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Klaus Jans


Die Anfänge des Tagesspiegels

ODER

Die Anfänge der Tageszeitung
"DER TAGESSPIEGEL"
von 1945 bis zum Frühjahr 1946 in Berlin


Zum 75. Jubiläum der Tagesspiegel-Erstausgabe (27.9.1945)


erscheint die Magisterarbeit von 1986


mit einer ISBN-Nummer


im Druck
als BUCH, 274 Seiten, Format 14,8 cm x 21 cm.

:::

Lieferbar, erschienen Ende August 2020.

... und zusätzlich auch als
als E-BOOK, E-Book bereits am 31. Juli  2020

PAPIERBUCH

ISBN-Nummer 978-3-96290-022-9 Jans TAGESSPIEGEL


E-BOOK

ISBN-Nummer 978-3-96290-023-6


Eine an Recherche interessierte, urquellen-orientierte, 493.000 Zeichen umfangreiche Magisterarbeit des Jahres 1986 (mit Zeitzeugen-Interviews)
– bei Erstnutzung des Erich-Reger-Archivs in der Akademie der Künste





PREIS [D] € 14,00 [A] € 14,40


Als E-Book nur 2,99 EURO.


KLAPPENTEXT INNEN:


Der Tagesspiegel ist eine wichtige und bedeutsame Berliner Tageszeitung, die sich Jahrzehnte nach der Erstausgabe immer noch auf dem Markt befindet und weiterhin Tag für Tag erscheint. Das ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit, wie die Vorgänge um andere (eingestellte) Zeitungstitel Berlins beweisen. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit den ersten Monaten dieses nach dem Zweiten Weltkrieg ganz neu geschaffenen Blattes in der Zeit von 1945 bis hinein ins Frühjahr 1946. (Einige der Fußnoten verweisen naturgemäß auch schon auf die Zeit danach.) Der Autor beschreibt die Gründung und auch den Vorlauf zum Werden von der Zeitung mit dem Namen "DER TAGESSPIEGEL" – der aufgedruckte Zeitungstitel steht bekanntlich in Großbuchstaben. Die erste Tagesspiegel-Ausgabe erschien schließlich am 27.9.1945. Vom Autor wird erklärt, wer warum zum Lizenziaten wurde. Es geht dabei um Namen wie Erik Reger, Walther Karsch, Edwin Redslob und Heinrich von Schweinichen, dazu um alliierte Presseoffiziere wie Bert Fielden und Peter de Mendelssohn. Auch bedeutsam sind die schreibenden Menschen, die Teil der Redaktion des Blattes wurden. Uns interessieren erste Diskussionen, wie sich diese konkrete Zeitung verhalten soll. Schließlich behandelt die Arbeit die (genehmigte) Programmatik der Zeitung ... die generelle Haltung, die ganze Ausrichtung und auch den Blick auf die Welt nach dem Ende des Nationalsozialismus im Land der Täter. Die Zusammenarbeit mit den Aufsichtsorganen ist bedeutsam. Denn ohne die Erlaubnis und Kontrolle der Alliierten durfte kein Presseorgan im besetzten Deutschland erscheinen, die genauen Vorgaben aber waren je nach Zone etwas unterschiedlich. Der Verfasser hat für die Erkundung der Zusammenhänge damals als Erster das 1986 gegründete Erik-Reger-Archiv eingesehen und die vorgefundenen Dokumente vielfach in das Ganze einfließen lassen. Auch Originalberichte der Amerikaner wurden benutzt, die Akten der amerikanischen Besatzungsverwaltung in Deutschland, Office of Military Government for Germany (U.S.), kurz: OMGUS, auf Mikrofiches. Es gibt dabei noch frühere Typoscripte der Press Sub-Section der Berliner Informationskontrolle. Zudem machte der Autor Interviews mit Personen, die damals beim Tagesspiegel gearbeitet haben, beziehungsweise mit ihnen nahestehenden Personen. Es entstand ein differenziertes Bild der Anfangsphase der Berliner Presse und dieser besonderen Zeitung namens "DER TAGESSPIEGEL" – und das bis hinein in den Ost-West-Konflikt (Stichwort: Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946), wo sich der Tagesspiegel bald offensiv für die Seite der Vereinigungsgegner engagierte. – Diese,
hier endlich auch ordentlich gedruckte (und nicht bloß fotokopierte), Darstellung wurde 1986 erarbeitet, sie war die erste etwas umfangreichere Monographie zum Tagesspiegel und seiner Anfangsgeschichte.

 

TEXT AUF DEM BACKCOVER AUSSEN:

Der „Tagesspiegel“ ist eine wichtige und bedeutsame Tageszeitung. Das Buch beschäftigt sich mit den ersten Monaten dieses nach dem Zweiten Weltkrieg ganz neu geschaffenen Berliner Blattes in der Zeit von 1945 bis hinein ins Frühjahr 1946. Gründung, Lizenzierung und Vorlauf zum Werden von der Zeitung mit dem Namen „DER TAGESSPIEGEL“ werden hier erfasst. Die erste Ausgabe erschien schließlich am 27.9.1945. Erklärt wird, wer warum zum Lizenziaten wurde. Es geht dabei um Namen wie Erik Reger, Walther Karsch, Edwin Redslob und Heinrich von Schweinichen oder um alliierte Presseoffiziere wie Bert Fielden und Peter de Mendelssohn. Und um weitere Menschen, die Teil der Redaktion des Blattes wurden. Auch um Diskussionen, wie sich diese Zeitung verhalten soll. Dazu die Ausrichtung und der Blick auf die Welt nach dem Ende des Nationalsozialismus im Land der Täter. Der Verfasser hat für die Erkundung der Zusammenhänge als Erster das 1986 gegründete Erik-Reger-Archiv eingesehen. Auch Originalberichte der Amerikaner wurden benutzt, aus den Akten der amerikanischen Besatzungsverwaltung; ebenso Typoscripte der so wichtigen Press Sub-Section der Berliner Informationskontrolle. Zudem machte der Autor Interviews mit Personen, die damals beim Tagesspiegel gearbeitet haben ... beziehungsweise mit ihnen nahestehenden Personen. Es entstand ein differenziertes Bild der Anfangsphase dieser besonderen Zeitung – und das bis hinein in den Ost-West-Konflikt (Zwangsvereinigung von SPD und KPD 1946), wo sich der „Tagesspiegel“ bald offensiv für die Seite der Vereinigungsgegner engagierte. (Es handelt sich um eine Darstellung aus dem Jahr 1986 – nun erstmals als Buch publiziert.)


WER SOLLTE SICH BESONDERS FÜR DAS BUCH INTERESSIEREN?

1. Alle Menschen, die sich für die Tageszeitung "Der Tagesspiegel" interessieren.
2. Alle Menschen, die wissen wollen, wie die Tageszeitungen nach dem Krieg neu entstanden sind.
3. Alle Menschen, die etwas über das Berliner Zeitungswesen 1945 und 1946 erfahren wollen.
4. Alle Menschen, die den Publizisten Erik Reger kennen und über seine Tätigkeit als Tagesspiegel-Lizenziat lesen möchten.
5. Alle Menschen, die sich für Nachkriegsbedingungen in den Medien interessieren. Dabei auch die Frage: Neuanfang mit wem unter welchen Voraussetzungen?
6. Alle Menschen, die die amerikanische Pressepolitik in Deutschland ab 1945 interessiert.
7. Alle Menschen, die etwas über die Wirrungen von neugegründeten Zeitungen im Deutschland nach dem Nationalsozialismus in Erfahrung bringen wollen.
8. Alle Menschen, die die Geschichte Berlins auch in seinen Medien und bei den Publizisten widergespiegelt sehen.
9. Alle Menschen, die (möglichst) unabhängige Tageszeitungen per se für sehr wichtig halten.


PAPIERBUCH ist SEIT ENDE AUGUST 2020 lieferbar,

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SCHLAGWORTE | STICHWORTE

Tagesspiegel | Berlin | Zeitung | Tageszeitung | Geschichte | 1945 | 1946 | Gründung | Erste Ausgabe | 27.9.1945 | Erik Reger | Walther Karsch | Edwin Redslob | Heinrich von Schweinichen | Presseoffizier | Bert Fielden | Peter de Mendelssohn | Redaktion | Erik-Reger-Archiv | Amerikaner | USA | Besatzung | Besatzungsverwaltung | Press Sub-Section | Berliner Informationskontrolle | Ost-West-Konflikt | Zwangsvereinigung | SPD | KPD | Vereinigungsgegner | OMGUS | OMGBS | Nachkriegszeit | Publizistik | Presse | Redakteur | Autor | Pressegeschichte | Tagesspiegel-Lizenziat | Pressepolitik | Herausgeber | Zeitungsverlag | Ullstein | Alliierte | Lizenz | Zeitungslizenz | Personen-Ueberpruefung | Besatzungszonen | Lizenzträgergremium | Ostberliner Presse | Westberliner Presse | Stunde Null | Office of Military Government for Germany (U.S.) |


GLIEDERUNG

 


A. EINLEITUNG


B. POLITISCHE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR GRÜNDUNG UND BEGINN DES TAGESSPIEGELS


1. Die Deutschlandpolitik der Alliierten und die besondere Stellung Berlins

2. Die Presse- und Informationspolitik der Amerikaner


C. DIE ANFÄNGE AMERIKANISCHER PRESSEPOLITIK IN BERLIN .


1. Die Berliner Presse bei Ankunft der Amerikaner im Juli 1945

2. Die Berliner Press Sub-Section der amerikanischen Informationskontrolle

    a) Der Aufbau der Berliner Informationskontrolle

    b) Der Presseoffizier Peter de Mendelssohn

    c) Technische und organisatorische Bestandsaufnahme

    d) Erkundung der Berliner Pressesituation

3. Pressepolitische Entscheidungen

    a) Heerespresse oder deutsch lizenzierte Zeitung?

    b) Überlegungen für eine interalliierte Zeitung

4. Vorläufer des Tagesspiegels: die „Allgemeine Zeitung“


D. DIE VERWIRKLICHUNG DER NEUEN LIZENZZEITUNG


1. Die Suche nach einem geeigneten Lizenzträgergremium

    a) de Mendelssohns Vorgehensweise

    b) Verhandlungen mit Ullstein und ihr Scheitern

    c) Das Reger/Zentner-Memorandum als neue Verhandlungsgrundlage

2. Das ausgewählte Lizenzträgergremium

    a) Heinrich von Schweinichen

    b) Erik Reger

    c) Walther Karsch

    d) Edwin Redslob

    e) Bewertung des Gremiums

3. Lizenzierung und erstes Erscheinen der Lizenzzeitung


E. ORIENTIERUNG UND STABILISIERUNG DES TAGESSPIEGELS


1. Lizenzgeber und Lizenzträger

    a) Amerikanische Reaktionen auf die östliche Zeitungskonkurrenz

    b) Dissens über die Einstellung der „Allgemeinen Zeitung“

    c) Die Umstrukturierung der amerikanischen Pressekontrolle

        und der neue Presseoffizier Bert Fielden

    d) Die Ausgangsbedingungen der Lizenzträger

    e) Erik Reger – Motor und Leitfigur des Tagesspiegels

2. Aufbau, Arbeitsweise und Wirkung der Zeitung

    a) Satz, Druck und Vertrieb

    b) Die Zusammensetzung der Redaktion

    c) Nachrichten- und Informationsquellen

    d) Aufmachung, Themen und Inhalte

    e) Die Rezeption bei der Berliner Bevölkerung

3. Standortbestimmung im sich abzeichnenden Ost-West-Konflikt

    a) Regers Haltung zum Kommunismus bei Kriegsende

    b) Frühe Kontroversen und Konflikte mit der Ostberliner Presse

    c) Das Eintreten für die Opposition gegen die Zwangsvereinigung von SPD und KPD

    d) Verhärtete Fronten im Frühjahr 1946


F. SCHLUSSBETRACHTUNG


LITERATUR- UND QUELLENVERZEICHNIS

--BRIEFE AN UND GESPRÄCHE MIT DEM VERFASSER
--ARCHIVE
--ZEITUNGEN
--DOKUMENTE, NACHSCHLAGEWERKE,
--HANDBÜCHER
--DARSTELLUNGEN, UNTERSUCHUNGEN

ABKÜRZUNGS- UND SIGELVERZEICHNIS

Eidesstattliche Erklärung


_______BEISPIELSEITE 47 aus den Vorarbeiten nach dem Einscannen und OCR-Umwandeln_____________


auch den anderen Alliierten den eigenen Standpunkt darstellen können. Daß auf der Zusammenkunft von der Mehrheit der Teilnehmer für eine
populäre Zeitung plädiert wurde, beweist, daß die Sorge, die Masse der Berliner Bevölkerung könnte sich mehr und mehr an die russischen Alliiierten binden, vorherrschend war. McClures Entscheidung für eine intellektuelle Zeitung könnte mehr von dem Wunsch getragen gewesen sein, eine Vorbildzeitung für das gesamte amerikanische Besatzungsgebiet aufzubauen, als von der Überlegung, dem besonderen Aspekt der Ost-West-Konstellation in Berlin Rechnung zu tragen. (6)(170)


Somit flossen bei der Entscheidung für ein zweigleisiges Vorgehen besondere Berliner Aspekte und allgemeine pressepolitische Zielsetzungen für das gesamte amerikanische Besatzungsgebiet zusammen. Während de Mendelssohn sich fortan auf die Lizenzierung der neuen Zeitung konzentrierte, wurde ein weiterer Presseoffizier nach Berlin geholt, um die Militärzeitung ins Leben zu rufen. Diese Zeitung der amerikanischen Militärregierung war die „Allgemeine Zeitung.“


b) ÜBERLEGUNGEN FÜR EINE INTERALLIIERTE ZEITUNG


Mitten während der letzten Vorbereitungen für die „Allgemeine Zeitung“ kam die russische Seite mit einem erwägenswerten Vorschlag. Auf einem Treffen der russischen, amerikanischen und britischen Informationskontroll-Offiziere am 3. August schlug der russische Offizier Yelesarow vor, eine gemeinsame Zeitung der Alliierten als Stimme der Alliierten Kommandantur in Berlin herauszubringen. (7)
(171) Damit verbunden war der Wunsch – und hier dürfte ein wesentlicher Grund für den Vorschlag gewesen sein –, daß diese Zeitung die britischen und amerikanischen Militärzeitungen in Berlin ersetze. Die sowjetische „Tägliche Rundschau“ sollte hingegen weiter erscheinen, da sie in der ganzen russisch besetzten Zone vertrieben würde. Die Planungen der Amerikaner für ihre Lizenzzeitung waren allerdings nicht von dem Vorschlag betroffen. Der russische Offizier machte gleichzeitig deutlich, daß man zusätzlich zur „Täglichen Rundschau“ noch eine weitere russische Zeitung herausbringen werde, falls die Einigung über eine interalliierte Zeitung


(6)
(170) McClures Amtssitz befand sich zu dieser Zeit in Bad Homburg. Er kannte die Berliner Verhältnisse deshalb nicht so gut.

(7)(171) Zum folgenden Vgl. Leonard, Information Control Service Section, to: Chief of Staff, U.S. Hq. Berlin District, 7.8.45, in: OMGBS-Akten /4 /17-1 /8. – Die mit Schrägstrichen versehenen Angaben zu den OMGBS-Akten bedeuten in der Reihenfolge: Shipment, Box, Folder. Nach diesem Prinzip ist die Ordnung der Akten aufgebaut.


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ENTSPRICHT PAGINIERUNG DER ORIGINALARBEIT 1986



_______BEISPIELSEITE 99 aus den Vorarbeiten nach dem Einscannen und OCR-Umwandeln_____________


an Beratungen der amerikanischen Lizenzträger (76)
(389) wichtige Außenaufgaben für den Tagesspiegel. Von Schweinichen fiel innerhalb der Zeitung die Erstellung der gesamten wirtschaftlichen Organisation und die Vertretung aller kaufmännischen Fragen zu. (77)(390) Zusätzlich war ihm, der 1942 zum katholischen Glauben konvertierte, (78)(391) als besonderes redaktionelles Aufgabengebiet „die Pflege des religiösen Gedankenguts des deutschen Volkes“ anvertraut. (79)(392)


Die Zusammenarbeit dieses Vierergremiums läßt sich nicht rekonstruieren. Kindler, der die ersten zwei Monate Chef vom Dienst war, urteilt: „Was seine (Regers – K. J.) Mitlizenzträger anbetrifft, so hat er sich mit Redslob gern beraten, mit Karsch kaum, mit Schweinichen überhaupt nicht.“ (80)
(393) Es drängt sich die Frage auf, wie oft man sich gemeinsam in diesem Viererkreis getroffen hat und den Weg der Zeitung diskutierte. Darüberhinaus müßte geklärt werden, ob die anderen drei Lizenziaten ernsthaft versucht haben, auf Regers Konzeption Einfluß zu nehmen, und ob Reger solche Diskussionen zuließ. Der Lizenzentzug für Heinrich von Schweinichen, der im Juni 1946 vollzogen wurde, ist das einzige Indiz für ernsthafte Differenzen im Lizenzträgergremium. Dieser Lizenzentzug scheint sich an unterschiedlichen Auffassungen Regers und von Schweinichens über die politische Linie des Tagesspiegels festgemacht zu haben. (81)(394) Redslob, der sich zunehmend in der Berliner Kulturpolitik engagierte, schied dagegen erst im November 1949 aus dem Lizenzträgergremium des Tagesspiegels aus. (82)(395) Der Grund war, daß er sich auf seine Rektortätigkeit in der von ihm mitbegründeten Freien Universität konzentrieren wollte. Reger und Karsch blieben beide bis zu ihrem Tod (1954 bzw. 1975) Gesellschafter des Tagesspiegels und werden als einzige der vier Lizenziaten noch immer im Impressum aufgeführt.


Reger war von den vier Lizenziaten derjenige, der die engsten Kontakte zu den Amerikanern hatte. Das ergab sich schon aus seiner Funktion als Sprecher des Lizenzträgergremiums. Mit dem
 


(76)
(389) Karsch war z. B. zusammen mit Kindler auf der ersten Lizenz-trägertagung der Amerikaner in Marburg. Vgl. Brief Reger an Heuss (Heidelberg) vom 2.11.45, in: ERA, „Persönlichkeiten 1945 1954“.

(77)(390) Vgl. notariell beglaubigte Erklärung Heinrich von Schweinichens vom 8. Oktober 1946, in: HR B 3573.

(78)(391) Vgl. Brief Nelly von Schweinichen an den Verfasser vom 28.5.86.

(79)(392) Vgl. notariell beglaubigte Erklärung Heinrich von Schweinichens vom 8. Oktober 1946, in: HR B 3573.

(80)(393) Brief Kindler an den Verfasser vom 16.6.86.

(81)(394) Diese Annahme ergibt sich aus den Briefen Nelly von Schweinichens an den Verfasser und Hinweisen in den OMGBS-Akten. Anlaß war ein Memorandum von Schweinichens, in dem er die Anlehnung an die Amerikaner und die mangelnde deutsche Orientierung der Zeitung kritisierte.

(82)(395) Vgl. Eintragung im Handelsregister vom 1.12.49, in: HR B 3573.


__99__
ENTSPRICHT PAGINIERUNG DER ORIGINALARBEIT 1986




_______BEISPIELSEITE 114 aus den Vorarbeiten nach dem Einscannen und OCR-Umwandeln_____________


len wertvolle Personen ihre Mitgliedschaft im Reichkolonialbund oder Luftschutzkommando nur als Deckmantel benutzten, stellte sich ihr wahrhaftsgemäßes Einverständnis, sie hätten zu einer Zeit vor 1933 „Deutsch-National“ gewählt, als verhängnisvoll heraus. Es ist bemerkenswert, mit was für Methoden sie (die Amerikaner – K. J.) hoffen, in dieses zerstörte und heruntergekommene Land Ordnung zu bringen. Vater, vergib Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ (47)(460)


Die Entnazifizierungsbestimmungen wurden zu einem für die Zeitung so einschneidenden Problem, daß Reger klagte: „Ich kann nach dem neuen bei uns sehr streng genommenen Entnazifizierungsgesetz der Interalliierten Kommandantur nicht einmal den Redaktionsstab richtig ergänzen.“ (48)
(461) Reger suchte deshalb auch außerhalb Berlins nach fähigen Redakteuren. Er bemühte sich, den beim „Südkurier“ ausgeschiedenen Dr. Harzendorf von Konstanz nach Berlin holen, was dann aber an der Ablehnung von Harzendorf scheiterte. (49)(462) So blieb Reger auf einen jungen Mitarbeiterstamm angewiesen, der wegen seiner Unerfahrenheit die Redaktionsarbeit behinderte:

Was es heute so schwierig macht, eine Zeitung zu leiten, und was neben der Beanspruchung durch die grösseren Dinge auch eine mindestens ebenso grosse durch die kleinen verursacht, ist der Umstand, dass die große Zahl sehr junger Mitarbeiter ohne politische Atmosphäre groß geworden ist und infolgedessen, selbst wenn handwerkliches Können vorliegt, nicht imstande ist, mit dem richtigen Instinkt das wesentliche herauszugreifen.“ (50)(463)

Reger bemühte sich jedoch, diese jungen Mitarbeiter auf ein höheres Niveau zu führen, und bat die Volontäre zweimal in der Woche in sein Büro, um mit ihnen Probleme redaktioneller Arbeit durchzusprechen. (51)(464) Der Rückgriff auf junge Redakteure und die gleichzeitig nur sehr geringe Anzahl von Redakteuren zwischen 25 und 45 Jahre war kein spezifisches


(47)
(460) Das Zitat wurde vom Verfasser aus dem Englischen rückübersetzt und findet sich im Brief von Leonard, Chief ICE-OMGBS to: Office of Director of Information Control OMGUS, vom 18.6.46, in: OMGBS-Akten /4 /11-2 /1. Leonard begründet darin den von den Mitlizenziaten geforderten Lizenzentzug für von Schweinichen. Ursache des Antrages der Mitlizenziaten war ein 18-seitiges Memorandum von Schweinichens. Daraufhin wurde von Schweinichen am 24.6.46 nach Billigung durch die ICD/OMGUS die Lizenz entzogen.

(48)(461) Brief Reger an Weyl (Konstanz) vom 8.4.46, in: ERA, Mappe 98.

(49)(462) Vgl. Briefwechsel Reger/Weyl, in: ERA, Mappe 98.

(50)(463) Brief Reger an Gayda vom 3.2.47, in: ERA, „Allgemeine Korrespondenzen A-K 1945-1949“.

(51)(464) R. Deutsch im Gespräch mit dem Verfasser am 23.5.86.


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ENTSPRICHT PAGINIERUNG DER ORIGINALARBEIT 1986


_______BEISPIELSEITE 114 aus den Vorarbeiten nach dem Einscannen und OCR-Umwandeln_____________


aktuelle kurze Kommentare, Randglossen und auch für Auseinander-setzungen mit der östlichen Presse. (519) Die Rubrik „Die Meinung der Welt“, später „Weltstimmen“, in der Ansichten ausländischer Zeitungen wiedergegeben wurden, betonte den internationalen Charakter:

Hier versucht er (der Tagesspiegel – K. J.) zu zeigen, was die öffentliche Meinung in den verschiedenen Ländern der Welt über die großen Probleme denkt. (...) Denn auch dies fällt unter die Erziehung zum historischen Denken, daß gezeigt werden muß, wie ein Land, das durch seine Schuld aus der aktiven Weltpolitik ausgeschaltet ist, doch im Passiven ein sehr bedeutendes Glied in den Gedankengängen der Weltpolitik bleibt.“ (520)

Ab 20.10.45 kam die Kolumne „Demokratisches Forum“ hinzu, die den Lesern selbst das Wort erteilte und und ausgewählte Briefe an die Redaktion abdruckte. ln der Vorbemerkung der Redaktion heißt es: „Der Deutsche ist nicht mehr Objekt, sondern Subjekt in der Politik. Aber es muß in ihm das Gefühl der Redefreiheit erst wieder erweckt werden.“ (521) Diese Kolumne erschien daraufhin fast jeden Tag mit unterschiedlicher Anzahl von Leserbriefen. Sie war an die Vorbilder der Weltpresse angelehnt, machte aber für den Abdruck zur Bedingung, daß der Briefschreiber seinen vollen Namen nannte. Wegen des durch die permanente Papiernot hervorgerufenen Platzmangels wurde die Auswahl der Leserstimmen zu einem der größten Probleme. (522) Eine Durchsicht der veröffentlichten Stimmen zeigt, daß die Leser überwiegend aus gebildeten Schichten kamen. Aus einer internen Auswertung eingegangener Leserbriefe ergab sich, daß vor allem Mediziner, Juristen, Architekten, Ingenieure, Universitätsprofessoren, Lehrer, Führungs-persönlichkeiten der Industrie, Redakteure und Amtsträger der Kirche an den Tagesspiegel geschrieben hatten. (523) Es wird aber hervor-gehoben, daß auch mittelständische Berufsgruppen wie Kaufleute, Krankenschwestern, Verwaltungsangestellte etc. von der Zeitung erreicht wurden. Die abgedruckten Briefe befaßten sich vor allem mit der NS-Zeit, dem Wiederaufbau Deutschlands, der Politik in der SBZ und in Berlin sowie religiösen Fragen.

(519) Diese Rubrik erschien am 26.1.46 zum letzten Mal.

(520) Stellungnahme des Tagesspiegels, undatiert, ungezeichnet. Anlage zu: Memorandum M. A. Greenough an Colonel Leonard, 3.2.46, in: OMGBS-Akten /4 /17-1 /8.

(521) TS vom 20.10.45.

(522) Vgl. Erik Reger: Die neue deutsche Presse, Redemanuskript für einen Vortrag an der VHS Tempelhof, 1948, in: ERA, Mappe 37.

(523) Vgl. Report of Delivery Section, undatiert, in: ERA, Mappe 8. Das Dokument befindet sich inmitten verschiedener Übersetzungen, die aus der Zeit 1945/1946 stammen. Aus dem Inhalt läßt sich erschließen, daß es Ende 1945 oder Anfang 1946 geschrieben wurde.


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ENTSPRICHT PAGINIERUNG DER ORIGINALARBEIT 1986


 

 







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DIREKT-LINK ernst-faber-1895-china-in-historischer-beleuchtung-komplett-als-online-text.htm
Ernst Faber, 1895, "China in historischer Beleuchtung" ||| komplett als offener Online-Text

DIREKT-LINK ernst-faber-1895-china-in-historischer-beleuchtung-komplett-als-online-text.htm

UND EINE KLEINE BIBLIOGRAFIE ZU ERNST FABER IST HIER: DIREKT-LINK buecher-und-publikationen-von-ernst-faber.htm



ALS (zudem mahnende) QUELLE: Das Schriftleitergesetz der Nationalsozialisten von 1933 im kompletten Originaltext (Wortlaut)






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