesanzeigen, Telegramme, Gästebücher, Speisekarten, Danksagungen, Zeitungsausschnitte etc. pp., die sich eingeklebt, aber auch mal lose finden lassen, z. B. in Gästebüchern.


[KoeZei] ... steht für "Kölnische Zeitung". Eine Abkürzung mit nur K und nur Z scheint unangemessen. Denn diese beiden Buchstaben stehen für Schrecken und Gewaltherrschaft und Folter und für die geplante und umgesetzte, zugleich unfassbare Vernichtung von Millionen Menschen.

[Körner] ... steht für den Beitrag von Klaus Körner, "Der Kölner Kommunistenprozess (1852)", 10 Seiten PDF, in "Lexikon der politischen Strafprozesse", letzteres gegründet 2012. [
Das Lexikon der Politischen Strafprozesse ist ein frei zugängliches, dynamisch wachsendes, deutschsprachiges Onlinelexikon, gegründet von Kurt Groenewold. Herausgegeben wird es von Kurt Groenewold, Alexander Ignor und Arnd Koch.] lexikon-der-politischen-strafprozesse.de, dort die besagte Körner-PDF abgerufen am 17.10.2023. Der Beitrag von Körner ist o. J., wann wird er entstanden sein? 2012?
[Kössler] ... steht für Kössler, Franz, Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts, Berufsbiographien aus Schul-Jahresberichten und Schulprogrammen 1825–1918 mit Veröffentlichungsverzeichnissen, Band: Baack – Buzello, Vorabdruck (Preprint) Stand: 18.12.2007, Universitätsbibliothek Gießen, Giessener Elektronische Bibliothek 2008.

[LAV] ... steht für Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland. Schifferstraße 30, 47059 Duisburg. Telefonnummer 0203-98721-0. E-Mail: rheinland AETT lav.nrw.de ||| Alte Quellen verweisen oft auf den Standort Brühl, das war früher und das Archiv war im/am bekannten Schloss dort. Dieser Standort wurde aber aufgegeben, und das Personenstandsarchiv liegt heute in Duisburg, direkt am Innenhafen, sehr nah zur Schwanentorbrücke. Direkt-Link zur Lage von diesem Archiv in Duisburg bei OpenStreetMap

[LBF-DISS.] ... steht für Lebenslauf aus Dissertation. Z. B. bei Willibald Bermbach.

[Marx 1853] ... steht für
Marx, Karl: Enthüllungen über den Kommunisten-Prozess zu Köln, 75 Seiten, letzte mit Text bedruckte Seite ist die Seite 75. Ohne Verlagsangabe. Ort: Boston, Massachuttes. "Gedruckt in der Office der Neu-England-Zeitung." [X]

[Medizingeschichte] ... steht für den Beitrag von Walter Bruchhausen mit dem Titel
"Globale Gesundheit vom Rhein –
Die 'ABC-Region' als Ursprung medizinischer Auslandshilfe, 1889–1989"
Seite 148–157, in:
Schriften des Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker
Band 4
Herausgegeben von 
Axel Karenberg und Mathias Schmidt
Mathias Schmidt, Dominik Groß und Axel Karenberg (Hrsg.)
Neue Forschungen zur Medizingeschichte
Beiträge des „Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker“
2017, kassel university press GmbH, Kassel

[Nach Jürgen Herres] ... steht für "Der Kölner Kommunistenprozess von 1852", Um Quellenbelege und Anmerkungen erweiterter Vortrag, den Herres am 21. November 2002 auf Einladung des Fördervereins Geschichte in Köln e.V. im Kölnischen Stadtmuseum hielt. Abgedruckt in einem Sammelband, in: Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt und Regionalgeschichte; 50/2003, Herres' Beitrag beginnt auf Seite 133 und geht bis Seite 155 samt den Fußnoten.

[NRhZ] ... steht für die berühmte "Neue Rheinische Zeitung. Organ für Demokratie." Vom 1.6.1848 bis 19.5.1849 nur erschienen. Chefredakteur: Karl Marx. Redakteure: Heinrich Bürgers, Ernst Dronke, Friedrich Engels, Ferdinand Freiligrath, Georg Weerth, Ferdinand Wolff, Wilhelm Wolff.

[PAUL-BERMBACH-ARTIKEL 1922] [[Dank an die WGFF/WGfF, die mir den Artikel von Paul Bermbach zur Verfügung stellte.]] ... steht für den Paul-Bermbach-Artikel zur Familie NÜCKEL in WGFF, Mitteilungen der westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde Band III., Heft 3, 1922, ARTIKEL BEGINNT AUF DECKBLATT, also Seite 1, und geht bis Seite 8. Dieser Paul Bermbach ist ein Nachkomme (Enkel) des Ferdinand Bermbach aus Camberg. Ebene 1. Und ein nachkomme, Enkel, der Anna Catharina Nückel, verheiratet zu Bermbach. Ebene 1. Und ein (Be)Gründer der WGFF, das ist Paul Bermbach auch! [X]

[Wermuth Stieber] ... steht für Wermuth, Dr. jur., Stieber Dr. jur, Haupttitel im Original so: "Die Communisten-Verschwörungen des neunzehnten Jahrhunderts. – Im amtlichen Auftrage zur Benutzung der Polizei-Behörden der sämmtlichen deutschen Bundesstaaten auf Grund der betreffenden gerichtlichen und polizeilichen Acten dargestellt von Dr. jur. Wermuth, Königl. Hannöverschem General-Polizei-Director. Dr. jur Stieber, Königl. Preußischem Polizei-Director. – Zweiter Theil. Enthaltend: Die  Personalien der in den Communisten-Untersuchungen vorkommenden Personen. – Berlin, 1854. Druck von A. W. Hayn." Letzte bedruckte Seite ist Seite 154. [X]

[X] ... steht für K. J., den Verfasser der Web-Page hier. Er steht qua Person für die Korrektheit der Quellen ein. Er hat sie z. B. entdeckt und/oder angeschaut, oft besitzt er auch "Digitale Kopien", bisweilen hat er auch mal eine Original-Papier-Quelle oder eine Fast-wie-das-Papier-Original-Kopie. Er bemüht sich, alles recht genau anzugeben, an Quellen. Es gibt keinen Anspruch auf 100 % Perfektheit, aber immer auf den Willen eben genau dazu. Man soll das Beste versuchen, ist aber, oh Mensch, nicht unfehlbar. ||| Dennoch ist wichtig, dass man/frau/mensch recht genau weiß, woher die Info am Ende kommt.

[Verz. Uni Bonn] + [-Jahresangabe(n)-] ... steht für "Amtliches Verzeichniß des Personals und der Studirenden der Königlichen Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität zu Bonn", z. B. für das WS (Wintersemester) 1841/42. Unterschiedliche Druckereien, z. B. Carl/Karl Georgi in Bonn (oder Carl Georgi in der Universitäts-Buchdruckerei?), später ist diese dann aber kurz die "Universitätsdruckerei".

[W] ... steht für Wikipedia, wenn es keine Urquelle gibt, die man in dem Wikipedia-Eintrag klar zu einer bestimmten Situation oder zu einem Datum et al. zuordnen kann. Oder auch nur deshalb, weil es eine Nebenbei-Information ist, die für diese Web-Page hier, bezogen auf die Idee einer "reinen Urquelle" nicht so sehr bedeutsam ist. Schnelles Beispiel: Wann wurde der Kölner Stifter und Sammler Wallraf geboren? Da vertraue ich dann Wikipedia einfach, und gucke nicht noch lange die Vorquelle nach. Geht es aber um Adolph Bermbach, z. B., gucke ich viel genauer hin, woher Wikipedia das eigentlich hat.

[WeLaZei] ... steht für "Westdeutsche Landeszeitung".



UND WEITERES ALS QUELLE NOCHMALS AUSFÜHRLICH, HIER ALPHABETISCH:

Bianco, Franz Joseph von, "Die alte Universität Köln und die späteren Gelehrten-Schulen dieser Stadt nach archivarischen und anderen Quellen", Vol 1–2, Franz Joseph von Bianco (Königl. Preuß. Justiz-Rath und Rittergutsbesitzer), Köln, 1856. Kommissionsverlag von J. M. Heberle (H. Lempertz). Gedruckt bei Chr. Gehly. [X] I. Theil, Erste Abtheilung: "Die Alte Universität zu Köln". Ich fand das Bild vom Marzellengymnasium 1836, es steht nach Seite 342 und vor Seite 343 als extra eingebundenes Bildblatt im Bianco. K. J. [X] Demnach (untere Bildkante) ist das Bild des Marzellengymnasiums von E. Gerhardt, Lithogr. Institut der Gebr. Kehr & Niessen in Cöln, In Stein grav. von P. Herwegen. 1836. [X]





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::: Eine (vor allem) Textseite und zugleich eine Informationsseite mit ein paar JPG-Bildern von Klaus Jans. :::

[X] steht bisweilen auch da, kurz für Klaus Jans. Er steht mit seiner Person für die Richtigkeit, zumindest Ehrlichkeit der Angabe ein.

Und das geschah schon, bevor Herr Musk den Buchstaben X ergriff und uns anderen so faktisch das X "gestohlen" hat. Ein Thema für sich
!

Diese Seite wurde am 13.10.2023 erstellt, begonnen, und dann auch erstmals als diese WEBPAGE dann hier online gestellt, und wird dann nach und nach erweitert. K. J.

 

 

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UND EINE KLEINE BIBLIOGRAFIE ZU ERNST FABER IST HIER: DIREKT-LINK buecher-und-publikationen-von-ernst-faber.htm



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